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Kristina Kolbe

Keine Einreise für René Zierl - Goodbye Deutschland-Auswanderer kann nicht nach Mallorca zurück

René Zierl kommt zur Zeit täglich nach Grömitz.

René Zierl kommt zur Zeit täglich nach Grömitz.

Grömitz. Es ist eine bewegende Reise, die Goodbye Deutschland-Auswanderer René Zierl hinter sich hat. Und doch heißt es für den gebürtigen Thüringer immer wieder aufstehen und nach vorne schauen. Auch während der Corona Pandemie kommt aufgeben nicht in Frage, und das, obwohl er eine neue Geschäftsidee aus dem Boden stampfen und wieder zurück nach Deutschland ziehen musste.
 
Wir treffen den Goodbye Deutschland-Auswanderer in Grömitz an der Seebrücke. Hier kommt er fast jeden Tag hin, seit er sich in Bliesdorf eine Bleibe gesucht hat. Eigentlich würde er jetzt in seiner Wohnung in der Nähe von Arenal auf Mallorca wohnen und dort mit den „Goodbye Deutschland-Erlebnistouren“ seinen Lebensunterhalt verdienen. Eigentlich - aufgrund der Corona Pandemie war jedoch Umdenken gefragt.
 
Die Reise des Auswanderers begann vor sechs Jahren auf der Karibikinsel Bonaire. Dort lebt und arbeitet er fast zwei Jahre gemeinsam mit seinem Lebensgefährten. Die Auswanderung wird von einem VOX-Fernsehteam begleitet. Es folgt der erste Schlicksalsschlag. René Zierl erkrankt an dem Dengue-Fieber, einer tropischen Viruserkrankung, die durch eine bestimmte Stechmückenart übertragen wird. „Ich war Angriffsfläche für die Mücken und wurde immer wieder gestochen“, erinnert sich der Auswanderer. Sein Arzt riet ihm nach seiner zweiten Erkrankung die Region zu verlassen. Es verschlug den Karibik-Liebhaber wieder zurück an die Ostsee nach Howacht. „Ich habe parallel immer geschaut, was man auf Mallorca machen kann. Der Süden war für mich immer Anlaufpunkt“. Schließlich wanderte René Zierl ein zweites Mal aus. Diesmal ohne seinen damaligen Ehemann und mit einem RTL-Fernsehteam. Auf Mallorca bietet er seitdem VIP-Touren an, auf denen er die Goodbye Deutschland-Auswanderer mit seinen zahlenden Kunden in kleinem Kreis besucht. Das Geschäft läuft gut, die Auftragsbücher sind bis zum Saisonende gut gefüllt, doch das Coronavirus macht ihm und vielen seiner Freunde einen Strich durch die Rechnung.
 
Durch die Pandemie musste René Zierl seinen eigentlich nur über den Winter geplanten Deutschland-Aufenthalt bis auf unbestimmte Zeit verlängern. Alle VIP-Touren sind bis auf weiteres abgesagt. Auch sein ehrenamtliches Winter-Projekt, bei dem er Spenden und Hundefutter für Straßenhunde in der Türkei organisiert, liegt auf Eis. Also heißt es wieder einmal Umdenken. Es stehen zwar mehrere kleine Fernsehprojekte an, wann das alles umgesetzt wird, sei aufgrund der Beschränkungen noch unklar. Ein neues Geschäftsmodell steht aber schon: Der Verkauf von Garten-Skulpturen.
 
Dennoch: „Meine spanischen Freunde fehlen mir sehr“, erzählt der Auswanderer unter Tränen. Die Zustände auf Mallorca seien schlimm. Ausgangssperre und fehlende staatliche Unterstützung herrschen dort vor. Umso schöner für René Zierl, dass zumindest die Einreisebeschränkungen schon bald gelockert werden sollen. (ko)


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