

Biogas, Ökogas, Grünes Gas, Erdgas: Bei den vielen Begrifflichkeiten können Gaskundinnen und -kunden schon mal den Überblick verlieren. Hier sind die wesentlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Gasformen im Überblick:
1. Erdgas
Erdgas ist fossiles Gas. Es ist über viele Jahrmillionen aus toten Pflanzen entstanden und lagert sicher in unterirdischen Speichern. Es ist eine endliche Ressource und damit kein erneuerbarer Energieträger. Erdgas besteht vor allem aus Methan. Methan ist ein sehr starkes Treibhausgas. Wird das Erdgas verbrannt, entsteht das Klimagas CO2.
2. Ökogas
Ökogas ist kein gesetzlich definierter Begriff. Ökogas wurde und wird in vielen Fällen am Markt als „klimaneutral“ bezeichnet, wenn alle Treibhausgasemissionen, die durch die Förderung, den Transport und die Verbrennung des Produktes entstanden sind, durch sogenannte CO2- oder Kohlenstoff-Zertifikate „kompensiert“ werden. Auch deshalb steht der Begriff ‚Ökogas‘ immer wieder in der Kritik. Ein Punkt, den Umweltschützer insbesondere dabei annahmen: Der Begriff suggeriere, dass der Gasverbrauch keine Folgen für die Umwelt hätte. Dabei reicht der Kauf von Zertifikaten nicht aus, um ein fossiles Gasprodukt zu einem Ökogas-Produkt umzubenennen oder es mit dem Label „klimaneutral“ zu versehen.
3. Biogas
Biogas entsteht durch die Gärung von biologischen Abfällen, Nutzpflanzen sowie pflanzlichen oder tierischen Reststoffen. Biogas ist damit ein erneuerbarer Energieträger. Die Biomasse, aus der das Biogas entsteht, wird aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen, dadurch hat die Herstellung von Biogas eine gute CO2-Bilanz: Beim Verbrennen des Biomethans wird in der Regel nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommen haben. Biogas lässt sich in Blockheizkraftwerken zu Strom und Wärme umwandeln, in einer entsprechenden Aufbereitungsanlage aber auch veredeln und als Biomethan ins Gasnetz einspeisen. „Solche Biogasanlagen können den Klimaschutz stärken und für Kommunen einen wertvollen Beitrag für die Verwertungskette leisten. In diesen Anlagen wird beispielsweise Biomüll von Privathaushalten zur Energiegewinnung genutzt“, erklärt Biogasexperting Susanne Englbrecht vom Energieversorger LichtBlick. Die Gas-Tarife von LichtBlick beispielsweise bestehen zu zehn oder 30 Prozent im Jahresmittel aus Biogas, der Tarif BioGas zu 100 Prozent. „Mit einem reinem Biogas-Tarif können Verbraucher bis zu 80 Prozent an CO2-Emissionen im Vergleich zu einem Tarif mit Erdgas einsparen“, so Englbrecht. (djd)