Marco Gruemmer

So wird das Auto fit für den Winter

In der kalten Jahreszeit frühzeitig für Frostschutz sorgen. Foto: ProMotor

In der kalten Jahreszeit frühzeitig für Frostschutz sorgen. Foto: ProMotor

Blöde Situation: Man quält sich morgens verschlafen aus dem Haus, kämpft zunächst mit dem eingefrorenen Türschloss, den reifbedeckten Scheiben, und dann springt der Motor nicht an.
 
Spätestens jetzt ist klar: Das Auto ist nicht winterfit. Dabei ist solcher Stress leicht zu vermeiden. Jeder Autofahrer muss sich nur vor Augen hal­ten, dass sein Fahrzeug im Winter am höchsten beansprucht wird und deshalb auf ein wenig Fürsorge angewiesen ist.
 
Batterie: Sie wird umso schwächer, je kälter es ist. Gleichzeitig benötigt der kältesteife Mo­tor umso mehr Anschub vom Anlasser. Wenn der aber schon bei Plusgraden nur noch müde orgelt, ist die Batterie für Minustemperaturen bereits zu schwach und sollte ersetzt werden.
 
Außerdem ist in der kalten Jahreszeit Stromsparen angesagt. Verbraucher wie Sitz- und Heckscheibenheizungen sollten mit Bedacht genutzt werden, damit genügend Saft zum La­den der Batterie bleibt.
 
Frostschutz: Unbedingt prüfen, bevor es richtig kalt wird. Und zwar nicht nur den im Kühler, sondern auch in der Scheibenwaschanlage. Denn bei winterlicher Witterung sind nicht nur Winterreifen vorgeschrieben, sondern auch eine funktionierende Scheibenreinigung. Ist sie eingefroren, gilt das als Ordnungswidrigkeit und kostet 20 Euro.
 
Scheibenwischer frühzeitig erneuern
Scheibenwischer: Am besten vor der kalten Jahreszeit erneuern, weil dann häufig im Dun­keln gefahren wird und verschlissene Wischer statt Durchblick nur irritierende Schlieren hinter­lassen.
 
Winterreifen: Höchste Zeit, diese zu montieren, denn bei winterlichen Bedingungen muss das Fahrzeug mit den griffigen Pneus ausgerüstet sein. Als Mindestprofiltiefe erlaubt der Gesetzgeber nur 1,6 Millimeter.
 
Die Werkstätten empfehlen jedoch den Reifen deutlich vor Erreichen der Verschleißgrenze zu tauschen. Denn schon unter vier Millimetern kann sich ein Winterreifen nicht mehr richtig mit dem Schnee verzahnen und auch die Aquaplaning-Gefahr im Regen steigt immens an.
 
Türschlösser: Sie spielen im Zeitalter der fernbedienten Zentralverriegelung oder gar des schlüssellosen Einstiegs keine große Rolle mehr, doch wer noch von Hand aufschließen muss, sollte einen Türschlossenteiser dabei haben. Und zwar nicht im Auto, sondern in der Manteltasche.
 
Neue Lampen minimieren das Ausfallrisiko
 
Türdichtungen: Das Einreiben mit einem Hirschtalg- oder Gummipflegestift macht sie wasserabweisend und verhindert so das lästige Anfrieren und mögliche Zerreißen der Türdichtungen.
 
Karosserie: Offene Lackkratzer und Steinschläge spätestens jetzt mit einem Farbstift austupfen, bevor der große Salzangriff beginnt. Und wer seinem glänzenden Lack etwas Gutes tun will, pflegt ihn vor der Streuperiode mit einem guten Hartwachs.
 
Beleuchtung: Der Licht-Test ist zwar gerade vorbei, doch die Fahrzeugbeleuchtung bleibt ein Dauerthema in Herbst und Winter. Tipp: Vor dem Winterhalbjahr neue Lampen in die Scheinwerfer setzen und dann einstellen lassen, das garantiert bestmögliche Sicht und mini­miert das Ausfallrisiko.
 
Hilfsmittel: Eiskratzer und Schneebesen gehören in jedes Auto, das ist klar. Doch schneller und schonender zum Glas als jeder Kratzer ist ein Enteiser-Spray. Auch eine Taschenlampe kann nicht schaden. Und eine Wolldecke leistet wärmende Dienste, wenn der Schnee mal wieder den Verkehr zum Erliegen gebracht hat. Denn es gibt immer wieder Autofahrer, die einfach schlecht vorbereitet in den Winter starten.
 
Profi-Check: Wer sich nicht sicher ist und auch nicht über die nötige Ausrüstung zum Prüfen des Frostschutzes verfügt, fragt am besten seine Werkstatt. Viele Betriebe bieten ohnehin preiswerte Aktionen an, in denen das Auto winterfit gemacht wird. (red)


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