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Alexander Baltz

Gemeindevertretung will Grömitz zukunftsfähig machen

Noch endet hier die Beckerkoppel. Sie wird ab 2025 als Kirchkoppel weitergeführt.

Noch endet hier die Beckerkoppel. Sie wird ab 2025 als Kirchkoppel weitergeführt.

Energieversorgung und Verkehrskonzept

 

Grömitz. Der Diskussionsbedarf über die entscheidenen Themen der Zukunft für Grömitz war groß: Die Themen Verkehr in der Gemeinde und Energieversorgung in den Neubaugebieten standen im Mittelpunkt der Sitzung des Gemeinderats am vergangenen Dienstagabend.

 

Neubaugebiete Grönwohldshorst und Erweiterung Beckerkoppel (Kirchkoppel):

 

In Grönwohldshorst sollen in einem kleinen Neubaugebiet 16 Einfamilienhäuser entstehen (Baubeginn ist für Oktober 2024 vorgesehen). Die Erweiterung der Beckerkoppel wird zukünftig die Kirchkoppel werden und dort Platz für 50 Einfamilienhäuser sowie drei Grundstücke für Mietwohnungen bieten (Baubeginn ist für April 2025 vorgesehen). Zur Diskussion stand die nachhaltige Wärmeversorgung dieser Gebiete. Die verschiedenen energetischen Möglichkeiten wurden in einem Vortrag durch Julius Basler-Meier (H2Perform) vorgestellt. Seine Firma entwickelt Projekte entlang der Wertschöpfungskette von grünem Wasserstoff und bietet Dienstleistungen im Themenkomplex des Wasserstoffs an.

 

 

Beim Neubaugebiet Grönwohldshorst kam man schnell zu dem Ergebnis, keine Wärmeversorgung mit Erdgas zu erlauben, sondern den Bauherren eine flexible und individuelle Wärmeversorgung, zum Beispiel mit Wärmepumpen am Haus, zu ermöglichen. Eine Pflicht zur Ausrüstung aller Häuser mit einer Photovoltaik-Anlage wurde ebenfalls abgelehnt.

 

 

Deutlich schwieriger tat sich der Gemeinderat bei der Kirchkoppel mit seiner Entscheidung. Zwar war man sich auch hier einig, dass kein Erdgas zur Wärmeversorgung genutzt werden soll. Julius Basler-Meier empfahl allerdings für das Baugebiet eine förderfähige Machbarkeitsstudie zur Erarbeitung eines detaillierten Wärmekonzeptes für die gemeinschaftliche Wärmeversorgung, also ein Wärmenetz für das komplette Baugebiet. Nachteil: Dies würde eine Baustartverzögerung von 18 bis 20 Monaten bedeuten - es könnte dann also erst ab Februar 2027 losgehen. „Die Realisierung einer zukunftsfähigen Wärmeinfrastruktur sei allerdings auch ein Vorzeigeprojekt für die Gemeinde“, so Basler-Meier. Während Ingo Wilhlem und Heiko Lentz von der FWV sich allein schon wegen der langfristigen Zukunftsfähigkeit und einem wegweisenden Vorzeigeprojekt dafür aussprachen, stellte CDU-Fraktionsvorsitzender Hennig Faasel die Frage, ob all das die lange Verzögerung des Baustarts im Hinblick auf die Not am Wohnungsmarkt rechtfertige. Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung stimmt die CDU dann der Machbarkeitsstudie zu, für die sich auch die große Mehrheit aller Fraktionen aussprach.

 

 

Auf Antrag der CDU-Fraktion wurde am Abend auch das Verkehrskonzept als eine der Aufgabenstellungen aus dem Ortsentwicklungskonzept zum Thema gemacht. Man solle zeitnah konkrete Schritte einleiten und nicht erst auf die komplette Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes mit allen Aspekten warten, begründete Hennig Faasel den Antrag. Zu prüfen sei bereits jetzt, in welchen Straßen innerhalb von Ortschaften und Wohnquartieren Tempo 30 und auf welchen Straßen Fahrradschutzstreifen eingeführt werden können. Dem Antrag wurde zugestimmt.

 

 

Weiterer Beschluss der Gemeindevertretung: Der bereits im vergangenen Jahr von der FDP geforderte Ausschuss für Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit soll in der Hauptsatzung verankert werden und mit Beginn der kommenden Wahlperiode im Mai seine Arbeit aufnehmen.

 

 

Jahresrechnung 2022: Das vergangene Jahr schließt mit einem freien Finanzspielraum von 3,2 Millionen Euro (circa 450 Euro je Einwohner). (ab)


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