

Lensahn. Schnelle Einigung: Im Herbst 2015 haben die Gremien
des Amtes Lensahn nach Gesprächen mit der evangelisch-lutherischen
Kirchengemeinde Lensahn beschlossen, auf einem Grundstück der Kirchengemeinde in
der Lübecker Straße eine Asylunterkunft zu errichten. „Aktuell haben wir 50
Wohnungen im Amt Lensahn angemietet und keinen Leerstand“, betonte Amtsvorsteher
Klaus Winter die Notwendigkeit der zentralen Einrichtung. Insgesamt beheimatet
das Amt Lensahn derzeit 180 Flüchtlinge, darunter 60 Kinder.
Nach erfolgter Baugenehmigung konnte mit den Arbeiten am 25. Januar begonnen
werden. Die Fertigstellung ist zum 1. Juni geplant. Mit den Arbeiten wurde die
in Lensahn ortsansässige Zimmerei Osten beauftragt. Die Gesamtkosten belaufen
sich inklusive der Anschlüsse der Ver- und Entsorgung auf circa 530.000 Euro.
Viele allein geflohene, noch nicht erwachsene Flüchtlinge sind derzeit im
Jugendhilfehaus des Kreises Ostholstein in Lensahn untergebracht. Erreichen sie
die Volljährigkeit, können sie dort nicht bleiben. „Da sie dann teilweise schon
in Lensahn integriert sind, hier zur Schule gehen oder im Sportverein aktiv
sind, möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, in Lensahn zu bleiben“, erklärte
Klaus Winter. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die jungen Asylanten eine
besondere Betreuung benötigen. Seminare, Kurse, Sprachschulungen und
Spielenachmittage würden bereits angeboten.
Nach den Plänen der Architektin Nina Hiller aus Neustadt wird der Neubau in
Holzrahmenbauweise mit fünf Wohneinheiten für jeweils fünf Zimmer für die
Unterbringung von 25 Personen errichtet. Die einzelnen Wohneinheiten haben eine
Wohnfläche von 50 Quadratmetern und verfügen über einen Gemeinschaftsraum sowie
Küche, Dusche, WC und Zentralheizung. Insgesamt sind es rund 270 Quadratmeter
Nutzfläche.
„Wir haben dem Amt die Fläche für die Dauer der Nutzung kostenlos zur
Verfügung gestellt, da die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen auch ins
kirchliche Konzept passt“, erläuterte Lutz Schlünzen vom Kirchengemeinderat.
Für die nachhaltige Nutzung des Gebäudes, sollte es für die Unterbringung von
Asylanten nicht mehr benötigt werden, gibt es bislang nur vage Vorstellungen.
Ein Gedanke ist es, das Haus in die kirchliche Jugendarbeit zu integrieren.
„Denn hier gibt es in Lensahn Defizite“, meint Klaus Winter. Aufgrund der
Leichtbauwände könne man die Raumeinheiten problemlos vergrößern und einen
eventuellen Umbau zügig realisieren. Allerdings wäre auch ein kompletter Abriss
eine mögliche Alternative. „Aber soweit sind wir noch nicht, zunächst möchten
wir den Asylanten eine gewisse Art von Heimat schaffen“, so Klaus Winter. (mg)