

Kiel/ Plön (mm). Mit technischer Raffinesse, einfühlsamen Aufnahmen und einer klaren Botschaft haben fünf Schüler der zwölften Jahrgangsstufe des Plöner Gymnasiums beim bundesweiten „vocatium-Videowettbewerb“ den ersten Platz abgeräumt. Für ihren zweiminütigen Kurzfilm kassieren sie 1.400 Euro Preisgeld. Der Sieg geht an Mika Schneider, Erik Pitzner, Marleen Seligmann, Leonard Sillmann, und Titus Zernial. Mit ihrem Video „Vom Traum zum Beruf“ haben sich die Nachwuchsfilmer gegen mehr als einhundert Wettbewerbsbeiträge durchgesetzt. Bei der feierlichen Preisübergabe in Kiel waren knapp ein Dutzend Vertreter von Verbänden, der Bundesagentur für Arbeit sowie der Wirtschaft anwesend, die sich durchweg beeindruckt vom Film und seinem Team zeigten.
Der Wettbewerb wird jährlich von der Initiative für transparente Studien- und Berufsorientierung (IfT) ausgerichtet, als Teil der „vocatium-Messen“, die Jugendlichen Wege in Ausbildung und Studium eröffnen sollen. Ziel des Wettbewerbs: Junge Menschen sollen kreativ zeigen, wie sie sich ihre berufliche Zukunft vorstellen. Den Plöner Gymnasiasten ist diese Aufgabe eindrucksvoll gelungen.
Zu Beginn des zweiminütigen Video spielt ein kleiner Junge mit einem Feuerwehrauto. Auf die Frage, was er einmal werden möchte, antwortet er: „Feuerwehrmann - natürlich.“ Schnitt. Die Szene wechselt. Einsatz für die Feuerwehr, realistisch gedreht bei der Freiwilligen Feuerwehr Preetz. Blaulicht, offene Tore, dynamische Perspektiven. Obwohl das Geschehen in der Freiwilligen Feuerwehr spielt, kontrastiert die Inszenierung einfühlsam kindliche Träume mit dem anspruchsvollen Alltag des Berufs. In weiteren Sequenzen stellen die Schüler auch andere Berufsfelder wie Handwerk, Medizin, Verwaltung und Forschung dar – reduziert, präzise, eindrucksvoll. Der Film endet mit der zentralen Botschaft: „Folge Deinem Traum und höre auf das innere Kind.“ „Das hat uns sehr überzeugt“, sagt Mona Wittelmann, Projektleiterin des Videowettbewerbs beim IfT. Ganz besonders angesprochen habe die Jury der „roten Faden“, der den Film durchzieht. Auch Björn Petersen von der Industrie- und Handelskammer Kiel lobte: „Obwohl es heute unzählige Berufe gibt, verdichtet der Film die Berufswahl sehr schön auf das Wesentliche.“ Tief beeindruckt zeigte sich Ingo Scheuse, Geschäftsführer des Kieler Unternehmensverbands: „Das ist absolute Profi-Qualität,“ betonte er, und wollte wissen, wie die jungen Filmemacher bereits in diesem Alter so überzeugende Arbeit leisten können.
„Am schwierigsten war es, ein passendes Konzept zu finden“, erklärt Marleen Seligmann. Ideen habe es zwar viele gegeben, doch erst durch enge Teamarbeit sei die Umsetzung gelungen. Dabei konnte jeder seine individuellen Stärken einbringen: Titus Zernial und Mika Schneider etwa als Kameraleute. Sie selbst habe sich lieber um den Schnitt gekümmert. Auch die Auswahl geeigneter Sequenzen gestaltete sich nicht einfach. „Auf viele gelungene Aufnahmen mussten wir wegen des Zeitlimits des Films leider verzichten“, verriet Marleen Seligmann. Insgesamt habe man rund zwei Monate an dem Projekt gearbeitet.
Externe Hilfe benötigten die fünf Gymnasiasten nicht. Immerhin brachten sie bereits Erfahrung mit, die sie in schulischen Film-Projektwochen unter der Leitung ihres Lateinlehrers Detlev Kraack gesammelt hatten. Das Preisgeld wollen die Nachwuchsfilmer aufteilen. 400 Euro sollen angefallene Kosten decken, 1.000 Euro dem Abiball zugutekommen. Diese faire Geste zeigt: nicht nur ihr Kurzfilm ist ein motivierendes Plädoyer für große Träume. Er macht auch deutlich, dass sich schon in jungen Jahren mit Teamgeist, Kreativität und Mut zum eigenen Weg viel bewegen lässt.