Petra Remshardt

Flüchtlingsunterkunft fast fertig - Amt Lensahn: Neubau für die Unterbringung von 25 Asylanten

Lensahn. Schnelle Einigung: Im Herbst 2015 haben die Gremien des Amtes Lensahn nach Gesprächen mit der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Lensahn beschlossen, auf einem Grundstück der Kirchengemeinde in der Lübecker Straße eine Asylunterkunft zu errichten. „Aktuell haben wir 50 Wohnungen im Amt Lensahn angemietet und keinen Leerstand“, betonte Amtsvorsteher Klaus Winter die Notwendigkeit der zentralen Einrichtung. Insgesamt beheimatet das Amt Lensahn derzeit 180 Flüchtlinge, darunter 60 Kinder.
 
Nach erfolgter Baugenehmigung konnte mit den Arbeiten am 25. Januar begonnen werden. Die Fertigstellung ist zum 1. Juni geplant. Mit den Arbeiten wurde die in Lensahn ortsansässige Zimmerei Osten beauftragt. Die Gesamtkosten belaufen sich inklusive der Anschlüsse der Ver- und Entsorgung auf circa 530.000 Euro.
 
Viele allein geflohene, noch nicht erwachsene Flüchtlinge sind derzeit im Jugendhilfehaus des Kreises Ostholstein in Lensahn untergebracht. Erreichen sie die Volljährigkeit, können sie dort nicht bleiben. „Da sie dann teilweise schon in Lensahn integriert sind, hier zur Schule gehen oder im Sportverein aktiv sind, möchten wir ihnen die Möglichkeit geben, in Lensahn zu bleiben“, erklärte Klaus Winter. Dies auch vor dem Hintergrund, dass die jungen Asylanten eine besondere Betreuung benötigen. Seminare, Kurse, Sprachschulungen und Spielenachmittage würden bereits angeboten.
 
Nach den Plänen der Architektin Nina Hiller aus Neustadt wird der Neubau in Holzrahmenbauweise mit fünf Wohneinheiten für jeweils fünf Zimmer für die Unterbringung von 25 Personen errichtet. Die einzelnen Wohneinheiten haben eine Wohnfläche von 50 Quadratmetern und verfügen über einen Gemeinschaftsraum sowie Küche, Dusche, WC und Zentralheizung. Insgesamt sind es rund 270 Quadratmeter Nutzfläche.
 
„Wir haben dem Amt die Fläche für die Dauer der Nutzung kostenlos zur Verfügung gestellt, da die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen auch ins kirchliche Konzept passt“, erläuterte Lutz Schlünzen vom Kirchengemeinderat.
 
Für die nachhaltige Nutzung des Gebäudes, sollte es für die Unterbringung von Asylanten nicht mehr benötigt werden, gibt es bislang nur vage Vorstellungen. Ein Gedanke ist es, das Haus in die kirchliche Jugendarbeit zu integrieren. „Denn hier gibt es in Lensahn Defizite“, meint Klaus Winter. Aufgrund der Leichtbauwände könne man die Raumeinheiten problemlos vergrößern und einen eventuellen Umbau zügig realisieren. Allerdings wäre auch ein kompletter Abriss eine mögliche Alternative. „Aber soweit sind wir noch nicht, zunächst möchten wir den Asylanten eine gewisse Art von Heimat schaffen“, so Klaus Winter. (mg)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen