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Reporter Eutin

„Das ist ein gefährlicher Einsatz!“

Auch Scharfschützen kommen bei "Minusma" unter Umständen zum Einsatz.

Auch Scharfschützen kommen bei "Minusma" unter Umständen zum Einsatz.

Eutin. Am letzten Donnerstag war in der Eutiner Rettberg-Kaserne für Medienvertreter und Gäste ein Tag der offenen Tür. Dies aus besonderem Anlass, denn an diesem Tag wurden die Aufklärungssysteme und Teile der Objektschutzkräfte für die Erweiterung des Mali-Einsatzes „Minusma“ vorgestellt. Das Kürzel der seit 2013 laufenden Friedensmission Minusma steht für Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali. Das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein", stellte am Donnerstag seine Fähigkeiten im Bereich der Aufklärung vor, die für einen Auslandseinsatz zur Verfügung stehen. Und zwar wurde gemeinsam mit Soldaten der Panzergrenadierbrigade 41 „Vorpommern" und dem Objektschutzregiment der Luftwaffe „Friesland“ eine Waffenschau zur Veranschaulichung der für Aufklärung und Objektschutz benötigten Unterstützungsleistung geboten. Anlass für diese Veranstaltung war die (an diesem Medientag noch „zu erwartende“, doch mittlerweile gefällte) Entscheidung des Deutschen Bundestages zum Entsenden von deutschen Soldaten zum VN-geführten Minusma-Einsatz in Mali. Die Bundeswehr soll in dem westafrikanischen Land Aufgaben in den Bereichen Objektschutz und Aufklärung übernehmen. Für die Aufklärungsaufgabe werden die Eutiner mit einem 120 Mann starken Kontingent zur Stelle sein. Im Einzelnen geht es bei dem Minusma-Auftrag um die Unterstützung des Friedensabkommens in Mali, das Verhindern der Rückkehr bewaffneter Rebellen, den Schutz der Zivilbevölkerung und die Unterstützung der malischen Regierung beim Wiederherstellen geordneter Verhältnisse und ihrer Handlungsfähigkeit. Der Kommandeur des Aufklärungsbataillons 6, Oberstleutnant Alexander Radü, verhehlte nicht die Brisanz dieses Einsatzes, den er – obwohl es kein Kampfeinsatz sei – als sehr gefährlich bezeichnete. Bisher seien im Rahmen des Minusma-Einsatzes 56 Soldaten durch Anschläge, Sprengfallen oder Angriffe ums Leben gekommen. Er verstehe, dass seine Männer mit gemischten Gefühlen dort hin gehen, wo sie ab April sechs Monate lang bleiben werden, um vom Lager Castor aus (dem Camp des niederländischen Militärs) ihre Aufklärungsaufträge mit Drohnen, Spähpanzern und Fußtrupps zu erfüllen. In der Hauptsache geht es um die militärische Aufklärung und den Schutz des internationalen Flughafens von Gao im Norden Malis. Ab Juni werden die Eutiner die Kameraden aus den Niederlanden ablösen und deren Aufgaben voll übernehmen. Dass sie darauf gut vorbereitet sind, sowohl materiell als auch in Bezug auf ihren Ausbildungsstand, Landeskunde usw. bewiesen die Übungen am Tag der Medien-“Aufklärung“ auf dem Gelände der Rettberg-Kaserne.


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