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Marco Gruemmer

Drei Corona-Impfzentren in Ostholstein

Die Impfung ist freiwillig. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit des Impfstoffs werden zu Beginn bestimmte Personengruppen vorrangig geimpft.

Die Impfung ist freiwillig. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit des Impfstoffs werden zu Beginn bestimmte Personengruppen vorrangig geimpft.

Ostholstein. Gemeinsam mit Kommunen, Kassenärztlicher Vereinigung (KVSH), Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen richtet das Land derzeit Corona-Impfzentren in ganz Schleswig-Holstein ein. “Wir werden bereit sein, sobald ein COVID-19-Impfstoff verfügbar ist. Bis zum 15. Dezember sollen die Strukturen stehen“, erklärte Gesundheitsminister Dr. Heiner Garg. Für Ostholstein sind die Standorte Lensahn, Eutin und Bad Schwartau vorgesehen.
 
Das Landeskabinett hat den Plänen von Gesundheitsminister Garg zugestimmt, 28 Impfzentren zu errichten und zu betreiben. Für eine Laufzeit von sechs Monaten plant die Landesregierung dafür vorsorglich bis zu 50 Millionen Euro ein. Über die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt der Bund die Hälfte der Kosten.
 
Ein Zentrum pro 100.000 Einwohner*innen
 
Die Standorte der Impfzentren werden von den Kommunen bestimmt und organisiert. Dabei soll jedes Impfzentrum rund 100.000 Einwohner*innen versorgen und leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Die anfallenden Kosten werden zunächst vom Land Schleswig-Holstein getragen. Darüber hinaus erhalten die Kommunen eine Anschubfinanzierung von bis zu 50.000 Euro pro Standort.
 
„Die Impfung wird ein großer Schritt sein auf dem Weg aus dieser Pandemie. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten vor Ort, die gemeinsam den Kraftakt des Aufbaus der Zentren leisten“, so Dr. Heiner Garg
 
Suche nach Freiwilligen
 
Das Land will noch im Frühjahr sämtliches medizinisches Personal sowie Heimbewohner in Schleswig-Holstein impfen lassen. Dafür sucht die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein derzeit nach freiwilligen Ärzten*innen für die Impfzentren. Gefragt sind dabei auch pensionierte oder derzeit nicht tätige Mediziner*innen. Die Freiwilligen werden vor Ort von Assistenzkräften unterstützt.
 
300.000 Impfungen pro Monat
 
Der Impfstoff wird zentral gelagert und von dort täglich an die 28 Impf-Standorte ausgeliefert. Vor Ort sollen dann pro Monat bis zu 300.000 Impfungen stattfinden können. Die Zentren werden von mobilen Teams unterstützt, die zusätzliche Impfungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ermöglichen. Nach den aktuellen Planungen sollen spätestens sechs Monate nach dem Start die Hausarztpraxen die Impfungen übernehmen.
 
Drei Impfzentren in Ostholstein
 
Der Kreis Ostholstein ist einer der wenigen Kreise in Schleswig-Holstein, in denen drei Impfzentren eingerichtet werden können (daneben nur noch im Kreis Stormarn).
 
„Im Rahmen der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten für die Einrichtung eines Impfzentrums sind zahlreiche Standorte angefragt worden. Die Unterstützungsbereitschaft der Städte und Gemeinden im Kreis Ostholstein war ausgesprochen hoch. Die Liegenschaften mussten jedoch bestimmte Anforderungen erfüllen, um für diese spezielle Nutzung geeignet zu sein. Unter anderem mussten sie kurzfristig und für einen längeren Zeitraum verfügbar und ausreichend groß sein. Die Standorte in Lensahn, Eutin und Bad Schwartau erfüllen die vorgegebenen Rahmenbedingungen. Der Aspekt der Erreichbarkeit ist bei der Auswahl der Liegenschaften ebenfalls berücksichtigt worden. Eine Anbindung an den ÖPNV ist in allen drei Fällen gegeben. Fahrplanzeiten sind bei der Terminvergabe zu berücksichtigen“, sagte Carina Leonhardt, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Kreis Ostholstein.
 Der reporter fragte auch bei Lensahns Bürgermeister Klaus Winter nach. Er erläuterte: „Als Lensahner freue ich mich sicherlich darüber, dass das Land auf Vorschlag des Kreises Lensahn ausgewählt hat. Wenn nicht alle drei Zentren pünktlich den Betrieb aufnehmen können, was auch nicht auszuschließen ist, dann würde Lensahn in der Mitte des Kreises liegen und damit wären in der Phase des Beginns die Wege für alle Ostholsteiner in etwa gleich weit. Zwar liegt das Jugendhilfehaus nicht im Zentrum und ist von Lensahn nicht direkt per ÖPNV erreichbar, aber es müssen ja auch Räumlichkeiten sein, die über entsprechende Tiefkühlmöglichkeiten verfügen. Ein Impfzentrum an zentraler Stelle ohne ausreichende Minuslagerräume bringt wahrscheinlich nicht viel. Daher sollte also die ÖPNV-Frage das kleinere Problem und einfacher zu lösen sein. Wenn es zulässig sein sollte, dann könnten wir mit dem Lensahner Bürgerbus einen Beitrag leisten.“ (mg/red)


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