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Pessimismus beim Klimaschutz ist fehl am Platz

Auch nach den Vorträgen kam es noch zu Diskussionen mit den Referenten.

Auch nach den Vorträgen kam es noch zu Diskussionen mit den Referenten.

Bild: V. Graap

Preetz (vg). Schüler für die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu sensibilisieren, mit Mythen und Fehlinformationen rund um dieses Thema aufzuräumen und Visionen für ein klimaneutrales Deutschland aufzuzeigen, darum ging es vergangenen Mittwoch in Vorträgen für rund 440 Schüler am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Preetz. Die Bildungsveranstaltung „Energievision – Wie wollen wir leben?“, die drei Jahre lang durch die Bundesrepublik tourt und an 1500 weiterführenden Schulen Station machen wird, war zu Gast. Projektträger dieser Bildungskampagne sind der Verein „die Multivision“, „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“, der Deutsche Städte- und Gemeindebund und „Plant for the Planet“.
Wenn Deutschland klimaneutral werden soll, dann sind die Schüler von heute Teil der Lösung. „Wir wollen zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, dieses Ziel zu erreichen. Niemand braucht pessimistisch zu sein. Wir müssen nur aktiv sein und die Politik anspornen, etwas mutiger die Werkzeuge, die uns zum Gegensteuern zur Verfügung stehen, zu nutzen“, erläutert Referent Stefan Simonis, der zusammen mit seinem Kollegen Max Menkenhagen auch über visionäre Ideen und aktuelle Forschungsinitiativen sprach, die neugierig auf die Zukunft machen. Sie sehen ihren Beitrag auch als Rückenwind für die Engagierten vor Ort – wie Geographielehrer Ulrich Hetzer, der weiß, wie wichtig es ist, dass auch einmal Leute von außen in den Unterricht kommen und bestätigen, was in Sachen Nachhaltigkeit über den Lehrplan vermittelt wird. „So eine Präsentation und Diskussion hat auf Schüler oft eine ganz andere Wirkung“, weiß Hetzer. In puncto Nachhaltigkeit sieht er das Gymnasium auf einem guten Weg und erinnert an Projekte zur Reduzierung von Plastik und die Einrichtung einer Tauschbörse. Es gibt in der Schule auch eine Handysammelbox – allerdings trauen sich viele Schüler wohl nicht, ungenutzte Smartphones dort abzugeben. Bei einer kurzen Umfrage der Referenten wird schnell klar, dass die meisten Pennäler noch ein oder mehrere Handy zu Hause in der Schublade lagern. „Unterschätzt das nicht, in so einem Handy sind teilweise bis zu 50 seltene Stoffe, die recycelt werden können“, merkt Max Menkenhagen an. Allerdings müsse größer gedacht werden, wenn Deutschland im Jahr 2045 klimaneutral fahren, wohnen und produzieren wolle. Die Vision: Dies passiert basierend auf Ökostrom. Menkenhagen: „Lösungen sind nicht einfach. Es braucht die Politik, die Wissenschaft, die Technik – und uns selbst. Vieles steht und fällt mit unseren Gewohnheiten. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, sind Veränderungen für ihn komisch. Aber vielleicht können einfach durchs Ausprobieren neue Gewohnheiten entstehen.“
Auch der Preetzer Klimaschutzmanager Klaus Czittrich hörte sich die Vortrags- und Diskussionsrunde mit Interesse an. In der Schusterstadt, die bis 2030 Klimaneutralität anstrebt, kommen in den nächsten Monaten Entscheidungen zu den Wärmenetzen, die mit Einsatz regenerativ erzeugter Wärme betrieben werden, auf die Kommunalpolitik zu. Zunächst geht es um ein Wärmenetz für den Bereich Lohmühlenweg und Umgebung, wo drei Schulen als Ankerpunkte dienen. „Um die Planungen exakt durchführen zu können, hoffen wir, dass möglichst viele Hauseigentümer an unserer Fragebogenaktion teilnehmen. Das Formular ist auch online auf www.preetz.de zu finden“, so Czittrich. „Zum Schwur kommt es dann im Herbst, wenn die Politik darüber entscheidet, ob das Projekt umgesetzt wird.“

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