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Reporter Eutin

„Erst singen, dann anstoßen, dann klettern!“

Bild: E. Dörrhöfer

Sarau (ed). Eigentlich sollte ja jeder Tag ein Weltkindertag sein – weil das aber nicht so ist und es eigens, um daran zu erinnern, einen gibt, kann es keinen besseren Tag geben als eben den, um ein so buntes Fest zu feiern wie die KiTa Schatzkiste in der vergangenen Woche. Hier ist nämlich jeden Tag Weltkindertag – und am 20. September einfach ganz besonders. Auf diesen Tag haben sich die Kinder der Schatzkiste echt lang gefreut, steht das Geschenk, das sie an dem Tag bekommen sollten, doch schon soooo lang mitten im KiTa-Gelände und sieht zu verlockend aus. Ein super cooles Klettergerüst mit allem, was man an so einem Klettergerüst braucht – Ringe, eine Rutschstange, eine Stange für Überschwünge und zum Abhängen, ein Kletternetz und eine Leiter. Da passen ganz viele Kinder gleichzeitig dran, es ist ganz bunt und sieht so aus, als würde es einfach hierhergehören.
„Eigentlich sollte es ja eine Seilbahn werden“, erzählt KiTa-Leiterin Elke Sieck schmunzelnd, „die hatten sich die Kinder gewünscht, weil die auf dem Spielplatz im Dorf ganz lang kaputt war. Also haben wir uns mit diesem Wunsch bei Sponsoren beworben.“ Weil die Spielplatz-Seilbahn aber dann wieder repariert wurde und es auch gar nicht so einfach gewesen wäre, sie auf dem KiTa-Gelände zu bauen, musste ein anderer Wunsch her. „Also haben wir den Kindern die Situation geklärt und dann zusammen überlegt, was wir hier brauchen.“ Was zum Klettern, das war schnell klar – und was zum Hangeln und eine Stange zum Rutschen und so. Ein Klettergerüst musste also her mit allem drum und dran – das war auch den Sponsoren prima zu erklären. Und so sagten die Volksbank, die Handwerksbetriebe im Dorf und drumherum und die Speelgörn die Unterstützung auch für ein Klettergerüst zu. „Das Geld hat gereicht für dieses ganze tolle Klettergerüst“, strahlt Elke Sieck mit den Kindern um die Wette. „Das Tollste ist, dass wir das Geld ganz alleine zusammengesammelt haben, das hat die KiTa in kompletter Eigenleistung geschafft.“ Beim Aufstellen hat dann jeder mitangepackt – ganz viele Papas, Mamas, Opas, Omas und die Familie von Elke Sieck noch dazu. „Wir haben wirklich tolle Familien, eine richtig super Gemeinschaft“, freut sich Elke Sieck. „Und als wir uns dann den Sand drumherum nicht mehr leisten konnten, haben unsere Eltern die Initiative ergriffen und kurzerhand gesammelt.“
Als Dankeschön und weil das Klettergerüst so schön ist, wollte das Schatzkisten-Team es nicht einfach so zum Klettern freigeben, denn so ein Anlass verdient ein Fest. Und da war der Weltkindertag natürlich perfekt – strahlender Sonnenschein, Kürbisbrot, Kuchen, Apfelsaft und für die Großen Sekt. Eine ganze Menge Gäste natürlich: Die Sponsoren, die Familien der Kinder und sogar die Kinder, die das Klettergerüst mit geplant haben, jetzt aber schon in der Schule sind. Eine Blumengirlande zum Durchschneiden, das Handwerkerlied als Dankeschön und dann bekommen alle, die geholfen haben, ein Glas selbstgemachtes Apfelgelee aus den eigenen KiTa-Äpfeln als Dankeschön. „Erst singen, dann anstoßen, dann klettern!“ ist die Ansage, und an die halten die Kinder sich natürlich – aber sobald der frischgepresste Apfelsaft ausgetrunken ist, gibt es auch kein Halten mehr und das Klettergerüst hält tapfer dem ersten Ansturm stand. Was ist das Tollste daran? „Alles“, ruft Janna, „aber das Allertollste sind die Ringe, die probier ich als erstes aus.“ Tilda hangelt sich derweil professionell an der Rutschstange hoch – die heißt zwar Rutschstange, aber vor dem Rutschen muss man Klettern. Kann Tilda. Und freut sich: „Das passt so gut, weil es so bunt ist.“ Jonas findet das ganze Klettergerüst so mega gut, dass er sich vor Aufregung gar nicht entscheiden kann, was er zuerst ausprobiert. Das weiß Esther ganz genau: Die Stange zum Dranhängen. Und sie beweist, dass man auch kopfüber fast einmal um den Kopf rum strahlen kann.
Einen kleinen Wermutstropfen gab es dann doch, denn das Klettergerüst oder besser das Engagement, dass es genau so dasteht, wie die Kinder es sich wünschen, ist eine Art Abschiedsgeschenk der KiTa-Leiterin, die über 25 Jahre lang die Geschicke der liebenswerten kleinen KiTa in den Händen hält, die Fäden aber zum Jahresende abgibt und einfach in Rente geht. Und eigentlich war es ja auch noch viel zu früh für ein Abschiedsgeschenk, weil Elke Sieck erst im Dezember in Ruhestand geht, aber so kann sie sich noch lang drüber freuen, wie die Kinder sich über das Klettergerüst freuen.


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