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Marco Gruemmer

Triathlon Lensahn: Aus einer Laune zum Mega-Event

Ideengeber, Initiator und selbst zweifacher Teilnehmer - Wolfgang Kulow (Mitte) ist das Gesicht des Triple-Ultra-Triathlon in Lensahn.

Ideengeber, Initiator und selbst zweifacher Teilnehmer - Wolfgang Kulow (Mitte) ist das Gesicht des Triple-Ultra-Triathlon in Lensahn.

Bild: Marco Grümmer

Lensahn. „Die Idee entstand unter der Dusche“, erzählt die Lensahner Triathlon-Legende Wolfgang Kulow. Noch heute strahlen seine Augen, wenn er von den Anfängen des Triple-Ultra-Triathlons in Lensahn spricht. Der reporter traf sich mit ihm und Orga-Mitglied Jörg Borkowski zum Gespräch, um im Zuge der 30. Geburtstags-Auflage vom 28. bis 30. Juli einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Wie schaffte es ein kleiner Ort wie Lensahn, solch ein Großereignis auf die Beine zu stellen? Wolfgang Kulow gab Antworten.

 

Es war 1991, als Wolfgang Kulow, der selbst der Extremsportszene angehörte und für den es im Ausdauersport kaum Grenzen gab, sich mit dem Ultra-Triathlon näher zu beschäftigen begann. Er hörte von der Durchführung eines Double-Triathlons in Deutschland und eines Dreifachen in Frankreich. „Der härteste Ultra-Triathlon Deutschlands soll in Lensahn ausgetragen werden“, hatte sich Kulow als Ziel gesetzt. Zusammen mit ein paar Mitstreitern wurde aus der Vision schnell eine reale Idee.

 

Sein erster Weg führte Wolfgang Kulow zum damaligen Bürgermeister Karl Krause, der sofort Feuer und Flamme war, da man mit dem Waldschwimmbad und der Sportplatzanlage schon beste Voraussetzungen besaß. Im nächsten Schritt stellte Kulow als Spartenleiter Triathlon das Projekt auf der Jahreshauptversammlung des TSV Lensahn vor. „Ihr seid doch verrückt“, lauteten die Kommentare der Mitglieder. Davon ließ sich Wolfgang Kulow allerdings nicht beirren. Er organisierte, plante und spannte sich ein Netz aus Sponsoren und Helfern. Vom 14. bis 16. August 1992 ging dann der 1. Triple-Ultra-Triathlon in Lensahn mit dreizehn Startern über die Bühne. Damals noch mit dem Wettkampfzentrum auf dem Sportplatz und dem Zieleinlauf im Ortskern. Diese Variante sollte sich jedoch schon im Folgejahr aus organisatorischen Gründen ändern. Wettkampfzentrum und Zieleinlauf wurden auf dem Sportplatz vereint. Doch auch mit dieser Lösung waren die Veranstalter vom TSV Lensahn und Wolfgang Kulow noch nicht vollends glücklich. Erst als sich das Spektakel ab 1995 auf dem Schützenplatz zentralisierte, war die Wunschlösung gefunden. Mit dem Umzug wurde die Veranstaltung auch von Mal zu Mal professioneller. Mit über 20 Teilnehmern im Jahr 1995 steigerte sich die Zahl auf 34 in 2001 bis hin zum Maximum von 50 Athleten.

 

In den bisher 29 Wettbewerben haben in Lensahn rund 400 Sportler aus 38 Nationen teilgenommen, darunter aus Argentinien, Malaysia, Indien, Kanada, den USA und aus den skandinavischen Ländern. Insgesamt wurden in dem sportlichen Waldort schon vier Weltrekorde aufgestellt. Noch immer gültig sind die Rekorde der Allgäuerin Mareile Hertel aus dem Jahr 2019, als sie den Frauen-Weltrekord auf 37:18:17 Stunden verbesserte und des Polen Robert Karas, der 2019 in einer Zeit von 30:48:57 Stunden siegte. (mg)


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