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Rechtsextreme stören #LichterGegenDunkelheit-Aktion

Am Abend des 27. Januar war die Gedenkstätte Ahrensbök zur Aktion #LichterGegenDunkelheit illuminiert.

Am Abend des 27. Januar war die Gedenkstätte Ahrensbök zur Aktion #LichterGegenDunkelheit illuminiert.

Bild: Foto: hfr/jhw

Ahrensbök (t). Martialisch auftretende Störer versuchten am Donnerstagabend den Online-Vortrag von Prof. Jörg Wollenberg zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu torpedieren. Die Zoom-Veranstaltung der Gedenkstätte Ahrensbök musste zweimal unterbrochen werden.
Sechs anscheinend rechtsextremen Tätern - sie benutzten keine Klarnamen - gelang es am Donnerstag, sich in die Zoom-Veranstaltung der Gedenkstätte Ahrensbök einzuwählen. Der Historiker und Zeitzeuge Jörg Wollenberg sprach zum internationalen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus über den Todesmarsch von Auschwitz nach Holstein und die Bombardierung der Cap Arcona. Nach etwa 30 Minuten wurden von den Mitgliedern der Neonazi-Gruppe neben Schmierereien auch Hakenkreuze in die Kameras gehalten, „Heil Hitler“-Rufe skandiert und im Hintergrund Aufnahmen von Neonazi-Aufmärschen gezeigt.
Gedenkstätten-Leiter Sebastian Sakautzki unterbrach die Zoom-Sitzung. Es gelang einem Teil der Störer jedoch, sich wieder einzuwählen und Enthauptungsvideos zu zeigen. Der Vortrag wurde unverzüglich erneut unterbrochen. Danach gelang es, die Täter fernzuhalten. Mit den verbliebenen Teilnehmern wurde der Vorfall besprochen.
„Es ist eindeutig, dass die Aktion geplant und arbeitsteilig organisiert war“, sagt Sakautzki am Tag nach dem Vorfall. Er ist dankbar, dass Prof. Wollenberg sein Referat unbeirrt fortsetzen wollte. Auch seitens der Zuhörer, von denen einige so geistesgegenwärtig gewesen seien, Fotos von den Störer-Szenen zu machen, sei der Zuspruch, sich nicht einschüchtern zu lassen, groß gewesen. „Diese Störaktion bleibt von uns nicht unwidersprochen. Wir werden sie anzeigen“, sagt Daniel Hettwich, Vorsitzender des Trägervereins. Dass die vermutlich Rechtsradikalen dieses historische Datum und den Vortrag eines Zeitzeugen als Plattform nutzten mache deutlich, wie wichtig die Arbeit in der Gedenkstätte sei. „Ich bitte um breite Unterstützung. Wir brauchen Menschen, die sich zu unserem Engagement bekennen“, appelliert Daniel Hettwich an die Zivilgesellschaft. Sebastian Sakautzki ist berührt von etlichen Mails mit Solidaritätsbekundungen, die nach dem Vorfall in der Gedenkstätte eingegangenen seien.


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