Mehr Geld für Bäckerei-Azubis
Außerdem werde es bis zum Jahresende noch eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro pro Monat geben. Die NGG Lübeck ruft alle Bäckerei-Azubis im Kreis Ostholstein zu einem „Azubi-Konto-Check“ auf. „Wer das zusätzliche Geld noch nicht bekommt, sollte sich melden. Dazu gibt es auch noch ein Ticket-Geld von 29 Euro im Monat für den ÖPNV. Da kommt also einiges zusammen“, erklärt NGG-Geschäftsführer Himmelmann.
Für die deutlich bessere Bezahlung vom Bäckerei-Nachwuchs habe sich die NGG in zähen Verhandlungen am Tariftisch stark gemacht. „Jeder Azubi in einer Bäckerei profitiert jetzt davon: Egal, ob es um die Ausbildung in der Backstube oder am Verkaufstresen geht. Wichtig ist, dass der Tarifabschluss dazu für alle Betriebe gilt - ohne Ausnahme“, erklärt Dirk Himmelmann. Für die „Azubi-Tarife“ gelte nämlich eine Allgemeinverbindlichkeit. Dafür habe sich die Gewerkschaft NGG zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks beim Bundesarbeitsministerium eingesetzt.
„Die Branche startet damit eine ‘Azubi-Offensive‘. Und das ist auch dringend notwendig. Denn nur so haben die Bäckereien im Kreis Ostholstein überhaupt die Chance, Nachwuchs zu bekommen“, sagt Dirk Himmelmann. Der Geschäftsführer der NGG Lübeck spricht vom „Akut-Problem Azubi-Schwund“: In allen Bäckereien im Kreis Ostholstein gebe es derzeit lediglich 41 Auszubildende. „Zehn Jahre zuvor waren es immerhin 99 Bäckerei-Azubis“, so Himmelmann. Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
„Die Azubi-Zahlen bei den Bäckereien im Kreis Ostholstein sind damit dramatisch eingebrochen - um rund 59 Prozent. Jetzt geht es darum, diesen Trend zu stoppen“, sagt NGG-Geschäftsführer Himmelmann. Die Arbeit in Bäckereien sei interessant und krisensicher. Um sie aber wirklich attraktiv zu machen, müsse auch der Lohn nach der Ausbildung stimmen: „Eine faire Bezahlung bedeutet, dass jede Bäckerei im Kreis Ostholstein den Tariflohn zahlt. Und das ist wichtig, um Bäcker und Fachverkäuferinnen bei der Stange zu halten. Denn die Qualität von Brot, Brötchen, Torten, Kuchen & Co. steht und fällt damit, ob ausgebildete Profis in der Bäckerei arbeiten“, macht Dirk Himmelmann deutlich.
Am Ende entscheide nicht zuletzt auch der Tariflohn darüber, wie gut die Ware sei, die über die Ladentheke gehe. Schon jetzt versuchten viele Betriebe, fehlende Fachkräfte durch Quereinsteiger zu ersetzen. „Backen ist ein Handwerk. Und das muss man lernen. Dazu müssen die Bäckereien aber auch eine gute Ausbildung bieten“, sagt der Geschäftsführer der Bäcker-Gewerkschaft.
Mehr Informationen rund um Ausbildung, Arbeit und Bezahlung gibt es bei der Bäcker-Hotline der NGG: 040/38013265. (red)

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