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Späti-Öffnungszeit im Rathaus Ahrensbök: „Wir wollen berufstätigen BürgerInnen entgegenkommen“

Bürgermeister Andreas Zimmermann und Teamleiter Zentrale Dienste Ole Jönsson sind am kommenden Montagabend mit dabei, wenn das Ahrensböker Rathaus zur ersten Späti-Öffnungszeit von 18 bis 21 Uhr einlädt.

Bürgermeister Andreas Zimmermann und Teamleiter Zentrale Dienste Ole Jönsson sind am kommenden Montagabend mit dabei, wenn das Ahrensböker Rathaus zur ersten Späti-Öffnungszeit von 18 bis 21 Uhr einlädt.

Bild: E. Dörrhöfer

Ahrensbök (ed). Es ist ein Pilot-Projekt, das seinesgleichen sucht: Das Ahrensböker Rathaus hat ab sofort am 1. und 3. Montag im Monat eine Späti-Sprechstunde – am kommenden Montag, dem 17. Oktober können die AhrensbökerInnen ihre Rathaus-Angelegenheiten erstmals auch von 18 bis 21 Uhr am Montagabend erledigen.
Bisher war Donnerstag immer der lange Tag, an dem die AhrensbökerInnen bis 18 Uhr Personalausweise abholen, Bauanträge stellen, Leistungen beantragen, Fragen klären, Kinder in Schule oder KiTa anmelden konnten – „und da kamen die Leute alle donnerstags abgekämpft nach der Arbeit frühestens um halb sechs hier an“, so Andreas Zimmermann, „das hat sich ein bisschen geballt, sodass bei uns die Überlegung aufkam, das ein bisschen zu entzerren.“ Also sollte eine Lösung her, die es auch Menschen ohne flexible oder Gleit-Arbeitszeit möglich machen soll, ihre Angelegenheiten im Rathaus zu regeln – „wir wollen berufstätigen BürgerInnen einfach ein bisschen entgegenkommen.“
Erfahrungen in anderen Gemeinden zeigten, so Zimmermann, dass der Samstag oft keinen Anklang finde, einfach weil der Samstag mit anderen Dingen belegt ist. „Den braucht man, um zuhause zu schaffen, was in der Woche nicht geht“, sagt der Bürgermeister. „Wir haben überlegt, wann eine gute Zeit wäre für alle, die für solche Rathausgänge nicht einfach freimachen können – und hatten die unkonventionelle, aber glorreiche Idee, eine „Späti-Öffnungszeit“ an jedem 1. und 3. Montag im Monat einzurichten.“ Mit der Idee habe er auch seine MitarbeiterInnen überrascht, sagt der Bürgermeister – das bestätigt Ole Jönsson, der Teamleiter für die Zentralen Dienste im Rathaus. „Hm, bis 21 Uhr, da hat der eine oder die andere erstmal geschluckt“, erzählt er schmunzelnd, „aber nachdem wir die Schichtpläne umgestellt hatten, waren wir uns einig, dass das eine echt gute Idee ist.“ Besetzt sein wird jeder Bereich des Rathauses – aus jedem Team wird jemand da sein, sodass wirklich alles erledigt werden kann, jede Dienstleistung möglich sein wird. „Ob Reisepass beantragen oder Bebauungsplan einsehen, Aufgebot bestellen oder einen KiTa-Platz finden“, sagt Ole Jönsson, „wir werden das ganze Spektrum abdecken können.“ Den Montag habe man ganz bewusst gewählt, weil viele Menschen am Wochenende Dinge sortieren und vorbereiten, um sie montags zu erledigen – und das geht zweimal im Montag jetzt auch montags von 18 bis 21 Uhr. Dann wird natürlich auch der Bürgermeister anwesend sein und für ein persönliches Gespräch (wie auch weiterhin während der regulären Öffnungszeiten) ein offenes Ohr für seine AhrensbökerInnen haben.
Als Ausgleich für die späte Öffnungszeit und auch, um ohne Publikumsverkehr Dinge abarbeiten zu können, wird das Rathaus jetzt freitags für den Publikumsverkehr geschlossen sein. „Wir müssen mit dem Personal haushalten und einen Ausgleich schaffen. Freitags ist erfahrungsgemäß am wenigsten los“, sagt der Ahrensböker Bürgermeister, „an diesem Tag können wir den Mitarbeitern jetzt Zeit und Ruhe geben, Sachen zu besprechen und zu erledigen. Oder auch mal Stunden abzubummeln. Das gibt ihnen die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz selbst zu gestalten, das wiederum steigert die Produktivität und ist in Kombination mit dem langen Montag für alle gut.“
Die Späti-Öffnungszeit an den beiden Montagen ist ein Pilot-Projekt auf ein halbes Jahr – erstmal bis zum 31. März 2023. „Erstmal betreten wir damit Neuland. Wenn es aber funktioniert und angenommen wird“, so Zimmermann über diese wohl einzigartige Sprechstunde einer Behörde zu dieser späten Zeit, „und das werden wir laufend evaluieren, dann geht es weiter.“
Wer nicht persönlich vorbeikommen will oder es einfach nicht unbedingt notwendig ist wegen einer Unterschrift oder ähnlichem, aber auf „echten“ Kontakt nicht verzichten mag, kann auch das Angebot einer digitalen Sprechstunde annehmen. Das halten der Bürgermeister wie auch seine MitarbeiterInnen gerne vor – nach Kontaktaufnahme, telefonisch oder per Email, wird ein Link mit Termin verschickt und los gehts.
Und auch wenn das Rathaus freitags ab sofort für den Publikumsverkehr geschlossen ist: „Heiraten kann man am Freitag natürlich nach wie vor“, verspricht Andreas Zimmermann, „und nach vorheriger Vereinbarung sind Termine auch außerhalb der Öffnungszeiten weiterhin möglich.“
Das Ahrensböker Rathaus hat nun von Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 12 Uhr geöffnet, donnerstags von 14 bis 18 Uhr und an jedem 1. und 3. Montag im Monat von 18 bis 21 Uhr.


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