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Hilfsgüter für Kiewer Kinderkrankenhaus

Zweiter Neustädter Konvoi übergibt Hilfsgüter für Kiewer Kinderkrankenhaus.

Zweiter Neustädter Konvoi übergibt Hilfsgüter für Kiewer Kinderkrankenhaus.

Neustadt in Holstein. Mission erfüllt: Die Neustädter Bürgerinitiative „Nothilfe Ukraine“ hat ihre zweite Lieferung mit medizinischer Spezialausrüstung für das Kiewer Kinderkrankenhaus Ohmatdyt erfolgreich übergeben. Der Sprecher der Initiative, Bartel Paul Witt (38), und sein Mitstreiter, Notfallsanitäter Torben Rose, fuhren die dringend benötigten Hilfsgüter am Donnerstag, 17. März, ins slowakisch-ukrainische Grenzgebiet. Vertreter der ukrainischen Hilfsorganisation „International Assistance Headquarters for Ukrainians“ übernahmen sie dort in der Nähe der Stadt Uschgorod. An Bord des Transporters aus Ostholstein befanden sich unter anderem Abbindesysteme für abgetrennte Kindergliedmaßen (Tourniquet), Materialen zum Behandeln von Verbrennungswunden sowie Beatmungsbeutel für Kinder. Die Ausrüstung im Wert von rund 10.000 Euro konnte dank zahlreicher Spenden aus der Bevölkerung angeschafft werden.
 
Eigentlich wollten die ukrainische Hilfsorganisation die Medizinprodukte mit einem Transporter weiter nach Kiew befördern. „Das ist aber mittlerweile zu gefährlich, sodass die Güter auf einen Zug verladen wurden. Dieser kam am Freitagmorgen in Kiew an. Dort tragen unsere Hilfsgüter jetzt dazu bei, das Leid der Zivilbevölkerung und der Verletzten zu lindern“, sagt Witt.
Die Verantwortlichen des Kinderkrankenhauses Ohmatdyt hatten für ihn und Rose eine Liste mit weiteren dringend benötigten medizinischen Produkten zusammengestellt. „Die Liste arbeiten wir jetzt fleißig ab. Unsere humanitäre Arbeit ist aber nur dank der tollen Unterstützung und Spendenbereitschaft unserer Mitmenschen möglich“, sagt Witt, der selbst gelernter Rettungsassistent ist. Er hebt dabei vor allem das Engagement des AöR Rettungsdienstes Holstein und seines Leiters Christian Kraft hervor: „Der Rettungsdienst hat uns unermüdlich bei der Beschaffung der Materialen und der Logistik unterstützt. Ohne ihn wäre unsere Arbeit gar nicht möglich.“
 
Einziger Wermutstropfen des jüngsten Neustädter Hilfskonvois: „Wir wollten gerne wieder ukrainische Flüchtlinge auf unserem Rückweg aus der Slowakei nach Deutschland mitnehmen. Doch das ist jetzt leider nicht mehr möglich. Jeder, der über die Grenze in die Slowakei kommt, muss sich dort erst registrieren und kommt anschließend in Quarantäne. Dann werden die Flüchtlinge von einer zentralen Stelle aus verteilt“, berichtet Witt. Bei seinem ersten Hilfskonvoi am 3. März hatten er und sein Mitstreiter Sven Langfeld zwei geflüchtete ukrainische Frauen und drei Kinder mit nach Neustadt genommen. Innerhalb kürzester Zeit erhielten diese eine Unterkunft bei Privatleuten aus der Region.
 
Im Grenzgebiet tauschten sich Witt und Rose am vergangenen Donnerstag mit ihren ukrainischen Partnern der Organisation „International Assistance Headquarters for Ukrainians“ persönlich aus - und koordinierten das weitere Vorgehen. Die Hilfslieferungen von der Ostsee aus ins Kriegsgebiet sollen in den kommenden Wochen unvermindert weitergehen. Genauso wenig wie die Ukrainer in ihrem Widerstandskampf gegen die russischen Aggressoren nachlassen wollen, will sich die rund 15-köpfige Neustädter Bürgerinitiative auf dem Erreichten ausruhen: „Was wir brauchen, sind vor allem mehr Spenden, um das größte Kinderkrankenhaus der Ukraine im belagerten Kiew weiterhin mit Ausrüstung versorgen zu können. Das Leid der Zivilbevölkerung dort ist entsetzlich. Von daher bedanke ich mich bereits jetzt schon herzlich bei allen Menschen, die uns bei unserem Engagement so tatkräftig unterstützen“, sagt Witt abschließend. (red)
 
Spendenkonto der Bürgerinitiative „Nothilfe Ukraine“:
Konto-Inhaber: Ev.-Luth. Kirchengemeinde St. Marien in Lübeck
IBAN: DE83 2305 0101 0160 0898 50
BIC: NOLADE21SPL
Stichwort: Hilfe Kiew


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