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Reporter Eutin

Fachtag „Palmöl - Was steckt dahinter”

Eutin (aj). Was haben Nutella, Duschbad und manche Salami gemeinsam? Sie gehören für viele von uns zum Alltag. Und sie enthalten Palmöl. Was es mit diesem Fett auf sich hat und weshalb das Prädikat „Ohne Palmöl“ eine Kennzeichnung ist, auf die man beim Einkauf achten sollte, war Thema der Geographie-Projekttage an der Johann-Heinrich-Voss-Schule. Ein Vormittag intensiver Beschäftigung mit einem Thema - das eröffnet die Möglichkeit, in die Tiefe zu gehen.

 

Dabei starteten die Schüler*innen der siebten und achten Klassen keineswegs bei Null. Das Wissen, dass Anbau, Verarbeitung und damit auch der Konsum von Palmöl problematisch sind, brachten die meisten mit: “Bei uns gibt es kein Nutella, sondern einen Aufstrich ohne Palmfett”, berichtete Merle Rönnau. Ein gutes Fundament für Maximilian Dickgreber. Als Experte der Stiftung für Engagement und Bildung führte er durch den Projekttag. Dabei die Balance zwischen Theorie und eigenem Tun, zwischen Wissensvermittlung und der Frage: Was hat das mit mir zu tun? zu halten, war der rote Faden des etwas anderen Schulvormittages.

 

Während den Schüler*innen zunächst anschauliche Informationen über Anbaugebiete und Produktion nahegebracht wurden, ging es in den anschließenden Gruppenrunden um Denkarbeit: Die Jugendlichen setzten sich unter den Schlüsselbegriffen Natur, Landraub, Klima, Arbeitsbedingungen und Verbrauch mit den weitreichenden Konsequenzen der Palmöl-Nutzung auseinander, erarbeiteten Plakate. “Das Thema ist nicht wirklich neu, aber so gezielt haben wir noch nicht darüber nachgedacht”, sagte Helene Klemz. Die Ernsthaftigkeit, mit der die Klassen die verschiedenen Aspekte beleuchteten, beeindruckte den Referenten: “Die sind fit und stellen gute Fragen”, konstatierte Maximilian Dickengreber anerkennend. Auf den Plakaten bleiben die Ergebnisse präsent und das Thema im Bewusstsein verhaftet.

 


In einem Rollenspiel entspann sich schließlich das komplexe Geflecht zwischen den einzelnen Akteuren (Supermärkte, Umweltverbände, Produzenten, Ureinwohner): “Im Fokus stand dabei die Frage, wie Palmöl fair produziert werden kann und was wir als Einzelne im Sinne der Nachhaltigkeit tun können”, berichtete Lehrer Eggert Stoltenberg. Eine spannende Bereicherung war der Fachtag auch für Geographielehrerin Maren Westensee: “Es ist immer interessant, wenn Externe den Unterricht gestalten und eigene Methoden beisteuern”, meinte sie. Neben der Erfahrung, ein Themenfeld lösungsorientiert zu erschließen, geht es natürlich auch und gerade darum, für den Umgang mit Palmöl zu sensibilisieren.

 

Es kann uns nicht gleichgültig sein, unter welchen Bedingungen hergestellt wird, was wir aus dem Supermarkt-Regal greifen und es geht uns an, wenn für unseren Verbrauch Regenwald abgeholzt wird - diese Erkenntnis soll bleiben. “Wichtig ist es, dabei keine Resignation entstehen zu lassen”, unterstrich Maximilian Dickengreber, der den Schüler*innen konkrete Orientierung wie Apps an die Hand gab, über die man die Herkunft von Produkten nachvollziehen kann.

 


Fazit: Eltern sollten darauf gefasst sein, dass ihre Kinder künftig auch einen Blick auf den Einkaufszettel werfen. Denn dieser Fachtag wird nachwirken.


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