Marlies Henke

Flower-Power zum Weltfrauentag

Ließen Blumen sprechen und informierten über fairen Handel: Lida Winter (Seniorenbeirat), Britta Hay (Bürgerin), Vera Borsdorff (Rewe Haase), Gabriele Weber (Seniorenbeirat), Nachhaltigkeitsmanagerin Lina Knoop und Burgunde Böckel vom Seniorenbeirat (v. lks.).

Ließen Blumen sprechen und informierten über fairen Handel: Lida Winter (Seniorenbeirat), Britta Hay (Bürgerin), Vera Borsdorff (Rewe Haase), Gabriele Weber (Seniorenbeirat), Nachhaltigkeitsmanagerin Lina Knoop und Burgunde Böckel vom Seniorenbeirat (v. lks.).

Bild: Marlies Henke

Neustadt in Holstein. 400 fair gehandelte Rosen haben Neustädterinnen am vergangenen Dienstag an die Passantinnen auf dem Marktplatz verteilt. Ziel der Aktion war es aber nicht nur, anderen Frauen eine Freude zu bereiten. „Die Rosen sollten Frauenrechte und den fairen Handel ins Blickfeld rücken“, erklärte Nachhaltigkeitsmanagerin Lina Koop.
 
Zum Weltfrauentag dient die Rose als Symbol für Anerkennung und Wertschätzung. Diese Werte sollten auch beim Anbau der beliebten Blumen gelten. Doch die Realität in den Anbauländern sieht oft anders aus. Sie kommen meist von Rosenfarmen aus Ostafrika, wo viele Pflückerinnen unter schlechten Bedingungen arbeiten. Dazu gehören Missstände wie fehlende Arbeitsverträge oder mangelnder Arbeitsschutz. Dass es anders geht, darauf sollte am Weltfrauentag die Aktion „Flower-Power – Sag’s mit fairen Blumen“ von Fairtrade Deutschland aufmerksam machen.
 
Auslöser für die Aktion in Neustadt war neben dem Weltfrauentag auch die Kampagne „Fairtrade-Town“, die den fairen Handel auf kommunaler Ebene gezielt fördern soll. Im Oktober letzten Jahres wurde beschlossen, dass auch Neustadt eine Zertifizierung zur „Fairtrade-Town“ anstrebt. Eine sogenannte Steuerungsgruppe, bestehend aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begleitet jetzt die Umsetzung. Die Verteilung der Fairtrade-Rosen war die erste Aktion im öffentlichen Raum, mit dem auf das Thema aufmerksam gemacht werden soll. Ein Teil der Steuerungsgruppe und ehrenamtliche Helferinnen, unter anderem vom Seniorenbeirat, verteilten die Rosen und informierten über den fairen Handel mit Blumen. Auch Rewe Haase beteiligte sich als Steuerungsgruppenmitglied mit einer eigenen Aktion und überreichte den ersten 50 Kundinnen eine Fairtrade-Rose. „Fairtrade bedeutet, sich auf lokaler Ebene für faire globale Handelsbedingungen stark zu machen. Mit dieser Aktion wollen wir das Bewusstsein stärken und zum Austausch anregen“, so Nachhaltigkeitsmanagerin Lina Koop. Durch den fairen Handel stärken Blumenarbeiterinnen ihre Rechte und können ihre Arbeits- und Lebenssituation verbessern. Bereits ein Drittel der Rosen, die hierzulande verkauft werden, tragen das Fairtrade-Siegel.
 
Flower-Power für mehr Gleichberechtigung in den Anbauländern
Fairtrade hat sich zur Aufgabe gemacht, die Position von Frauen in Produzentenländern zu stärken – sei es im Job, in den Gemeinden oder in der Familie. Fairtrade-Blumenplantagen sind verpflichtet, ihre weiblichen Mitarbeiterinnen zu fördern, beispielsweise durch Weiterbildungen. In speziellen Gender-Gremien vertreten und stärken sie ihre Bedürfnisse. Dass Frauen sich - gestärkt durch die Regeln der Fairtrade-Standards - aktiv für ihre Rechte einsetzen, führt nachweislich zu mehr Gleichberechtigung, belegte ein Studie 2020. (red/he)


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