

Beim Gedanken an die französische Riviera denken die meisten Menschen eher an Meer, Sonne und französische Lebensart. Allerdings beherbergt die Côte d'Azur nicht weit von Nizza ein Stückchen schroffe und raue Alpenwelt, der Mercantour. Durch den Nationalpark Mercantour führen Wanderwege, die auch von Kindern oder Senioren zu bewältigen sind.
Wanderspaß für die ganze Familie
Praktisch an der Lage nahe der Touristenstadt Nizza ist der kurze Weg zum Einstieg in den Park. Es ist daher möglich, nur ein Stückchen auf einer Etappe durch den Mercantour zu wandern. Der alpine Charakter dieses Nationalparks ist hier weniger ausgeprägt als etwa in den hohen österreichischen oder Schweizer Alpen. Das Wandertempo kann durch die vergleichsweise kurzen Strecken auch Kindern oder Senioren angepasst werden. Verpflegung ist an Berghütten entlang des ausgeschilderten Weges jederzeit gewährleistet. Somit genügt statt einem schweren Lunchpaket die Wasserflasche im Rucksack.
Einfach die Landschaft beim Picknick genießen
Der Mercantour Nationalpark ist ein starker Kontrast zum Touristentrubel in den Bettenburgen und Shoppingmeilen an der Côte d'Azur. Über 1.700 Kilometer Wege führen an grünen Bergwiesen und kühlen Bergseen vorbei. Die Stille ist ideal, um sich vom Alltag zu erholen, selbst an nur einem Wandertag. Viele der Berghütten haben eine große Terrasse oder laden Besucher von üppigen Balkonen zum Entschleunigen ein. Natürlich können sich hier Kinder bestens zwischen Berg und Tal austoben.
Welche Jahreszeit für den Nationalpark?
Nahezu ohne Schnee schlängeln sich die Wege des Mercantour ab Mitte Juni durch diesen Teil der französischen Alpen. Das wissen natürlich erfahrene Bergwanderer und tummeln sich hier bis etwa Mitte September. Dennoch sollten auch in der sommerlichen Hochsaison die Wanderschuhe festen Halt bieten. Immerhin überraschen Teile des Gebirges durchaus mit kurzem, heftigem Schneefall oder nicht ganz aufgetauten, eisigen Stellen. Wer lieber mit seiner Familie ohne Fremdbegegnungen unterwegs sein möchte, hat auch im September noch die Chance auf schönes Wanderwetter.
Verpflegung und Herbergen im Parkgelände
Von der Beherbergung der Alpenwanderer leben viele Hüttenwirte. Sie bieten Einkehrern im Mercantour schlichte Bettenzimmer, Waschgelegenheiten, oft auch Frühstück und Abendessen. Viele der Produkte auf dem Teller werden sogar direkt auf den Höfen selbst hergestellt. Wanderer sollten für längere Reisepläne früh buchen, am besten schon im Herbst für die nächste Sommersaison. Auch ist es besser, die Wanderung durch den Nationalpark nach Etappen zu planen. So lässt sich vorab gut einschätzen, welche Wanderpausen sich an welchen Verpflegungspunkten für die mitreisenden Kinder anbieten.
Wandertipps für einzelne Etappen
Ein beliebtes Zwischenziel für ortskundige Bergwanderer im Nationalpark Mercantour ist die Refuge de Nice. Sie am Ende eines 710 Meter hohen Anstiegs am Pas du Mont Colomb. Die Unterkunft ist ein gutes Beispiel für familiäre Gastfreundschaft und die Selbstproduktion lokaler Lebensmittel. Ein paar Etappen weiter lädt das Dorf Belvedere auf 800 Metern zum Verweilen und Staunen ein. Am Ende einer tagelangen Wanderung sollten die Eltern wenigstens einmal ein Glas Spezialbier aus der Brasserie du Comté in Le Sentier Panoramique probieren.
Fazit:
Wer Neuland beim Aktivurlaub betreten möchte, kann an der französischen Riviera gemütlich durch den Mercantour wandern. Die Landschaft ist steil, aber weniger schroff als im deutschsprachigen Alpenraum. Ideal lassen sich für die Wanderung Übernachtungen direkt in kleinen Berghütten buchen.