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Ahrensböker Tafel freut sich über Riesen-Einkauf

Käse, Öl und Milch für 823 Euro: Johann Rademacher, Bernd Ruschenburg und Regine Hansen von der Tafel Ahrensbök freuen sich über einen Rieseneinkauf, den Andrea Penz und Sissel Berg dank des Frauenzimmer-Flohmarktes für die Tafel machen konnten.

Käse, Öl und Milch für 823 Euro: Johann Rademacher, Bernd Ruschenburg und Regine Hansen von der Tafel Ahrensbök freuen sich über einen Rieseneinkauf, den Andrea Penz und Sissel Berg dank des Frauenzimmer-Flohmarktes für die Tafel machen konnten.

Bild: E. Dörrhöfer

Ahrensbök (ed). „Wir haben mal eben 823 Euro ausgegeben“, strahlt Sissel Berg, „nur für Lebensmittel.“ Normalerweise würde sich niemand freuen, so einen Betrag am Ende des Kassenbons zu sehen, aber diese Riesensumme für einen Lebensmitteleinkauf ist ausnahmsweise mal nicht der Inflation oder den gestiegenen Lebensmittelpreise (oder auch doch irgendwie) zu verdanken sondern einer Menge shoppender, feiernder Frauen.

 

Die 823 Euro sind die Summe, die am Ende der Rechnung nach dem ersten Ahrensböker Frauenzimmer-Flohmarkt unterm Strich stand. Und die Lebensmittel – eine ganze Palette Milch, kiloweise Nudeln, 48 Pakete Käse, 45 Liter Milch und eine ganze Menge mehr – haben Andrea Penz und Sissel Berg der Ahrensböker Tafel übergeben und sich mindestens genau so sehr gefreut wie die Tafel-Verantwortlichen. „Wir haben gezählt und gerechnet und nochmal gezählt und gerechnet“, lacht Andrea Penz, „und konnten es gar nicht fassen. Dass der Abend so ein Erfolg wird, damit hätten wir niemals gerechnet.“ Die beiden haben mit vier weiteren engagierten Frauen diesen ersten Flohmarkt nur für Frauen veranstaltet. Im Bürgerhaus mit einer Menge Stände, die sich bogen unter tollen Klamotten und Accessiores aus zweiter Hand. Und weil Frauen wissen, wie man feiert, gab es natürlich auch Snacks und Getränke – „um viertel vor sieben standen die ersten Frauen vor der Tür“, erzählt Sissel Berg, „ab da war es den ganzen Abend proppevoll und ein Riesenspaß.“ Der Erlös aus Standmiete, Getränken und Snacks, das hatten die Organisatorinnen zuvor angekündigt, sollte der Ahrensböker Tafel zugute kommen. „Und das fanden alle super“, so Andrea Penz. „Alle hatten sowieso gute Laune und waren herrlich großzügig, viele haben noch eine zusätzliche Spende ins Glas geworfen.“

 


Mit dem Erlös des Abends haben sich dann Sissel Berg und Andrea Penz auf den Weg zu einem örtlichen Discounter gemacht und im ganz großen Stil eingekauft. „Dankenswerterweise haben sie zuvor gefragt, was wir am dringendsten brauchen“, so Johann Rademacher aus dem Vorstand der Ahrensböker Tafel, „und was wir wirklich brauchen, sind Molkereiprodukte, Öl und derzeit auch gern wieder Nudeln.“ Molkereiprodukte wie Käse, Butter oder Milch, aber auch ordentliches Öl sind, das weiß jeder, der ab und an einkaufen geht, ziemlich teuer geworden – umso ärger, wenn eine große Familie zu versorgen ist. Also kamen kartonweise Ölflaschen, um genau zu sein: 350 Liter, und zahllose Päckchen mit Gouda in die Einkaufswagen, palettenweise Joghurt, Quark und Fruchtbuttermilch – „die Fruchtbuttermilch war reduziert, da freuen sich besonders die Kinder drüber. Und der Gouda war im Angebot“, freut sich Andrea Penz, „da hatten wir Glück, 1,19 Euro statt 2,49 Euro.

 

Und das muss man sich mal überlegen: So ein Päckchen Gouda reicht nicht lang, wenn man erstmal ein paar Brote zu schmieren hat.“ Ein Karton Salami ist auch in den Einkaufswagen gewandert, „einfach weil Salami fast nie von den Lebensmittelmärkten abgegeben wird“, erklärt Sissel Berg, „und also auch nie zur Tafel kommt. Das ist ein echtes Goodie für die Tafel-Kunden, weil Salami auch eine Menge kostet.“ Das, was sich viele von uns beim Einkaufen nicht klarmachen, weil es am Ende des Kassenbons vielleicht nicht auf zehn oder zwanzig Euro ankommt, ist für die Menschen, die finanziell nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, derzeit noch bitterer Alltag. Alles ist teurer geworden und das spürt vor allem, wer sowieso knapsen oder eine große Familie versorgen muss. Die Ahrensböker Tafel kann dank aller Flohmarkt-Frauen nun ihre KundInnen mit Milch, Käse, Öl und Co glücklich machen – „das reicht bestimmt zwei, vielleicht drei Wochen“, sind Johann Rademacher und seine VorstandskollegInnen froh über diese Riesenunterstützung. „Aber wir haben ja zum Glück eine große Kühlkammer.“ Wer also der Tafel mit haltbarer Milch, Käse und Co unterstützen will, ist herzlich willkommen.

 


Und zum schonmal-drauf-Freuen: Nach diesem Erfolg gibt es natürlich einen zweiten Frauenzimmer-Flohmarkt: Den 15. September sollten sich Schnäppchen-Jägerinnen und Freundinnen cooler Styles und netter Abende schonmal notieren. Und natürlich alle, die Platz im Kleiderschrank schaffen wollen für tolle Herbst- und Wintermode…“aber anmelden kann frau sich erst einen Monat vorher“, schmunzelt Andrea Penz, „dann sagen wir nochmal Bescheid.“ Und der Erlös kommt natürlich wieder einem guten Zweck zugute.


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