Ein Plan für den Notfall
Sarau (aj). Eine kleine Unachtsamkeit, ein dummer Zufall und schon ist ein Unfall passiert. Ina hat das selbst schon erlebt: „Meine Schwester ist mal vom Roller gefallen“, erzählt die Erstklässlerin der Sarauer Grundschule beim Blaulichttag. Intuitiv hat sie damals genau das Richtige getan: „Ich habe den Roller vorsichtig weggenommen und sie getröstet“, sagt das Mädchen. Damit die Kinder in einer Notlage wissen, was zu tun ist, hatte die Schulgemeinschaft jüngst DRK, Feuerwehr und Rettungsdienst zum zweiten Mal eingeladen: „Das Projekt ist auf Elterninitiative entstanden“, berichtet Schulleiterin Nadine Hirschelmann und führt aus: „Eine Mutter ist Ärztin und hat das angeregt.“
Das Ziel ist klar: Wissen vermitteln – ja, trockene Theorie – nein! Und deshalb gab es an sieben Stationen reichlich Gelegenheit, Hand anzulegen. Es warteten spannende Aufgaben: Da waren Verbände zu wechseln und Feuer zu löschen und ganz nebenbei lernten die Jungen und Mädchen, mit welchen Rufen sich Feuerwehrleute untereinander abstimmen und warum präzise Kommunikation unverzichtbar ist, wenn jede Sekunde zählt. Genauso wichtig: Alle konnten zeigen, was sie schon können. „Stabile Seitenlage“, stellte Hinrike aus der vierten Klasse beim Anblick einer gestürzten ohnmächtigen Person sofort fest und griff ebenso behutsam wie beherzt zu. Das „Unfallopfer“ war natürlich nicht ernsthaft verletzt, die Erste-Hilfe-Maßnahme aber hatte Echtzeit-Qualität: „Ich habe mich richtig gut betreut gefühlt“, lobte Ina Carstens. Sie war eine der Mütter, die die Kinder dank Kunstblut und Wund-Aufklebern den Schreck einer Notsituation nachfühlen ließen. Der Nachwuchs indes war gut vorbereitet worden und blieb entspannt, stellte die richtigen Fragen, handelte umsichtig und überlegt: „Sich kümmern, nicht lachen“, lautete eine klare Maßgabe an der Station Unfall.
Spaß hatten die Kinder aber natürlich trotzdem, denn neben den konzentrierten „Einsätzen“ gab es viel Zeit für nicht-alltägliche Entdeckungen. Zum Beispiel als sich die Tür des Rettungswagens öffnete und Profi Sascha Mester erst zeigte, wo Defibrillator, Beatmungskoffer, Geburtentasche und Trost-Teddy ihren Platz haben, und dann zum Einsteigen einlud. Dafür, dass die Gruppen gut von Station zu Station fanden, sorgten Begleiter*innen wie Iris Dohm: „Mein Sohn geht hier zur Schule und ich finde, der Blaulichttag ist eine richtig gute Sache“, erklärte sie und ergänzte: „Vor allem, weil es nicht nur um Rettung geht, sondern ‚ganz nebenbei‘ auch Gruppenarbeit stattfindet und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird.“ Auch deshalb waren die Teams gut durchmischt und nicht klassenweise organisiert. Das Konzept begeisterte auch Bürgermeister Thomas Gerber, der es sich nicht nehmen ließ, beim Löschen und Verbinden den jungen Erst-Helfer*innen über die Schulter zu schauen.

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