Kristina Kolbe

Vortragsreihe zum Thema Bestattung und Friedhof im Wandel der Zeit 

Auch in der Neustädter Stadtkirche verbergen sich „Gräber und Geschichte(n)“. Dr. Frank Wilschewski, Wolf Eckhard Rhein, Sarah Lotzkat, Dr. Peter Wendt und Dietrich Mau (v. lks.) freuen sich auf die Veranstaltungsreihe.

Auch in der Neustädter Stadtkirche verbergen sich „Gräber und Geschichte(n)“. Dr. Frank Wilschewski, Wolf Eckhard Rhein, Sarah Lotzkat, Dr. Peter Wendt und Dietrich Mau (v. lks.) freuen sich auf die Veranstaltungsreihe.

Bild: Kristina Kolbe

Neustadt in Holstein. Unter dem Titel „Leben - Und dann? Gräber und Geschichte(n)“ startet Anfang Juni eine neue Veranstaltungsreihe, die den Blick auf Friedhöfe, Gräber und Bestattungskultur in unserer Region schärfen möchte, von der Steinzeit bis in die Gegenwart.

Initiiert wurde das Projekt von Kai-Anne Christensen. In Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Neustadt und dem Zeittor Museum der Stadt entstand ein vielseitiges Programm, das historische Einblicke mit aktuellen Perspektiven verbindet. „Ein Friedhof ist nicht nur unsere letzte Ruhestätte, sondern auch ein Ort mit Geschichte, Natur und individuellen Schicksalen“, so Christensen. Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski, der insbesondere den historischen Blickwinkel vertritt, weiß, dass es auch in der Vergangenheit häufig darum ging, den Tod als natürliche Fortführung des Lebens zu betrachten.

Er wird am Mittwoch, dem 4. Juni um 18.30 Uhr im Zeittor unter dem Titel „Tore zum Leben - Gräber in der Ur- und Frühgeschichte“ den Auftakt der Veranstaltungsreihe gestalten. Er stellt jungsteinzeitliche Großsteingräber, bronzezeitliche Hügelgräber und eisenzeitliche Urnengräber vor.

Weiter geht es am Dienstag, dem 24. Juni, ebenfalls um 18.30 Uhr, mit einem Vortrag des Museumsleiters in der Stadtkirche. Thema ist das mittelalterliche und frühneuzeitliche Bestattungswesen.

Am Samstag, dem 27. September, wird eine Führung über den heutigen Friedhof in der Kirchhofsallee angeboten, der als grüne Oase mit reicher Geschichte gilt. Unter dem Motto „Ein Park und seine Persönlichkeit(en)“ führen Pastorin Sarah Lotzkat und Friedhofsverwalter Wolf Eckhard Rhein zu bedeutenden Gräbern und besonderen Pflanzen.

„Es geht darum, den Friedhof zu öffnen und den Menschen die Angst zu nehmen“, betonte Kai Anne Christensen und auch Pastorin Sarah Lotzkat weiß: „Der Friedhof ist trotzdem ein lebendiger Ort.“

Besondere Aufmerksamkeit gilt auch dem Jüdischen Friedhof und dem Ehrenfriedhof Cap Arcona. Am Samstag, 18. Oktober, führt Dietrich Mau, ausgewiesener Kenner der jüdischen Geschichte in Ostholstein, über den Jüdischen Friedhof. Er legt den Fokus insbesondere auf die jüdische Bestattungskultur und möchte den Teilnehmenden auch einzelne Biografien, Informationen zum Gedenkstein und Hintergründe zur Entstehung und Entwicklung des Friedhofs näher bringen.

Den Abschluss bildet am Samstag, 8. November, eine Führung mit Dr. Peter Wendt über den Cap Arcona-Friedhof. Unter dem Titel „Ein dunkles Kapitel - Der Cap Arcona Friedhof“ beleuchtet er die Geschichte des Ortes, an dem die Opfer einer der tragischsten Katastrophen des Zweiten Weltkriegs bestattet wurden. Ihm ist die Aufarbeitung zum Umgang mit den Verstorbenen besonders wichtig.

Die Veranstaltungsangebote richten sich nicht nur an diejenigen, die historisch, kirchlich oder heimatkundlich interessiert sind, sondern an alle, die das Leben schätzen. Wer an der Vortragsreihe teilnehmen möchte, kann einfach zu den jeweiligen Veranstaltungen erscheinen und kostenfrei teilnehmen. (ko/red)


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