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Reporter Eutin

Blühwiese oder Unkrautacker?

Grebin (t). An den neuen von der Gemeinde angelegten Blühwiesen in Grebin scheiden sich einige Geister. 2020 hatte der Gemeinderat beschlossen, an der Badestelle am Schluensee sowie am Parkplatz nahe der Hauptstraße einen Blühstreifen und eine Blühwiese einzusäen. Die Maßnahme auf den Flächen soll die Artenvielfalt fördern. Doch einige Bürger halten sie für Unkrautflächen. Gemeindevertreterin Conny Pieper, eine der Initiatoren des Projektes, verweist jedoch auf sichtbare Erfolge. Und die zeigen sich sogar am Vogelflug: „Die Schwalben jagen über unserer Blühwiese Insekten, weil sie dort im Gegensatz zu anderen Flächen noch welche vorfinden“, hat sie beobachtet. Schwalben sind zunehmend gefährdet, ebenso wie zahlreiche andere Arten.

 

„Deshalb sind solche artenreichen Flächen unbedingt nötig und die Grundlage für Biodiversität“, unterstreicht sie. „Und ja, auf der Wiese sieht es natürlich nicht aus wie in einem Ziergarten - aber dafür eben natürlich. Und das ist ja auch das Ziel.“ Wer über das Jahr genau hingeschaut hat, habe sehen können, dass die Fläche das ganze Jahr über ihren Zweck erfüllt hat. „Im Herbst und Winter haben sich Zug- und Wintervögel von den Samen der verblühten Pflanzen ernährt und im Sommerhalbjahr wimmelte es in der Wiese nur so vor Insekten wie Wildbienen und Hummeln, Fliegen und Käfern, Grashüpfern und Heupferden, Schmetterlingen und Nachtfaltern, um nur einige Beispiele zu nennen“, zählt sie auf.

 

„All das ist immens wichtig für die gesamte Nahrungskette.“ Heimischen Pflanzen einer artenreichen Blühwiese sind zwar nicht so spektakulär wie gezüchtete bunt-leuchtende Gartenpflanzen, dafür aber lebenswichtig für die Tierwelt. Anfang September haben einige ehrenamtliche Helfer aus Grebin die Wiese vorsichtig gemäht. Dabei wurden ganz bewusst einige Bereiche als Rückzugsräume und Nahrungsflächen unter anderem für Insekten, Kleinsäuger und Vögel ausgespart. Denn die späten Blüten im Herbst und die Samenstände sind für sie eine wichtige Nahrungsquelle.

 


Ein besonderer Fund bei den Mäharbeiten waren mehrere Kugelnester von Zwergmäusen, welche kunstvoll an Gräsern befestigt waren.
Bürgermeister Schuch ließ es sich trotz vieler Arbeit nicht nehmen, bei den ehrenamtlichen Helfern vorbei zu schauen und sicherte Unterstützung zu.


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