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Vergnügte Stunde in der Kreisbibliothek: Eine Kuh wie aus dem Bilderbuch

Ein Highlight der Kinder- und Jugendbuchwochen: Alexander Steffensmeier las in der Kreisbibliothek für Kinder aus dem „Spatzennest“.

Ein Highlight der Kinder- und Jugendbuchwochen: Alexander Steffensmeier las in der Kreisbibliothek für Kinder aus dem „Spatzennest“.

Bild: A. Jabs

Eutin (aj). Wer Kinderbücher liebt, kommt an ihr nicht vorbei: Seit 2006 hat die Kuh Lieselotte einen festen Platz in Bücherregalen und spielt in 13 fröhlichen Geschichten die Hauptrolle. Man übertreibt nicht, wenn man sie einen Star nennt. Nun ist ein Star auch nur ein Mensch - oder eben ein Tier - wie du und ich, einer solchen Berühmtheit aber einmal persönlich zu begegnen, ist schon etwas Besonderes. Und weil Lieselotte im Kopf ihres Erfinders zu Hause ist, läuft ein solches Treffen nicht ohne Alexander Steffensmeier. Der denkt sich nicht nur aus, was Lieselotte und ihre Freund*innen alles erleben - er malt auch die Bilder dazu.

 

Wie aus Strichen und Kreisen, Punkten und Schwüngen am Ende eine Geschichte wird, zeigte er jüngst den Kindern aus der Kita „Spatzennest“, die im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen in die Eutiner Kreisbibliothek gekommen waren. Auf der Galerie war Lieselotte in bester Gesellschaft. Dort läuft derzeit die große Bilderbuchausstellung und dabei sind viele Kinderbuchheldinnen, die man kennt, und genauso viele, die man dringend kennenlernen sollte. In dieser Lesestunde aber ging es nur um Lieselotte. Und um ihren Freund, den Briefträger, der es am Anfang nicht leicht hatte mit der flippigen Kuh, die ihn zu gern erschreckt. Das allererste Lieselotte-Abenteuer „Lieselotte lauert“ hatte Steffensmeier für die Lesung ausgesucht und die Bilder wurden so groß eingeblendet, dass alle genau sehen konnten, was da auf dem Bauernhof vor sich ging. Zu entdecken gab es viel und die jungen (Vor-)Leseratten und Bücherwürmer schauten ganz genau hin und ließen sich entführen in die Lieselotte-Welt. So gab es auf die Fragen, was sich auf den Bildern abspielte, durchaus Antworten, die auch Alexander Steffensmeier so noch nicht gehört hatte: „Das ist das Schöne an den Lesungen“, sagte der Autor und Zeichner. „Ich habe das Glück, dass ich von Berufs wegen jeden Tag Bilder malen kann“, hatte er den Kindern eingangs erklärt.

 

Das Gespräch mit seinem jungen Publikum war ihm wichtiger als das Vorlesen an sich. Die Geschichte und die Zeichnungen boten viele Impulse für Fragen und Antworten; das Buch als Anlass für Begegnung auf Augenhöhe, dafür steht die Literatur für die Jüngsten. Themen gab es viele, ernste und lustige, von Albträumen bis zum Nachdenken darüber, was ein gutes Geschenk für eine Kuh sein könnte. Schließlich griff Alexander Steffensmeier zum Stift und ließ auf großen weißen Blättern aus Dreiecken und Kreisen kleine Szenen entstehen: „Am Anfang kann es alles werden“, verriet er. Ein Schwein verwandelte er in Sherlock Schwein und dass ein solcher Detektiv eine Lupe braucht, rieten ihm die Kinder aus dem „Spatzennest“. Die fröhliche Runde war eine „schöne Abwechslung, denn das Schreiben ist ein einsames Geschäft“, wie Steffensmeier im Anschluss berichtete. Aktuell arbeitet er an einem neuen Lieselotte-Band. Am Anfang steht dabei wie jedesmal die Geschichte: „Ich überlege mir, was Lieselotte erleben soll und danach, wie ich das auf die Seiten verteile“, berichtete der Schriftsteller. Im Herbst soll das neue Buch auf den Markt kommen. Viele kleine und große Leser*innen werden sich freuen, gemeinsam mit der gewitzten Kuh Neues zu erleben. Denn Lieselotte ist ein echter Glücksfall - für Steffensmeier und für alle, die gute Kinderbücher zu schätzen wissen.




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