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Reporter Eutin

Über hundert kleine Weihnachtsfeste für die Tafel

Eutin (ed). Für eine Riesen-Weihnachtsüberraschung sorgten die Standorte der Gustav-Peters-Schule bei der Eutiner Tafel – 105 weihnachtlich schön verpackte Päckchen für kleine und große Tafel-KundInnen, alle liebevoll von den SchülerInnen und ihren Eltern gepackt, die in der Weihnachtswoche in die Körbe derer gepackt werden, zu denen die Geschenke passen.
Bereits zum vierten Mal bedenken die Kinder und Eltern der drei Standorte der Gustav-Peters-Schule die KundInnen der Eutiner Tafel auf diese weihnachtlichste aller Weisen. Ein echtes Überraschungspäckchen unterm Baum zu finden, liebevoll bestückt mit allem, was sich kleine oder große Menschen zu Weihnachten wünschen, gepackt von jemand ganz Unbekannten. Süßigkeiten, kleine Spielzeuge, Malsachen, vielleicht ein duftendes Duschgel, eine schöne Kerze, warme Socken – rein darf, was der oder die Schenkende mag. Und wovon er oder sie findet, dass der kleine oder große Beschenkte es sich wünschen muss.
Zusammen mit Elternvertreterin Nicole Kriesel hatten die Lehrkräfte Bent Hirschelmann, Andrea Grebien und Uta Dombrowski die Weihnachtsaktion in die Wege geleitet und in einem Elternbrief alle diejenigen, denen es möglich ist, darum gebeten, einen Schuhkarton für einen Menschen zu packen, der an Weihnachten vielleicht nicht ganz so viel unterm Weihnachtsbaum findet.
So stehe Weihnachten zwar für besinnliche Momente im Kreise der Familie mit leckerem Essen und strahlenden Kinderaugen, aber auch für Nächstenliebe, hatte Nicole Kriesel in ihrem Brief an die Eltern geschrieben. Daher sei die Weihnachtsaktion für die Tafel ein echtes Herzensanliegen – denn in immer mehr Familien reicht das Geld gerademal für das Nötigste, wenn überhaupt, weil die Preise für Lebensmittel steigen, die Energiekosten immer höher werden. Und während viele der Kinder solche Sorgen nicht kennen, sind sie in anderen Familien immer präsent und äußern sich oftmals darin, dass für Weihnachtsgeschenke schlicht kein Geld da ist. So sind natürlich auch in den Klassen der Gustav-Peters-Schule Kinder, die um die Geldsorgen ihrer Eltern nur zu gut wissen und die vielleicht sogar eines der Päckchen unterm Weihnachtsbaum finden werden. Das sei nicht ganz unproblematisch: „Die Lehrkräfte an allen drei Standoren haben mit den Kindern über den Sinn und Zweck und die Wichtigkeit der Aktion gesprochen“, berichtet eine der organisierenden Lehrkräfte. „Den SchülerInnen erklärt, dass sich leider viele Leute nicht viel leisten können und wir ihnen gemeinsam, also sowohl Kindern als auch Erwachsenen, die Zeit ein wenig schöner machen wollen.“
Gepackt werden durfte das Päckchen für ein Kind, einen Jugendlichen oder einen Erwachsenen, Mädchen oder Junge, Mann oder Frau – 100 Familien von Kindern am See, in der Blauen Lehmkuhle und in Fissau packten Schuhkartons voll mit lauter schönen kleinen Überraschungen, wickelten sie in Weihnachtspapier und die Lehrkräfte transportierten sie zusammen mit einer Gruppe SchülerInnen zur Tafel. Hier konnten die Kinder auch gleich erleben, welche Weihnachtsfreude ihre Päckchen schon den Tafel-MitarbeiterInnen machten, die ihnen aber auch versprachen, sie den Tafel-KundInnen zu Weihnachten zu überreichen, die sich besonders darüber freuen würden. Wie alle Hilfsorganisationen verzeichnet auch die Tafel einen Anstieg der Menschen, die ihre Unterstützung mit Lebensmitteln dringend brauchen – aber wenn dann ein so liebevoll gepacktes Päckchen bei der Weihnachtsausgabe im Korb liegt, wärmt das ganz sicher ein bisschen die Seele.


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