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Reporter Eutin

Schützen feiern ihr traditionelles Gildefest

Antritt auf dem Marktplatz und Kinderspiele auf dem Schützenplatz

Preetz (tg). An diesem Wochenende steht für die Preetzer Schützengilde von 1442 e.V. wieder alles im Zeichen ihres traditionellen Gildefestes. Die Vorbereitungen, die bereits seit März laufen, sind erfolgreich abgeschlossen. Die Vorfreude ist groß. Gilt es, mit dem jährlichen Höhepunkt im Kalender aller Mitglieder und deren Familien, die Werte der Schützengilde zu wahren und die Traditionen in Ehren zu halten. Das zweitägige Schützenfest beginnt am Freitagabend, den 9. Juni, mit einem Gottesdienst in der Preetzer Klosterkirche. Danach marschieren alle zum Schützenplatz, um dort im geschmückten Festzelt den althergebrachten Festkommers zu feiern.

Hierbei wird auch der hölzerne Gildevogel, der am darauffolgenden Festtag eine Hautrolle spielen wird, mit Hilfe der Feuerwehr und des THW „zu Baum gebracht“. „Ohne deren Hilfe könnten wir den schweren Kasten, der uns ein sicheres Schießen ermöglicht, gar nicht alleine in den Bäumen befestigen“, schildert Ältermann Wolfgang Schneider. Am nächsten Morgen, Samstag, den 10. Juni, treten alle Schützen auf dem Bismarckplatz an, - traditionell in schwarzem Anzug, mit Zylinder und roter Rose am Revers. Pünktlich um acht Uhr setzt sich der Festumzug in Bewegung. Wieder mit dabei, eine Abordnung der Schützengesellschaft aus der Partnerstadt Stavenhagen. Begleitet durch das Blasorchester des Preetzer TSV geht es auf den traditionellen Marsch durch die Schusterstadt. Erster Stopp ist vor dem Rathaus, wo der Bürgermeister abgeholt wird. Für Tim Brockmann, der sein Amt als neuer Verwaltungschef erst an diesem Donnerstag offiziell angetreten wird, gibt es nur eine denkbar kurze Vorbereitungszeit. Am Samstagnachmittag wird er im Festzelt auf die gewohnt launisch-kritische Rede eines Gildemitglieds auf die Stadt erwidern müssen. Auch ein bekanntes Gesicht wird sich ab dem Rathaus in die Marschformation einreihen: Björn Demmin.

 

Der ehemalige Preetzer Bürgermeister und neue Plöner Landrat ist seit 2015 Mitglied in den Schützen und in der Zeit von 2019 – 2022 ihr König gewesen. Für den Festumzug geht es weiter zum Kloster, um den Klosterprobst abzuholen. Detlev von Bülow ist seit 2021 im Amt und letztes Jahr in die Schützengilde eingetreten. Der nächste Stopp für alle ist in Löptin, wo das scheidende Majestätenpaar, Heiner und Vera Rath, feierlich abgeholt wird. Beide sind dann nur noch für wenige Stunden im Amt, bis am Abend ein neues Königspaar auserwählt wird. in Löptin gibt es für alle ein Frühstück, das, auf Einladung des Noch-Majestätenpaares, in diesem Jahr umfangreicher ausgestaltet wird. „Es ist einfach schöner, für das Königspaar, wenn alle an diesem Samstagvormittag länger bei uns verweilen“, erklärt der scheidende König Heiner Rath. „Damit wird auch der ganze Aufwand, den die Frauen und vielen Helfer haben, besser gewürdigt“, ergänzt Vera Rath.

Nach der Rast in Löptin geht es für den Festumzug wieder nach Preetz. Um 11.45 Uhr wird die Preetzer Schützengilde auf dem Markplatz antreten. Hier wird der traditionelle „Gruß an die Stadt“ gespielt. Anschließend ziehen alle weiter, Richtung Schützenplatz. Am Ehrenmal für die gefallenen Soldaten auf dem Wehrberg wird wieder ein Kranz niedergelegt. Damit soll das Gedenken an die verheerenden Kriegszeiten in Deutschland und Europa wachgehalten werden und zugleich an diejenigen Regionen in Europa und der Welt erinnert werden, die aktuell nicht in Frieden leben können. Das Schießen auf den Gildevogel beginnt um 14.30 Uhr. Nach festgelegter Reihenfolge wird das hölzerne Federvieh Stück für Stück vom Baum geholt. Neu sind in diesem Jahr die Kinderspiele, zu der die Preetzer Schützengilde alle Interessierten aus Preetz und der Umgebung auf das Festgelände am Schützenplatz ganz herzlich einlädt. Los geht es um 15 Uhr. Mit dabei sind die Freiwillige Feuerwehr und das THW, die Spiele und Mitmachaktionen anbieten werden. Die Lütten dürfen sich u. a. schon einmal auf die Spritzenwand der Jugendfeuerwehr freuen.

 

„Die Eltern sind natürlich auch eingeladen, zu schauen, wie z. B. das Schießen auf den Vogel abläuft“, erklärt Ältermann Wolfgang Schneider. „Die Schützengilde gehört in die Mitte der Stadt und es ist kein Geheimnis, was wir machen.“ Für einen sicheren Ablauf des Schießens ist gesorgt. Die Idee, Kinderspiele anzubieten, geht auf einen Vorschlag im Vorstand der Schützen zurück. Die Schützengilde möchte sich gerne für die Preetzerrinnen und Preetzer nach außen hin öffnen. Zudem gibt es viele neue Mitglieder, die in letzter Zeit eingetreten sind, junge Familien mit Kindern. Auch diesen soll an diesem Tag etwas geboten werden, wenn der öffentliche Teil des Schützenfestes beginnt. Ganz nebenbei können Feuerwehr und THW für ihre Jugendarbeit werben, so Schneider. Sowohl die Blaulichtorganisationen als auch die Schützen profitieren somit von dieser sehr engen Kooperation. Getränke können auf dem Kinderfest beim Caterer im Festzelt erworben werden.

Um 16 Uhr finden sich die Gildedamen zur gemeinsamen Kaffeetafel und zum Luftgewehrschießen ein. Wenn am Abend dann endlich der Vogel gefallen ist, - hier ist die Treffsicherheit jedes einzelnen Schützen gefragt -, wird Wolfgang Schneider als Ältermann wieder das Gildeschicksal ausgiebig befragen und anschließend einen neuen König verkünden. Dieser hat dann, zusammen mit seiner Frau als Majestätin, wieder ein Jahr Zeit, das Gildeleben nach seinen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten, - um die Traditionen und Werten der Schützengilde in Ehren zu halten.


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