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Kai Pioch

"Diese Landschaft hat eine Faszination"

Klaus Fußmann und sein Lieblingsbild – seine Frau samt Gartenzwerg im Garten.

Klaus Fußmann und sein Lieblingsbild – seine Frau samt Gartenzwerg im Garten.

Eutin. Das Ostholstein-Museum eröffnet das Museumsjahr im Erdgeschoss morgen mit einer mehr als besonderen Ausstellung. Denn es ist keineswegs selbstverständlich, dass einer der bekanntesten Landschaftsmaler unserer Zeit sich auf die Bitte einer Museumsleiterin auf den Weg macht, die Region um das Museum herum künstlerisch zu entdecken. Klaus Fußmann hat das auf die Bitte von Dr. Julia Hümme getan und die Holsteinische Schweiz in all ihren Facetten und in ihrer ganzen Schönheit auf die Leinwand gebracht. Von Eutin bis Panker und von Plön bis zum Sehlendorfer Strand hat er unsere Landschaft eigens für die erste Ausstellung im Jahr der Landesgartenschau gemalt – perfekt, um in dieses Jahr zu starten, denn abgerundet wird die Ausstellung von wunderbaren Blumen- und Gartenbildern in unglaublichen Farben und Klaus Fußmanns unvergleichlichem Stil.  "Dass die Landesgartenschau kommt, war lange klar", sagt Julia Hümme, "und da macht man sich natürlich seine Gedanken, wie man sie mit einem entsprechend attraktiven Programm begleitet." Und eine Idee hatte die Museumsleiterin auch schon: Vossens Luise quasi neu herauszugeben, illustriert mit Werken von Klaus Fußmann. "Das hätte aber einfach nicht genug hergegeben", sagt der Künstler, der abwechselnd in Berlin und Gelting lebt und arbeitet, und hatte schon eine Alternative im Gepäck: Schon lange fasziniere ihn die außergewöhnlich schöne und abwechslungsreiche Landschaft der Holsteinischen Schweiz. Sie wolle er künstlerisch entdecken und für eine Ausstellung im Ostholstein-Museum malen. "Wir sind schon Ende der 60er Jahre hier herumgegondelt", erinnert Klaus Fußmann sich. Bereits vor einigen Jahren hatte das Ostholstein-Museum Bilder von ihm gezeigt, die aber das ganze Land widerspiegelten. "Diese Ausstellung geht aber noch ein bisschen weiter", sagt er. "Diese Landschaft hat eine Faszination." Also reiste er viele, viele Wochen lang durch die Gegend, kreuz und quer, nach Malente und nach Panker, nach Sehlendorf und durch Eutin, nach Trent, um den schönsten Blick aufs Plöner Schloss zu finden, oder nach Nüchel. "Ich war ja fremd hier und musste die schönen Stellen erst finden", schmunzelt der Künstler – und er hat sie gefunden, die Blicke und Aussichten, die glitzernden Seen und die vielen Grün- und Blautöne, die schönsten Gärten und üppigsten Blüten. Sie sind jetzt in 50 Aquarell- und Öl- sowie 15 Blumenbildern im Erdgeschoss des Ostholstein-Museums zu finden – und mit seinen Motiven und wie er sie umgesetzt hat, trifft Klaus Fußmann die Menschen, die hier leben, die ihre Landschaft lieben, direkt ins Herz. Sicher auch wegen des Wiedererkennungswertes, vor allem aber, weil der Betrachter spürt, dass die Landschaft auch dem Künstler nicht gleichgültig ist. "Klaus Fußmann ist ein land-, fast erdverbundener Mensch", sagt sein Freund und Verleger Jens Uwe Jess, "er lebt mit dieser Landschaft und sein Gefühl dafür ist tief und echt. Sein Blick auf diese Landschaft kommt von innen."  In Malente habe er Gärten von berührender Kunst gefunden, berückende Seen-Landschaften in Plön und in und rund um Nüchel die schönsten Orte – so dürfen die Nücheler sich auf wundervolle Blicke auf ihr Dorf freuen. Wiedererkennung gebe es nur bei den bekannteren Gebäuden und Landstrichen, sagt Klaus Fußmann, aber die Struktur der Bilder und die Farben spiegeln die Landschaft so liebevoll und schön wider, dass jeder, dessen Herz an ihr hängt, sie erkennen wird. Nur einen einzigen Motiv-Wunsch hatte Dr. Julia Hümme geäußert: Er möge ihr Museum malen – "und gleich am nächsten Tag hat er eine der schönsten Museumsansichten gemalt", strahlt sie, "die man sich vorstellen kann."  Zur Ausstellung erscheint ein Buch, das ihr absolut gerecht wird – es zeigt nicht nur die Bilder sondern auch passende Texte, alte und neue, natürlich auch ein Auszug aus Vossens Luise, die schönste Textpassage über die Holsteinische Schweiz, sowie ein Text und ein Gedicht der hiesigen Lyrikerin Doris Runge. Und Klaus Fußmann schreibt darüber, wie er sich der Landschaft angenähert hat – ein schöneres Mitbringsel könne es vielleicht kaum geben", schmunzelt Julia Hümme – "außerdem haben wir Postkarten und signierte Plakate der Ausstellung."  Schöner als mit diesen Bildern Klaus Fußmanns könnte das Ostholstein-Museum kaum auf die Landesgartenschau einstimmen – "es ist eine Art abgestuftes Eröffnungsfeuerwerk", schmunzelt Carsten Behnk, der Geschäftsführer der Kulturstiftungen des Kreises, "wir wollten einfach schon mal anfangen und Lust drauf machen."Alle Informationen sind auf der nagelneu gestalteten Homepage des Museums zu finden – und wer die Ausstellung jetzt schon anschaut, kann trotzdem von der Kooperation mit der Landesgartenschau profitieren, denn es werden zu den (ebenfalls neu gestalteten) Eintrittskarten Wertcoupons verteilt, die dann beim Erwerb eines Tagestickets für die LGS angerechnet werden.


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