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Reporter Eutin

2,2 Millionen Euro für die Ölpier-Sanierung

Mönkeberg (kas). Im Jahre 1999 erwarb die Gemeinde Mönkeberg das Ölberggelände von der Bundesfinanzverwaltung. Nun muss für das Gelände nach einer eingehenden Bodenuntersuchung für die künftige touristische Nutzung seitens der Gemeinde ein Nutzungskonzept bis zum 30. Juni 2022 vorgelegt werden. Eines ist jedoch klar: Die Sanierungskosten sind mit knapp 9 Millionen Euro veranschlagt – eine gewaltige Summe für eine kleine und finanzschwache Gemeinde. Am vergangenen Dienstag war es endlich soweit und die Mönkeberger Bürgermeisterin Hilla Mersmann wartete mit Vertretern des Landes, des Kreises und des Amtes Schrevenborn auf den Besuch des Ministerpräsidenten Daniel Günther. Bei stürmischen Winden und Regen traf der Ministerpräsident mit etwas Verspätung im extra aufgebauten Zelt am Fähranleger ein. Mersmann begrüßte besonders herzlich den Ministerpräsidenten, der, wie sie hoffte, mit einer guten Botschaft im Gepäck den Sprung über die Förde auf die Sonnenseite der Kieler Förde geschafft hatte, auch wenn es heute vom Wetter her ausnahmsweise anders aussah.
 
Ebenso begrüßte Mersmann die Landrätin Stephanie Ladwig, den Landtagsabgeordneten Werner Kalinka, die Amtsdirektorin Juliane Bohrer, den Amtsvorsteher Hans-Herbert Pohl sowie Vertreter aus verschiedenen Ministerien. Nach dem Abschluss eines Zielabweichungsverfahren 2013, so die Bürgermeisterin weiter, wurden die Sanierungsuntersuchungen gefordert, die von 2014 bis 2018 andauerten. Das Ergebnis: Es gibt stark kontaminierte Bereiche auf der Ölpier. Insgesamt ein langwieriger und sehr aufwendiger Prozess, der noch heute andauert. Am 5. Dezember 2019 hat die Gemeinde einen Förderantrag im Rahmen des Landesprogramms für Wirtschaft aus EFFRE Mitteln (Europäischer Fond für regionale Entwicklung) gestellt, der eine 50prozentige Förderung der förderfähigen Kosten in Aussicht stellt. „An dieser Stelle gilt mein Dank besonders auch unserem Landtagsabgeordneten Werner Kalinka für seine großartige Unterstützung, auch bei den damit verbundenen Gesprächen auf Landesebene. Weiterhin“, so Mersmann, „hoffen wir auf finanzielle Unterstützung des Bundes. Die Gemeinde Mönkeberg übernimmt hier eine Aufgabe, deren Ursprung sie nicht zu verantworten hat!“
 

Ministerpräsident Daniel Günther hatte, was nicht zu übersehen war, schweres Gepäck unterm Arm. In seiner Begrüßung stellte er fest, dass es im Sommer doch einfacher und schneller ginge, vom Landeshaus nach Mönkeberg zu schwimmen, als im Feierabendverkehr mit dem Auto das Ostufer anzusteuern. „Mit der Sanierung werden die Voraussetzungen für eine spätere touristische und gewerbliche Nutzung geschaffen. Daher sind es ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll investierte öffentliche Mittel“, sagte Günther. Vor über 20 Jahren hatte die Gemeinde das Grundstück kostenlos vom Bund übernommen. Erst später wurden Kontaminationen im Boden sowie im Grundwasser festgestellt. „Der Landesregierung ist klar, dass sie weder die Gemeinde noch die Umwelt mit dem Schaden alleine lässt“, so der Ministerpräsident. Die Beseitigung der Belastungen würde eine Gemeinde von der Größe Mönkebergs unweigerlich an ihre Grenze bringen. Außerdem sei es ein ökologisches Problem direkt an der Förde, das beseitigt werden müsse. Günther: „Daher freue ich mich, dass das Land die Gemeinde unterstützen kann.“ Für die Landesregierung sei klar, die Gemeinde nicht alleine zu lassen, sagte der Ministerpräsident Daniel Günther. “Wir unterstützen die Sanierung des Ölpiers im Bereich der Gemeinde und wir stellen sicher, dass die angrenzenden Liegenschaften von Bund und der Stadt Kiel gleich mit saniert werden. Quasi ein Abwasch”, so Günther. Damit schaffe das Land die Voraussetzungen für eine spätere touristische und gewerbliche Nutzung. Unter großem Beifall aller Anwesenden übergab Günther den Förderbescheid über 2.219.685 Euro an Mersmann, die den Bescheid freudestrahlend entgegen nahm. Dennoch verbleiben von den rund 9 Millionen Euro Sanierungskosten rund 4,9 Millionen für die Gemeinde Mönkeberg. Von einer Herkulesaufgabe sprach Landrätin Stephanie Ladwig und Amtsdirektorin Juliane Bohrer sieht es als große Chance, einen noch schöneren Ort zu schaffen. Das Projekt sei auch für die Amtsverwaltung eine besondere Herausforderung. Bevor die knapp 1,8 Hektar große Fläche wieder genutzt werden kann, stehen aufwändige Bauarbeiten bevor: Bis voraussichtlich Mitte 2023 wird der mit Öl und Munition belastete Boden ausgetauscht und die rostige Spundwand erneuert. Anschließend soll der alte Ölpier etwa mit Ferienwohnungen oder einem Hotel und Restaurants in die Mönkeberger Strandpromenade integriert werden.


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