

Neustadt. Kassenbons kontrollieren mag für Mitarbeiter eines
Warenhauses keine ungewöhnliche Tätigkeit sein. Bei famila Neustadt gestaltete
sie sich in den letzten Wochen jedoch etwas bemerkenswerter, ging es doch darum,
die drei ältesten noch existierenden Einkaufsbons von famila Neustadt zu
ermitteln.
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Standortes Neustadt im November
hatte famila alle Kunden aufgerufen, ihre Unterlagen nach alten Kassenbelegen zu
durchsuchen und diese abzugeben. „Die Resonanz war beeindruckend und die
Ergebnisse teilweise kurios“, berichtete Marktleiter Sven Rasmussen am letzten
Montag beim Treffen mit den drei Gewinnern, für die es als Dankeschön für ihre
langjährige Treue Einkaufsgutscheine im Wert von jeweils 40 Euro gab.
Mit Abstand den ältesten Beleg, datiert auf den 27. Dezember 1975, hatte
Familie Oldenburg aus Klein Schlamin gefunden. „Meine Schwiegermutter hat für
den Steuerberater alles genau abgeheftet und aufgehoben“, erzählte Joachim
Oldenburg. Ebenfalls lange verwahrt wurde die Quittung eines Fernsehers, die
Irmgard Hoffmann eingereicht hatte. Der Beleg stammt vom 29. November 1979. „Und
ich war kurz davor, die alten Unterlagen zu schreddern“, berichtete die
Neustädterin. Drittplatzierte, aber mit einer nicht weniger drolligen Geschichte
wurde Vera Barsuhn aus Neustadt mit ihrem Beleg vom 31. Mai 1986. Auf die Frage
des Marktleiters, ob sie denn noch wisse, welche Waren damals eingekauft wurden,
kam prompt die Antwort: „Schnaps!“ Einige Tage später habe sie nämlich mit ihrem
damals Zukünftigen ihren Polterabend gefeiert, daher erinnere sie sich noch ganz
genau daran. (he)