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Marco Gruemmer

Dieter Knoll bleibt Bürgermeister in Dahme

Dieter Knoll ist seit Juli 2020 Bürgermeister im Ostseebad Dahme.

Dieter Knoll ist seit Juli 2020 Bürgermeister im Ostseebad Dahme.

Bild: Marco Grümmer

Dahme. Man kann es drehen und wenden wie man möchte, aber so richtig Ruhe kehrt im politischen Dahme nicht ein. Am vergangenen Dienstag stand eine Sondersitzung der Gemeindevertretung an, die einmal mehr auf großes Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern des Ostseebades stieß. Hintergrund war, dass sechs Gemeindevertreter aus den Fraktionen von DWG und FD den Antrag auf Abwahl des Bürgermeisters gestellt hatten.

 

Dieter Knoll (CDU) ist seit Juli 2020 Bürgermeister der Gemeinde Dahme. „Die Demokratie hat ihre eigenen Gesetze. Ich nehme das Amt mit Demut und Respekt an“, sagte er damals als Nachfolger von Harald Behrens. Gut zwei Jahre später ist die Gemeindevertretung gespalten. Während DWG und FD mit seiner Arbeit alles andere als zufrieden sind, stärken ihm CDU und PFD demonstrativ den Rücken.

 

Bei der geplanten Abwahl hatten die Befürworter von Dieter Knoll das bessere Ende für sich. Zwar waren bei sieben Ja-Stimmen und sechs Nein-Stimmen mehr Gemeindevertreter für ein vorzeitiges Aus von Dieter Knoll, bei 13 Gemeindevertretern wurde die erforderliche Zweidrittelmehrheit jedoch nicht erreicht.

 

Vor der Wahl hatten alle Fraktionen die Möglichkeit, eine Erklärung abzugeben. Für die DWG sagte Sven Rohr: „Wir haben den Versprechungen von damals Glauben geschenkt, aber Sie haben uns getäuscht und enttäuscht. Sie trafen einsame Entscheidungen und missachteten mehrfach den Willen der Gemeindevertretung. Sie ignorieren die Wünsche der Bevölkerung und die Wünsche unserer Gäste. Noch nie war die Talfahrt unseres Ortes so offensichtlich, die kritischen Stimmen so lautstark und vielfältig. Ein Weiter so wäre eine Bankrotterklärung der Politik.“

 

Für die FD erklärte Harald Behrens: „Wir geben als Gemeindevertretung kein gutes Bild in der Öffentlichkeit ab und müssen uns auch an die eigene Nase fassen. Dass Beschlüsse gefasst, aber nicht umgesetzt werden, liegt in der Verantwortung des Bürgermeisters, daher wollen wir mit dem Antrag auf Abwahl ein Signal setzen.

 

Michael Krebs von der CDU nannte den Antrag befremdlich. „So ein Antrag macht die Politik unglaubwürdig und uns als Gemeindevertretung handlungsunfähig, da Dieter Knoll nicht nur Bürgermeister ist, sondern auch Geschäftsführer des StrandSPA und Werkleiter des Tourismus-Service“, so der Fraktionssprecher.

 

Ebenfalls von dem Antrag distanzierte sich die PFD. „Wir möchten keinen dritten Bürgermeister in dieser Legislaturperiode und sind der Meinung, dass Dieter Knoll auch viele gute Projekte auf den Weg gebracht hat. Zwar gibt es mit dem vorhandenen Personalmangel und dem Krankenstand auch eine Kehrseite der Medaille, aber wir sollten die Dreifachbelastung nicht unterschätzen“, erläuterte Andrea Greifenhagen.

 

Dieter Knoll selbst reagierte vor allem auf den Vorwurf der nicht umgesetzten Beschlüsse. Er habe Kontakt mit der Kommunalaufsicht aufgenommen, wo man ihm bestätigte, dass keine Versäumnisse vorliegen würden. Dass es teils auch mal etwas länger dauert, begründete er mit den Ressourcen der Verwaltung. Dieter Knolls Forderung an die Gemeindevertretung: „Lassen Sie uns die Sacharbeit in den Vordergrund stellen und persönliche Befindlichkeiten beiseite schieben. Lasst uns nach vorne schauen.“ (mg)


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