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Reporter Eutin

Viel Spaß beim Kreativ-Camp auf der Prinzeninsel

Plön (los). Die 21 Ferienkinder hatten klare Vorstellungen vom Inhalt ihres Minimusicals. Und so hat Todd Fletcher, Autor, Komponist und Kopf der gemeinnützigen Organisation PluralArts alle Hände voll zu tun, um ihre Ideen musikalisch in Form zu gießen und mit Textpassagen passend abzurunden. Die Ergebnisse des Kreativ-Camps auf der Prinzeninsel präsentierten die kleinen Teilnehmer und ihre Betreuer den Eltern am Ende der Woche. Mit dabei: Prinzessin Sophie von Preußen als Schirmherrin des Ferienprogramms, einem Projekt der Prinzessin Kira von Preussen Stiftung.
Obwohl alles so locker wirkt, ein „bisschen Druck“ bedeute es schon, die ausgedachte Geschichte musikalisch und inhaltlich zur Reife zu bringen, räumt Todd Fletcher ein, der unter der Woche ruhige Minuten zum konzentrierten Komponieren nutzen muss. Zwei Lieder und Teile der Erzählung stehen bereits. Manches auf Deutsch, anderes auf Englisch – das mache es nach Ansicht der Kinder „umso cooler“, erzählt Fletcher. „Ich hab’ nur Danke gesagt...“, fügt er augenzwinkernd hinzu. Denn so werde es etwas leichter für ihn.
Eigentlich spiegele der Inhalt des erdachten Musicals die Ferienwoche selbst, zumindest anteilig: Es findet ein Camp statt, doch unter den erdachten Akteuren sind „Gute“ und „Böse“. Das werde deutlich, als ein Neuling gemobbt wird, beschreibt Fletcher das Grundgerüst. Im weiteren Verlauf sei es aber der „Obermobber“ der Geschichte, der schließlich isoliert dastehen müsse. Der Ausgang – noch offen. „Über das Ende müssen wir noch reden“, plant Todd Fletcher die Kinder erneut einzubeziehen. Dafür ist die Campingnacht auf der Wiese am Prinzenbad gerade lang genug. Auch um die Lieder zu üben: Rhythmus, Text und Melodie müssen für den Auftritt sitzen. „Zwei Lieder schaffen wir“, ist Fletcher zuversichtlich.

 


Das Zelten wird von den Abenteurern, die bislang morgens am Parkplatz von den Betreuern abgeholt wurden, mit Spannung erwartet. Ein Abenteuer auch für den Musiker, der sie in kürzester Zeit melodisch geschlossen „auf Kurs“ bringen muss. Diese Herausforderung macht ihm aber gerade am Strandbad besonders viel Spaß. „Ich kann mir gut vorstellen, das Projekt künftig auch zwei Wochen laufen zu lassen“, sagt der Amerikaner.
Aus Connecticut stammend studierte Todd Fletcher an der Harvard University sowie in Paris Musik, Literatur und Theater. Er lebt vorwiegend in Berlin, wo er auch Prinz Georg von Preussen kennenlernte. Als Freunde hätten sie das Feriencamp als gemeinsames Projekt damals ins Auge gefasst, so Fletcher. Die Zusammenarbeit mit der Prinzessin Kira von Preussen Stiftung wurde 2007 initiiert und feiere 2022 mit 15 Jahren nun eine Art kleines Jubiläum. Während die Prinzeninsel, die sich im Privatbesitz des Hauses Hohenzollern befindet, erst seit ein paar Jahren für Projekte genutzt wird, war Todd Fletcher schon häufiger auf der Burg Hohenzollern im musikalischen Einsatz, unter anderem mit jugendlichen Palästinensern und Israelis.

 


Die in New York gegründet PluralArts gGmbH hat ihren Sitz mittlerweile in Berlin. Mit Unterstützung von drei Betreuern haben die Plöner Ferienkinder unter Fletchers Regie nicht nur Musicalerfahrungen gesammelt, auch Aktionen in kleineren Gruppen, etwa basteln, tanzen oder Sport standen für sie auf dem Programm. Vor allem ein Segeltörn zählt aus Fletchers Sicht zu den Höhepunkten der Woche am Plöner See. Bei seinen Assistenten kann er auf grundsolide Unterstützung zählen: Den Umgang mit Kindern sind die Betreuer gewöhnt. „Ich bin früh Onkel geworden und daher immer mit kleinen Kindern zu tun gehabt“, erklärt Muhamet Smail, der sich über die Ferienjobvermittlung seitens des Gymnasiums Schloss Plön als Betreuer gemeldet hatte. Es passte auch zu seinen beruflichen Zielen: Nach dem Abitur im kommenden Schuljahr will der Plöner Schüler ein Lehramtsstudium beginnen. Die insgesamt nötige Ausdauer beweist er schon beim Tanzen am Strandbad, derweil sich seine Kindergruppe mit vor Eifer geröteten Wangen anstrengen muss, seine Choreografie einzuhalten. Der Spaß steckt an, und der eine oder andere Spaziergänger lässt sich zum gemeinsamen Hüftschwung vor der DLRG-Wache spontan mitreißen.


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