Ausstellung „panta rhei“
Schönberg (los). Die Sengpiehl¦Zepfel Galerie, Holmer Marktplatz in Schönberg-Holm lädt zur Vernissage am Sonntag, 16. Oktober um 15 Uhr. Die Ausstellungseröffnung gestalten Galeristin Rosita Sengpiehl und Kulturpreisträger Ingo Warnke im Dialog. Unter dem Titel „panta rhei“ ist ein Zusammenspiel von Skulptur und Malerei. Gezeigt wird zudem der Film „making of panta rhei“ als Teil der Ausstellung, den der freie Journalist und Fotograf Kay-Christian Heine und der freischaffende Filmemacher Oliver Boczek produziert haben. Die Ausstellung endet am 6. November und kann dienstags und sonnabends von 15 bis 18 Uhr, Sonntags von 15 bis 21 Uhr besichtigt werden. Besucher können in dem von Heine und Boczek dokumentierten Filmprojekt die Entstehung dieser Ausstellung in Textfragmenten, Bildern und Filmsequenzen nacherleben. "Panta rhei" - alles fließt. Die Formel des griechischen Philosophen Heraklit bringt den beständigen Wandel des Lebens auf den Punkt. Alles bewegt sich beständig fort und verändert sich. Alles dreht sich um das Werden und Vergehen und die ewige Wiederholung. "Panta rhei" - Sich dem Fluss des Lebens hingeben? Bewegung ist Veränderung, ist Fluss, bedeutet Wandel. Viele der freien Arbeiten des Bildhauers Ingo Warnke, gerade ausgezeichnet mit dem Kulturpreis des Kreises Plön zusammen mit seinem Atelier-Partner Ulf-Reisener, sind inspiriert von dem alten chinesischen „Buch der Wandlungen", dem I Ging. Es ist ein Kompendium über Zustand und Veränderung der Welt und des Lebens, erfasst sowohl den Kosmos wie auch jeden einzelnen Menschen in seinem schicksalhaften Wandel. Basierend auf 64 symbolischen Hexagrammen, die alle möglichen Lebenssituationen oder Entwicklungen in der Welt darstellen, ist es einer der chinesischen Klassiker des Konfuzianismus. Es findet als moralisches, philosophisches und kosmologisches Kompendium als Weisheitsbuch Verwendung sowie für Weissagungen als Orakelbuch, da es zu allen persönlichen Lebenssituationen »befragt« werden kann. Warnke übersetzt die Bedeutung dieser 64 Zeichen in seine eigene bildhauerische Sprache. Die Objekte sind statisch, es sind keine Mobiles. In der Statik aber ist die Veränderung angelegt, versinnbildlicht – in der Bearbeitung des Materials, in der Form, im Inhalt. Materialkombinationen bedingen sich gegenseitig, Fragmente werden in einen neuen Zusammenhang gehoben. Ein roter Faden, der sich durch etwas zieht, ist im übertragenen Sinne ein Grundmotiv, ein leitender Gedanke, eine Spur, ein Weg, ein Ziel. In Ostasien entspricht er teilweise dem westlichen Konzept der Seelenverwandtschaft, einer schicksalshaften Verbindung zwischen Menschen. In unzähligen Kulturräumen rund um die Welt findet sich Vergleichbares. Die expressiven größtenteils großformatigen monochromen Arbeiten der Malerin Rosita Sengpiehl zeigen uns solche roten Fäden. Die Ölfarbe Weiß ist in allen Farbnuancen und Tonwertabstufungen vorherrschend, partiell coloriert mit Ölkreiden, Moorlauge und Kohle. In Drucktechnik aufgebrachte Figuren scheinen sich auf vorbestimmten Bahnen zu bewegen, hinterlassen ihre Spuren oder versuchen, ein Ziel zu erreichen. "Meine Frauenfiguren befinden sich auf einem Weg“, verdeutlicht Rosita Sengpiehl. „Ich meine jetzt nicht die Wege, die es draußen gibt, sondern den eigenen Lebensweg.“ Es gebe Wege, die sich kreuzen, mal schicksalhaft, mal zufällig und in einigen Fällen führten sie auch ein Stück weit nebeneinander her, als gemeinsamer Weg. Manche Wege kreuzten sich nie, andere nur ein einziges Mal. Dann seien da noch solche, die sich immer wieder kreuzten, mal in kurzen, mal in längeren Abständen. „Manchmal gehe ich nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse damit eine eigene Spur."

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