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Reporter Eutin

Hier treibt Schule die schönsten Blüten!

Eutin (aj). Am Samstagmorgen gemütlich ausschlafen, faulenzen, nichts tun? Kann man machen. Die Mädchen und Jungen der 3d der Gustav-Peters-Grundschule wissen einen Ort, an dem auch prima ausspannen kann und dabei jede Menge erlebt. Ganz entspannt. Auf die grüne, blumige Tour sozusagen. Denn Samstag von 9 bis 13 Uhr steht Offener Garten auf dem Stundenplan. Eltern, Großeltern, Geschwister - wer möchte, kann kommen und gärtnern. Freiwillig natürlich.

 


Und auch auf dem regulären Schulwochenplan hat der Garten einen Platz gleich neben Deutsch und Mathe. Denn die Klasse ist stolze Besitzerin einer eigenen Parzelle in der Kleingartenanlage am Dosenredder. Schön am Rand, dort wo die Stadt so weit weg ist, dass sich das Leben frei und wild anfühlt, haben sie einen Schrebergarten. Einmal in der Woche kommen sie vormittags her, säen und spielen, gestalten und ernten, beobachten still und jubeln laut. „Auf einer Fortbildung habe ich von einer Klasse gehört, die einen Schrebergarten hatte. Da wusste ich: Das will ich auch“, erzählt Lehrerin Barbara Kleinmann mit einem entspannten Blick auf das rege Treiben rings um sie her. Bei Schulleiter Oliver Martins stieß dieser Wunsch auf Gegenliebe: „Machen Sie das!“ Die Anlage im Dosenredder war die richtige Adresse. „Am Anfang war es ein bisschen verwuchert“, erinnert sich Ole. „Alles war voller Brombeeren“, verdeutlicht Barbara Kleinmann mit einem Augenzwinkern. Ihre Schüler*innen konnten im Gestrüpp schon die Wege und Beete sehen. Und so, wie sie es sich vorstellten, wurde der Garten dann auch gestaltet. Auf den Beeten wachsen Kräuter, Gemüse und Obst. Es gibt einen Teich, selbst gegraben: „Den mag ich am liebsten“, verrät Kaif. Die Kinder wissen genau, wer sich dort tummelt: „Larven! Manche werden Mücken. Dann freuen wie uns, denn dann kommen die Vögel!“

 

Ein Stückchen weiter spielen Steven, David und Birhat Tic Tac Toe in einer Art kleiner Laube. Die Spielsteine sind handbemalt, das Spielfeld war einmal eine Holzscheibe. Neben ihnen ist ein Platz zum Weben: „Auch ein Garten braucht Farbe“, meint Barbara Kleinmann. Und bunt leuchten gestaltete Steinplatten. Wenn es um den Garten geht, ist Paul Rot am liebsten: „Ich mag Erdbeeren“, sagt er. Die Pflanzen sehen prima aus, das Stroh, das die Früchte vor dem Kontakt mit der feuchten Erde schützt, haben die Kinder vom nahen Frohberghof geholt. Mit der großen Schubkarre; Kühe streicheln und Hund kraulen inklusive. Diese Selbstständigkeit bietet kein Klassenraum. „Das Schöne ist, dass wir hier niemanden stören“, merkt Barbara Kleinmann an. Die Kleingartenanlage am Dosenredder hat viel Platz und die gängigen Klischees darf man hier getrost vergessen. Und auch die 3d hat ihre ganz eigenen Gartenregeln: „Bei uns darf alles wachsen“, lautet eine. Damit auch gedeiht, was gesät und gepflanzt wurde, wird gegärtnert. Dass die Eltern mitmachen, ist ausdrücklich erlaubt, nicht nur samstags. Mama Sabrina Zimmermann ist zum ersten Mal dabei und begeistert: „Ich finde es super, dass sie das alles selber machen, dabei lernen sie so viel“, ist sie sicher. Hier gibt es für alle eine Aufgabe: Das Ergebnis: Ein Garten - gegen Strich geharkt, mit Sandarium, Insektenhotel und Blühwiese und voller glücklicher Kinder. Und wer sich fragt, was aus den Brombeeren geworden ist: Die umrahmen das Idyll quergelegt als als grüner Zaun.


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