Marlies Henke

„Jeder Stein hat seine Geschichte“ Sonderausstellung „Hühnergötter am Ostseestrand“ im zeiTTor

Eröffneten gemeinsam die Sonderausstellung: 1. Stadtrat Sebastian Schmidt, Christine  und Wolf-Dieter Rosenplänter, Uwe Muchow vom Förderverein und Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski (v. lks.).

Eröffneten gemeinsam die Sonderausstellung: 1. Stadtrat Sebastian Schmidt, Christine und Wolf-Dieter Rosenplänter, Uwe Muchow vom Förderverein und Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski (v. lks.).

Bild: Marlies Henke

Neustadt in Holstein. Über den Fund eines Hühnergottes am Strand freut sich wohl jeder Mensch, der weiß, dass die in vielen Jahrtausenden von der Natur „gelochten“ Feuersteine als Glücksbringer gelten. Bei Christine Rosenplänter ist daraus eine richtige Leidenschaft geworden. Seit 2006 sammelt, bearbeitet, verkauft und verschenkt sie Hühnergötter. Eine Auswahl ihrer Sammlung ist nun im zeiTTor zu sehen.
 

Im Grunde kehrt Christine Rosenplänter mit ihrer Ausstellung „Hühnergötter vom Ostseestrand“ an den Ort zurück, an dem alles begann: ins zeiTTor. „Nach unserem Wohnungswechsel vom Niederrhein an die Ostsee haben mich die vielen Steine am Strand fasziniert. Als ich meinen ersten Lochstein fand, bin ich damit zur Archäologischen Sprechstunde des Museums gegangen. Dort erfuhr ich, dass es sich um einen Hühnergott handelte“, berichtete Christine Rosenplänter im Rahmen der Ausstellungseröffnung am vergangenen Mittwoch.
Was mit einem Lochstein begann, nimmt heute in den Vitrinen des zeiTTors wahre Ausmaße an: Zu bestaunen gibt es handballgroße Exemplare, Miniformate, Steine in Herzform oder mit Musterungen, die mit etwas Fantasie an Zahlen oder Buchstaben erinnern. „Jeder Stein hat seine eigene Geschichte“, sagt Christine Rosenplänter, die neue Fundstücke zunächst zwei Tage lang in Essigwasser einweicht, gründlich geeinigt und mit Klarlack lackiert, denn, so weiß die Sammlerin: „Material und Struktur kommen dann besonders gut zur Geltung.“ Aus vielen Steinen fertigt sie kleine Glücksbringer, die sie auf Märkten verkauft oder auch verschenkt, um anderen Menschen eine Freude zu bereiten. „Bei 1.600 verschenkten Steinen haben mein Mann und ich im Sommer aufgehört zu zählen“, berichtete die „Frau mit den Hühnergöttern“, wie Christine Rosenplänter mittlerweile bei vielen Menschen in Neustadt heißt.
 
Erster Stadtrat Sebastian Schmidt ist sich sicher, dass die Ausstellung, die noch bis zum 12. Dezember läuft, großen Anklang bei den Besucherinnen und Besuchern finden wird. „Mich freut besonders, dass Frau Rosenplänter mit ihrer wunderbaren Ausstellung die kulturelle Vielfalt Neustadts bereichert“, betonte Schmidt.
Uwe Muchow vom „Verein der Freunde und Förderer des Museums der Stadt Neustadt in Holstein“ freute sich, dass das Museum nicht nur als reine Ausstellungsfläche für Artefakte genutzt wird: „Hier haben auch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt die Möglichkeit ihre Schätze zu zeigen.“
Die Ausstellung findet im Rahmen der Ausstellungsreihe „Ins Nähkästchen geschaut. Schätze aus dem Wohnzimmer“ statt, die Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski vor elf Jahren ins Leben rief. „ Sie ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern, ihre privaten Sammlungen der Öffentlichkeit vorzustellen. Dieser partizipative Ansatz ist eine wichtige Säule des zeiTTors als Mitmachmuseums“, so Wilschewski. (he)


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