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Reporter Eutin

Viele Preetzer Grundschüler lieben Zitroneneis

Preetz (kud). Im Eiscafé Bertow in der Lange Brückstraße herrscht Hochbetrieb. Die Klasse 2 a der Hermann-Ehlers-Grundschule hat die Plätze unter den Sonnenschirmen, vor allem aber die hinter der großen Eistheke geentert. Heute kommt die Belohnung für ihr Durchhalten bei einem Matheprojekt der besonderen Art.
Katharine Kiefel sitzt mitten in dem schnatternden Haufen und soll entscheiden, ob die Kinder auf das Eisgeschenk, das René Bertow ihnen für ihr Projekt macht, auch noch Streusel haben dürfen. Die Lehrerin rät zur Bescheidenheit. „Nehmt bitte jeder nur eine ganz normale Kugel.“ Manche Kinder sind damit nicht so glücklich, fügen sich aber. René Bartow steht mit Schirmmütze im Hintergrund und betrachtet das Gewusel fröhlich. Er hat noch einen Trumph im Ärmel, aber der kommt später.
Katharina Kiefel ist sichtlich zufrieden. Ihr Schulprojekt hat geklappt, obwohl es anfangs einige Überredungkunst brauchte. „Die Kinder sollten die anderen Grundschulklassen besuchen und erfragen, welches Kind welche Eissorte bevorzugt. Viele Kinder konnten sich nicht vorstellen, dass sie es schaffen, sich vor eine Klasse zu stellen und zu fragen.“ Ein Schüler klinkte sich ganz aus, die anderen marschierten in Teams los und brachten exakte Ergebnisse mit. Diese trugen sie sorgsam in Listen ein, zählten zusammen, waren hier und da von den Ergebnissen erstaunt.
Hanin und Dilara bildeten auch ein Team. Die beiden selbstbewussten Mädchen hatten keine Berührungsängste, wenn sie an die Klassentüren klopfen und die Mitschüler befragen sollten. „Die Aufgabe war auch nicht schwer. Wir mussten ja einfach nur unsere Strichlisten machen und hinterher alles zusammenzählen. Es hat einen Riesenspaß gemacht.“ An den Nebentischen nicken viele Köpfe. Dass sie tatsächlich „Mathematik zum Anfassen“ erlebt haben, ist den wenigsten Kindern klar. Katharina Kiefel freut das. „Ich möchte das Thema Mathematik aus der Ecke von langweilig, anstrengend, öde herausholen. Natürlich geht das nicht ständig. Bevor wir solche Projekte starten, müssen zunächst einige Grundtechniken klar sein.“
Nun sitzen sie in der Sonne oder auch im Schatten vor der Eisdiele. Das letzte Eis ist verputzt. Eigentlich sind alle satt und zufrieden. Da lässt René Bertow noch eine kleine Bombe platzen. „Wer möchte, bekommt auch noch ein zweites Eis. Und wenn ihr mögt, auch mit Streuseln.“ Ein fragender Blick zur Lehrerin. Die nickt aufmunternd. Die Schlange am Tresen verlängert sich wieder. Die Auswahl ist groß. Warum die überwiegende Zahl der Grundschüler Zitrone als Lieblingseis gewählt hat, verstehen einige nicht. „Da gibt es doch noch so viele andere leckere.“ Na ja, und Zitrone ist ja auch nicht jedermanns Fall. 70 % dr Grundschüler haben dies aber nun mal zum Lieblingseis erkoren. Die „Kleinen“, die dieses Projekt akribisch bearbeitet haben, wissen nicht, dass sie sich mit dem Thema „Wahrscheinlichkeit“ auseinandergesetzt haben. „Das ist auch nicht so wichtig“, meint Katharina Kiefel. „Wichtig ist, Kindern mit solchen praktischen Erfahrungen die Lust an der Mathematik zu eröffnen und ihnen mit solchen Projekten klarzumachen, dass es sich durchaus lohnt, manche Grundtechniken zu lernen. Denn nur mit denen kann man tolle Projekte auch wirklich machen.“


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