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Hilfe gegen Arthrose auch ohne OP

Mit den Jahren geht die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure, einem natürlichen Schmiermittel, deutlich zurück. Foto: MDGRPHCS/shutterstock.com/akz-o

Mit den Jahren geht die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure, einem natürlichen Schmiermittel, deutlich zurück. Foto: MDGRPHCS/shutterstock.com/akz-o

Ärzte raten bei Arthrose oft schnell zur Injektion von Kortison oder zur Gelenk-Operation. Die OP kann jetzt häufig durch eine konservative Therapie umgangen werden: Die Doppelkammerspritze Renehavis. Die Injektion eines neuartigen Gels, bestehend aus zwei verschiedenen Wirkstoffen, hemmt sowohl den Knorpelabbau als auch das Fortschreiten einer bestehenden Arthrose in Hüft- oder Kniegelenk. Ihre besondere Wirkung ist durch Doppelblindstudien belegt. Nach bisherigen Erfahrungen kann mit Hilfe der Therapie eine Gelenk-OP häufig umgangen oder zumindest erheblich hinausgezögert werden. Die spezielle Spritze wird in zertifizierten Praxen angeboten. Ihre Wirkung beruht auf zwei verschiedenen Komponenten, die nacheinander injiziert werden.

 

Wieder mehr körpereigenes Schmiermittel

In der ersten Kammer befindet sich eine kurzkettige Hyaluronsäure. Sie versorgt den Knorpel mit Nährstoffen und schiebt so die körpereigene Gelenkschmiereproduktion wieder an. Das ist besonders wichtig für Menschen im fortgeschrittenen Alter. Denn mit den Jahren geht die körpereigene Produktion von Hyaluronsäure, einem natürlichen Schmiermittel, deutlich zurück. Die zweite Kammer enthält eine spezielle langkettige Hyaluronsäure. Diese soll oberflächliche Knorpelaufbrüche abmildern. Sie wirkt „wie Motoröl für den Knorpel“ und soll die Konsistenz der Gelenkflüssigkeit wieder herstellen. „Dank des neuartigen Verfahrens kann jetzt auf eine Kortisonspritze verzichtet werden, die sonst häufig bei Gelenkentzündungen eingesetzt wird“, sagt Markus Schneppenheim, Präsident des Deutschen Orthopädie Netzwerk (DON).

 

„Schutzschicht“ für den Gelenkknorpel

Hyaluronsäure ist ein Hauptbestandteil des zwischen den Hautzellen liegenden Bindegewebes. Sie hat die Fähigkeit, große Mengen Wasser zu binden und dient in Gelenken als körpereigenes Schmiermittel. Injiziert in Knie- oder Hüftgelenke, soll sie unter anderem den weiteren Knorpelabbau verzögern und auf der Oberfläche des Gelenkknorpels eine „Schutzschicht“ bilden. Studien belegen die Wirksamkeit der Doppelkammerspritze gegenüber Einkammerspritzen mit Hyaluronsäure. Die Schmerzen lassen früher und deutlicher nach, oft bis zur Schmerzbefreiung.

Die Kosten der Behandlung werden von privaten Kassen übernommen, gesetzlich Versicherte zahlen 248 Euro pro Spritze, zuzüglich ärztlicher Leistung. Infos beim DON, Tel. 0800-6738411 (kostenlos), Montag bis Freitag 10 bis 15 Uhr www.dononline.de. (akz-o)


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