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KiTa Spatzennest verabschiedet Hauswirtschaftliche Leiterin

Eutin (ed). „Maria, ihm schmeckts nicht! hat man bei uns nie gehört“, zitiert Doris Martin den Titel des Buches von Jan Weiler, „Maria, uns hat immer alles geschmeckt.“ Die ehemalige Leiterin der katholischen KiTa Spatzennest hatte am vergangenen Freitag eine ganz besondere Aufgabe – sie hielt die Abschiedsrede für Maria Schultalbers, die nach fast dreißig Jahren als hauswirtschaftliche Betriebsleiterin im Spatzennest zu Ende Februar in den Ruhestand gegangen ist. Für die Zeit mit ihr bedankten sich Kinder und ErzieherInnen mit einem bunten, fröhlichen Gottesdienst, der zeigte, dass Maria Schultalbers viel, viel mehr für das Spatzennest war, als ihre Stelle vermuten lässt.

 

„Du warst der Anlaufpunkt für alle“, sagt Erzieherin Tatjana Ehrig, die durch den Gottesdienst führte. „Du wirst sehr vermisst werden.“ So viele Kinder und ErzieherInnen hat die Frau mit dem großen Herzen für Kleine und Große mit gesundem, leckerem Essen und ihrer liebevollen Art begleitet – zugewandt, herzlich und interessiert an ihren kleinen und großen Mitmenschen. Und weil nicht nur in der Küche sondern auch manchmal in der Kirche die besten Partys stattfinden, feierten die Kinder und das Team des Spatzennestes „ihre“ Maria so richtig und mit allem drum und dran. Von den „Fröschen“, die eine sehr coole Version vom Handwerkerlied in „Wer will leckeres Essen sehen?“ darboten bis zum Team, das Maria mit „Ich schenk Dir einen Regenbogen“ verabschiedete.

 


Doris Martin erzählt von den ersten Tagen der KiTa im Jahr 1993, die sie gemeinsam erlebten – „und mir war schnell klar, welche überqualifizierte Kraft wir da mit Dir hatten.“ Maria Schultalbers baute den hauswirtschaftlichen Bereich der damals nagelneuen KiTa Spatzennest auf und dieser oblag ihr von der Planung und Organisation über den Einkauf und die Umsetzung bis hin zu Projekten fast dreißig Jahre lang. Zudem hat sie im Lauf der Jahre nicht nur viele, viele PraktikantInnen in die Geheimnisse der Hauswirtschaft eingeweiht sondern auch eine Reihe kompetenter HauswirtschafterInnen ausgebildet. Vor allem aber sei mit ihr die Küche schnell der Mittelpunkt der KiTa geworden, erinnert Doris Martin sich, und ist es bis heute, wie Tatjana Ehrig gern bestätigt.

 

Ob Pflaster, Tränen, die getrocknet werden müssen, ein Ohr zum Zuhören, eine Umarmung, Maria war immer für alle da, habe immer die Ruhe bewahrt und für alle Zeit und ein offenes Ohr gehabt. So verwundert es nicht, dass Maria Schultalbers 13 Jahre lang engagiert in der Mitarbeitervertretung war – „mir war es wichtig, mich für die MitarbeiterInnen einzusetzen“, sagt sie, „etwas für sie tun zu können.“ Nebenbei hat Maria Schultalbers immer noch Zeit gefunden, zusammen mit dem Sozialdienst katholischer Frauen Kochkurs für junge Mütter zu geben – während die Damen des SkF deren Kinder betreuten, hat sie den jungen Frauen gezeigt, wie sie ihre Familien mit gesunden, leckeren und günstigen Mahlzeiten versorgen können. Und wenn jemand das kann, dann ist es Maria Schultalbers, entspannt, freundlich, kompetent und mit einer Menge Erfahrung und Herz für Menschen.

 


„Du hast Dich immer für alle interessiert“, würdigt Doris Martin so auch die ehemalige Kollegin, „aber vor allem die Kinder lagen Dir immer am Herzen.“
Für sie selbst sei die Entscheidung, im Spatzennest zu arbeiten, die richtige gewesen, erzählt Maria Schultalbers – die Möglichkeit, trotz ihrer kleinen Kinder wieder zu arbeiten. Und das habe sie nie bereut – „ich habe immer sehr, sehr gern gearbeitet. Und den meisten Spaß hatte ich im Umgang mit den Menschen, den kleinen, aber auch den großen.“ Mit ihrer Nachfolgerin sei sie sehr zufrieden, sagt Maria Schultalbers. „Ich weiß meine KiTa in guten Händen.“ Natürlich hat sie ihre Nachfolgerin selbst eingearbeitet, aber die Fußstapfen sind trotzdem groß.

 

Denn in der Küche im Spatzennest wird täglich frisch gekocht, 90 Essen für kleine und große Hungrige, „gutes Essen ist wichtig“, sagt Maria Schultalbers, „und wir sind sehr froh, dass wir das auch weiter kochen können.“ „Wir“ sagt sie immer noch ganz selbstverständlich über ihre KiTa, aber sie ist ja auch gerademal eine Woche im Ruhestand – „ich muss jetzt wirklich lernen abzuschalten“, seufzt sie schmunzelnd. Das wird ihr schwerfallen, aber langweilig wird es ganz sicher auch nicht – auf dem Programm steht erstmal, viel Zeit mit der Familie zu verbringen. „Und dann wollen wir viel reisen, das war immer schon unser Hobby, das können wir jetzt so richtig ausleben.“


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