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Krabbelgruppe spendet zugunsten der Tafel

Svenja Heindorf und Pia Höffer (r.), stellvertretend für die „Krabbelgruppe“ im Bugenhagenhaus, freuten sich über den Erlös eines Benefizflohmarktes in Höhe von 345,70 Euro, der nach einem Einkauf als Lebensmittelsachspende an die Vertreter der Preetzer Tafel Renate Beck und Jürgen Weiser übergeben werden soll.

Svenja Heindorf und Pia Höffer (r.), stellvertretend für die „Krabbelgruppe“ im Bugenhagenhaus, freuten sich über den Erlös eines Benefizflohmarktes in Höhe von 345,70 Euro, der nach einem Einkauf als Lebensmittelsachspende an die Vertreter der Preetzer Tafel Renate Beck und Jürgen Weiser übergeben werden soll.

Bild: L. Schneider

Preetz (los). Kleiner Betrag – große Geste: Auch mit einer vergleichsweise „geringen“ Summe von 345,70 Euro kann Wichtiges geleistet werden. Dass jeder Cent bei der Preetzer Tafel stets hoch willkommen ist, unterstrich die Vorsitzende Renate Beck bei der Übergabe der Spende durch die Preetzerinnen Svenja Heindorf und Pia Höffer. Das Geld war im Rahmen eines Wohltätigkeitsflohmarktes am 11. Juni zusammengekommen. Am Bugenhagenhaus hatte die dort ansässige „Krabbelgruppe“ unter dem Dach der Evangelischen Kirchengemeinde, Mütter und Kleinkinder, die sich seit Februar regelmäßig treffen, ihre Freiluftveranstaltung rund um Kinder- und Schwangerenbedarf durchgeführt. Sowohl der Erlös aus dem Kuchenverkauf als auch die Standgebühren sowie „alles, was zusätzlich gegeben wurde“, flossen dabei in den Spendentopf, erzählt Svenja Heindorf. Die zahlenmäßige Beteiligung seitens der Verkäufer, „überwiegend Frauen aus Preetz und Umgebung“, konnte sich mit 40 Ständen auch durchaus sehen lassen. „Aber wir hatten nicht viel Besuch, das war schade“, bedauert sie.
Renate Beck und Kassenwart Jürgen Weiser freuen sich, dass die Tafel mit der Idee berücksichtigt wurde. Eine Besonderheit ist in dem Zusammenhang jedoch von Bedeutung: „Wir sind als Tafel angetreten, Lebensmittel zu retten“, erläutert Renate Beck. Ein Zukauf von Lebensmitteln sei der Tafel gemäß ihrer Vereinssatzung nicht erlaubt. Daher werde der Einkauf seitens der Spenderinnen getätigt, die somit die für 345,70 Euro erworbenen Lebensmittel an die Tafel übergeben werden.

 


Die Bedeutung ermisst sich vor allem angesichts der steigenden Zahlen der Tafelkunden. „Wir haben viel Zulauf, die Zahl der Nutzer steigt ständig“, hebt Jürgen Weiser hervor. Die Lebensmittel aus den Supermärkten reichten jedoch nicht aus. „Daher sind wir froh, dass wir dank solcher Sachspenden mehr in die Tüten packen können“, unterstreicht er mit Blick auf die Benefizaktion der Kirchen-Krabbelgruppe.
Das sah vor einigen Jahren noch anders aus: Während die Preetzer Tafel früher einmal zwei Ausgabetage pro Woche durchführen konnte, teilt sie inzwischen nur noch vierzehntätig aus. Nur noch wenige, nämlich „die, die in der Nähe wohnen“ holten ihre Tüte in der Gasstraße 25 selbst ab. Viele wohnen weiter weg. Und so hat Renate Beck bei der Auslieferung der gepackten Tüten Touren von rund 50 bis 60 Kilometern abzufahren, die das Preetzer Umland und sogar Schwentinental einbeziehen. Coronabedingt erwies sich das Ausfahren zudem als beste Möglichkeit, Kontakte zu vermeiden.

 


271 Haushalte zählt die Preetzer Tafel zu ihren Kunden. Tendenz steigend. „Wir hatten allein in der dritten Juniwoche acht Neuanmeldungen“, verdeutlicht Weiser. Bedenklich auffällig sei die steigende Zahl älterer Menschen, die zur Tafel kommen. „Rentner, die mit der Rente nicht mehr klarkommen.“ Die Zahl wäre sogar noch viel höher, denn jene, „die wirklich ganz bedürftig sind, scheuen sich, zu uns zu kommen“, sagt Weiser.
Ein anderes Problem stellten die Tafelräume in der Gasstraße dar, die eigentlich nicht mehr gut nutzbar seien. Grund dafür war ein Brand 2018. „Wir können hier gar keine große Ausgabe machen“, stellt Renate Beck fest. Ein Umzug in neue barrierefreie Räume wäre wünschenswert, auch weil die Tafelkunden so einen Treffpunkt für Gespräch und Austausch hätten. Und weil das Lebensmittel sortieren, die nötige Kühlung der Frischeprodukte und das Tüten packen, Platz erfordert. Denn rund 50 Helfer arbeiten hier ehrenamtlich, wobei zusätzliche Unterstützung ebenfalls willkommen wäre, stellt Renate Beck mit Blick auf die Ferienzeiten heraus, in der nicht alle da sein können. Somit ist auch eine Verstärkung in den Reihen der Tafel nötig.
Eine anderer Bleibe wurde der Organisation bisher nicht angeboten. „Seit dem Brand ist nichts passiert“, sagt die Vorsitzende, „wir wissen nicht, wie es weitergeht, wir suchen weiter.“
Info: Wer sich als Helfer engagieren oder Räumlichkeiten vermitteln möchte, kann unter 04342-800 3773 Kontakt aufnehmen.


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