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Thema „Geld auf Reisen“ geht auf Wanderung

Eutin (vg). Dass sich bei der Sparkasse Holstein alles ums liebe Geld dreht, ist nichts Besonderes. Dass dieses Thema aber auch im Mittelpunkt der Neujahrsmatinee stand, die der Förderverein der Freunde der Eutiner Landesbibliothek alljährlich in der Kundenhalle der Sparkasse in Eutin ausrichtet, kam nicht von ungefähr. Seit 2022 unterstützen die Stiftungen des Kreditinstituts ein Projekt der Bibliothek, das die bislang nur wenig behandelte Historie von „Geld auf Reisen“ umfangreich erforscht. Von den Ergebnissen wurde am Sonntag auf sehr unterhaltsame Weise den rund 130 Gästen schon einmal eine Kostprobe serviert.
Welche Rolle das Geld seit jeher beim Reisen spielt, verriet die Vorsitzende des Fördervereins, Ricarda Bretthorst, bereits in ihrer Begrüßungsansprache, indem sie Karl Baedeker, den Erfinder der Reiseführer, zitierte: „Zum Reisen gehört in erster, zweiter und dritter Linie Geld.“ Früher war alles besser? „Weit gefehlt! Wer einst durch die deutschen Kleinstaaten reiste, bekam es mit Dutzenden Währungen zu tun“, erinnerte sie an frühere Jahrhunderte und ein Problem, das in Zeiten des Euro schon fast vergessen ist.
Über eine inszenierte Quizshow lieferten Lotta Schünemann, Frank Müller und Uwe Wallbrecht vom Theater Eutiner Mischpoke Fakten zum historischen Thema. Wie zahlte man eigentlich vor Einführung der Kreditkarte? In den Zeiten zumal, in denen es noch nicht einmal ein grenzüberschreitendes Bankensystem, dafür aber viele Straßenräuber gab? Als der Geldwert noch dem Materialwert der Münzen entsprach, seien es Gold oder Silber. Es ging um Geldwechsel in der Renaissance und um Travellerschecks, um norddeutsche Raubritter und unvermutete Nebenkosten, die schon anno dazumal ein Loch in die Reisekasse reißen konnten ...
Kreispräsidentin Petra Kirner freute an der launigen Matinee besonders, dass sie in Kooperation mit regionalen Akteuren der Kultur erfolgte. So wirkte neben den Eutiner Theatermachern eine eigens für diese Veranstaltung gegründete Band mit: Unter dem Namen „Miss Moneypenny“ hatte die Leiterin der Kreismusikschule, Petra Marcolin, die kleine Musikgruppe zusammengestellt und griff dann auch persönlich zum Mikrofon, um Songs wie den Abba-Hit „Money, Money, Money“ oder den Musical-Klassiker „Wenn ich einmal reich wär“ anzustimmen. Professor Dr. Axel E. Walter, der Leiter der Eutiner Landesbibliothek mit ihrer deutschlandweit einmaligen Forschungsstelle für Historische Reisekultur, betonte: „Forschung ist für uns kein Elfenbeinturm. Was erforscht wird, versuchen wir, der Öffentlichkeit zu vermitteln.“ Das geschieht unter anderem in Vorträgen, die zusammen mit den Freunden der Landesbibliothek veranstaltet werden.
Im Fall des Themas „Geld auf Reisen“ verhilft jetzt aber auch die Sparkasse Holstein dem Schatz der Landesbibliothek zu neuem Leben: Wie Vorstandschef Thomas Piehl ankündigte, werde dafür eine Wanderausstellung mit Katalog erarbeitet, die im Rahmen des 200. Geburtstages des Kreditinstituts, das in diesem Jahr gefeiert wird, im ganzen Geschäftsgebiet zwischen Fehmarn und Hamburg ab Sommer auf Tour gehen soll. Darüber hinaus habe die Sparkasse zwei bekannte Illustratoren engagiert, die gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus Forschern sowie Mitarbeitern der Sparkasse das Konzept für einen Comic über die 200 Jahre Sparkasse in Holstein und eine Graphic Novel über die Entwicklung der Verwendung von Geld auf Reisen von der Antike bis in die Gegenwart entwickeln. In einer persönlichen Anekdote machte Piehl deutlich, wo die Reise in Sachen Geld hingeht: „Vor 40 Jahren führte mich die erste Reise mit meiner zukünftigen Ehefrau nach Paris. Damals verstauten wir unser Bargeld im Brustbeutel. Heute zahle ich mit Uhr.“ Es gebe ein steigendes Bedürfnis an sicheren digitalen Zahlungsmöglichkeiten.

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