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Reporter Eutin

Einwohner beschäftigt das Problem Kitastandort

Bild: L. Schneider

Plön (los). Die Frage, was aus dem Spielplatz am Suhrer See werden wird, beschäftigt vor allem die Anwohner des Plöner Ortsteils Stadtheide. Dies zeigte die Einwohnerfragestunde der Ratsversammlung am Dienstag, 28. Februar 2023 in der Aula am Schiffsthal, bei der sich mehrere Bürger kritisch zu Wort meldeten.


Der Spielplatz an der Walter-Volkers-Straße in Plön-Stadtheide könnte dem Bau einer neuen Kindertagesstätte zum Opfer fallen. Auf der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück für einen weiteren Kindergarten hatte die Stadtverwaltung das Areal des Spielplatzes am Suhrer See in den Blick genommen, geprüft und für geeignet befunden. Doch die Fläche ist für Stadtheide mehr als ein Spielplatz: Aufgrund der Lage am Suhrer See wird der Bereich auch gern aufgesucht, weil in der Nähe eine Möglichkeit besteht, in naturnaher Lage und ruhiger Zurückgezogenheit schwimmen zu gehen. Spaziergänger finden ebenso dorthin wie die trainierten Kicker auf dem Rückweg vom Ksour-Essaf-Sportplatz nebenan.


Diesen Eindruck vermittelten die Wortbeiträge im Rahmen der Einwohnerfragestunde zur Ratsversammlung am 28. Februar in der Schiffsthal-Aula. Sie stellten die von der Stadt Plön genannten Gründe für eine Eignung des Bereichs als Kitastandort infrage. Wie der Eindruck einer „geringen Frequentierung“ des Spielplatzes zustande komme, zählte ebenso dazu wie der geltende Naturschutz in Gewässernähe – eine Änderung des Flächennutzungsplans steht damit in Verbindung. Die Frage, warum die bestehenden Kindertagesstätten eigentlich keine zusätzlichen Plätze würden bereitstellen können, wurde ebenfalls gestellt.


„Dies könnte ein Paradebeispiel dafür sein, wie schwierig Entscheidungen in der Ratsversammlung manchmal zu fällen sind“, konstatierte der Erste Stadtrat Thure Koll, der auf die Einwohnerfragen und –einwände zunächst einging. „Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Planung hat sich lediglich Gedanken um einen Standort gemacht und da Plön leider mehr Wasser als Land zur Verfügung hat, dort geschaut, ob eine Kita da machbar ist.“ Es gäbe Möglichkeiten, den Spielplatz zu erhalten, ihn zu verschieben „oder im Zusammenhang mit einer Kita könnte er betrieben werden - wir haben das auf dem Zettel“.


Hintergrund des Problems: Die Plön kann aktuell nicht ausreichend Kita-Plätze vorweisen. Dabei haben Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf die Unterbringung ihres Kindes. Derzeit fehlt es nach Auskunft von Fachbereichsleiterin Elke Springer, Jugendpflege der Stadt Plön, an 18 Plätzen für Kleinkinder unter drei Jahren sowie an zwei Plätzen für die „Ü3“-Kinder. Da die Vergabe der Kindergartenplätze noch nicht abgeschlossen ist, können die Zahlen sich noch ändern.


Den Spielplatz haben die Anwohner bezahlt


Ursula Soltau, Anwohnerin in Stadtheide und zugleich eine Vertreterin des SPD Ortsvereins Plön-Bösdorf erinnerte in der Einwohnerfragestunde an die Zeit der Planung und Bau des Spielplatzes, mit der sich eine Art Mitspracherecht seitens der Stadtheider Bürger durchaus gut begründen ließe. Denn das heutige Wohngebiet Stadtheide war ab 1999 von der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) entwickelt worden, nachdem sich die vier Jahrzehnte dort ansässige Pionier-Kaserne der Bundeswehr aufgelöst hatte. „Der Spielplatz wurde von der LEG gebaut“, klärte Soltau auf, „und über die Grundstücksverkäufe wurde dafür das Geld generiert – wir Anwohner haben ihn finanziert.“


Den Sportplatz drehen und mit Kunstrasen versehen?


„Wir haben vor Jahren darum gekämpft, dass wir den Spielplatz bekommen“, hob auch Anwohner Klaus Stänner (SPD, Kreistag) die damaligen Schwierigkeiten aufs Tapet. Seine Idee bezüglich eines potenziellen Bauplatzes: man könne den Ksour-Essaf-Sportplatz „drehen“ und im Zuge dieser Maßnahme zwecks Platzgewinns auch gleich mit einem Kunstrasen versehen.


Ratsfrau Bettina Hansen (SPD), Anwohnerin in Stadtheide, kritisierte, dass von den damals Verantwortlichen versäumt worden sei, Stadtheide „so zu planen, dass wir einen Kindergarten haben“. Denn bei der Entwicklung des Wohngebietes im Ortsteil Stadtheide war ein Kindergartenstandort bei den Planern nicht in Betracht gekommen. Sollte nun der vor Jahren gegen Widerstände durchgesetzte Spielplatz jetzt die Lösung bei der Suche nach einem Baugrundstück sein? Zu dem Thema schlügen zwei Herzen in ihrer Brust, gestand Hansen. Nach ihrer Beobachtung werde der Spielplatz durchaus häufig von den Stadtheider Badegästen oder Kindern, die vom Fußballtraining kommen, frequentiert, wenn auch nicht gerade an trüben Novembertagen, nahm sie zum Bewertungszeitpunkt vorsichtig Stellung. „Aber die Prüfung ist ja noch nicht abgeschlossen.“


Info: Die nächste öffentliche Sitzung des STeP beginnt am 22. März 2023 um 18.30 Uhr in der Aula am Schiffsthal. Wie immer besteht für jeden die Möglichkeit, sich im Rahmen der Einwohnerfragestunde zu informieren.


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