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Reporter Eutin

Ein schlimmer Schreck - und eine Welle der Hilfsbereitschaft

Eutin (aj). Der Rauchmelder hat ihr möglicherweise das Leben gerettet: Am frühen Dienstagmorgen der letzten Woche wurde Myriam K. vom Alarmsignal aus dem Schlaf gerissen. Unter dem Fenster ihrer Erdgeschosswohnung standen die beiden E-Scooter, die sie dort wie immer abgestellt hatte, in Brand. Sie floh auf den Balkon, wählte den Notruf und schlug laut Alarm, um die Nachbarn zu warnen.
 
Die Rettungskräfte rückten gegen 4.30 Uhr aus, alle Bewohnerinnen und Bewohner mussten das Haus verlassen, um der Gefahr durch die erhebliche Rauchentwicklung zu entgehen. Verletzt wurde zum Glück niemand. Und nachdem das Feuer gelöscht war, konnten die Menschen wohlbehalten in ihre Wohnungen zurückkehren. Nur die vier Wände von Myriam R. müssen grundlegend saniert und vom Ruß befreit werden. Obwohl Myriam R. gefasst wirkt, als sie von den Geschehnissen des frühen 1. Februar erzählt, ist der 51jährigen deutlich anzumerken, wie sehr sie das Erlebnis nach wie vor belastet: „Das wird lange nachwirken“, sagt sie und dabei geht es ihr nicht vorrangig um sich selbst, sondern auch um ihre Nachbarn, die ebenfalls in Angst und Schrecken versetzt worden sind: „Das tut mir sehr leid“, betont die Neudorferin.
 
Und doch hat die Geschichte auch eine andere Seite: „Ich habe soviel Hilfe und Zuspruch erfahren und dafür möchte mich von ganzem Herzen bedanken: Bei allen Einsatzkräften, beim Gesundheitsamt und dem Sozialarbeiter der Stadt, bei allen, die für mich da waren und sind“, betont sie. Nachdem ihre E-Mobile, auf die sie dringend angewiesen ist, vollkommen zerstört wurden, war sie zunächst an das Haus gefesselt. Jetzt hat ihr die Firma Senioren-Mobile Malente aus Nüchel kostenfrei auf unbegrenzte Zeit ein Mobil zur Verfügung gestellt. Und wieder wird Myriam R. von großen Emotionen überwältigt. Diesmal ist es nicht Angst, sondern eine tiefe Dankbarkeit für die selbstlose Hilfe: „Ich freue mich so, dass ich jetzt wieder selbstständig mobil sein kann“, erzählt sie bewegt. Viele Wege hat sie derzeit zu erledigen, die erste Fahrt aber führte sie zu ihrem Zuhause, wo die Spuren der Feuernacht nach wie vor bezeugen, welchem Unglück die Bewohnerinnen und Bewohner entgangen sind.


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