

Preetz (vg). Mördersuche mit Schmunzelgarantie: Die Niederdeutsche Bühne Preetz hat den Krimiklassiker „Amaretto“ von Ingo Sax aus der Mottenkiste geholt, entstaubt und mit frischem Elan neu in Szene gesetzt. Unter der Regie von Karen Dietmair feiert die spannende Komödie am Freitag, 31. Oktober, um 19 Uhr in der Aula des Friedrich-Schiller-Gymnasiums, Ihlsol 12, Premiere.
Vor 34 Jahren stand die Kriminalkomödie zuletzt auf dem Preetzer Spielplan, damals noch mit den Darstellerlegenden Lieselotte und Heinz Kock und den heutigen Bühnen-Urgesteinen Claudia Siemsen und Frauke Bosch. „Meine erste Assoziation zu dieser Geschichte waren die Schwarz-Weiß-Filme um Miss Marple und Pater Brown aus den 60er-Jahren – wo das Verbrechen nicht so düster ist und lauter skurrile Typen aufeinandertreffen“, erzählt Regisseurin Dietmair. Daraus hat die frühere Leiterin der Niederdeutschen Bühne Kiel eine Idee für das Bühnenbild entwickelt: Die Szenerie ist durchweg – wie in den Spielfilmklassikern – in Schwarz-Weiß gehalten.
Mit der Preetzer Speeldeel arbeitet Karen Dietmair nun bereits zum dritten Mal zusammen. „Ich bin hier von Anfang an herzlich aufgenommen worden. Im Verein geht es noch familiär zu, und ich bin entzückt, mit welcher Begeisterung die Darsteller bei der Sache sind“, freut sich die Gastregisseurin. Gemeinsam mit den sieben Akteuren – „eine tolle Mischung aus alt und neu“ – hat sie die Figuren in den vergangenen Monaten entwickelt und stellt insbesondere deren Stärken heraus. „Sönke Steffens zum Beispiel ist ein begnadeter Sänger, er darf hier ein Ständchen bringen“, berichtet Karen Dietmair.
Die Krimikomödie spielt in der gediegenen Atmosphäre einer Konsul-Wohnung, in der sich die Familie zum Stelldichein trifft. Dort stirbt Witwe Beatrice Moormann (gespielt von Helene Bauer) einen frühen Tod – die Amarettobowle von Haushälterin Karin (Edda Felber) hatte eine ungewöhnliche Beigabe … Die anwesenden Erben – Tochter Julia und ihr Verlobter (Sabine Lange und Sönke Steffens), Nichte Nicola (Gardi Schaening) und Neffe Andreas (Stefan Bosch) – bezichtigen sich gegenseitig des Mordes, bis Hausarzt Dr. Hadenfeld (Joachim Schröder) mit detektivischer Spürnase herausfindet, dass der Giftanschlag gar nicht der alten Dame galt. Doch nicht nur der liebenswert-schrullige Ermittler vom Typ Columbo ist der Täterin oder dem Täter auf den Fersen, auch das Publikum ist zum Miträtseln aufgerufen: Auf einer Karte können die Besucher einen Tipp abgeben – es gibt sogar etwas zu gewinnen!
Zwei Darsteller schnuppern zum ersten Mal Theaterluft: Stefan Bosch steht auf der Bühne, „weil es ein Herzenswunsch meiner Mutter war“, schmunzelt das 48-jährige Naturtalent. Aber seiner Familie liegt Theater auch im Blut: Frauke Bosch ist langjährige Darstellerin und Regisseurin und Bruder Thomas hat bereits als Kind Theater gespielt. Die Schauspielerei ist heute sein Beruf. Sönke Steffens war bisher eher als ein Teil des „Mark Karsai Duos“ bekannt. Doch der Hohenfelder Musiker wollte unbedingt auch einmal Theater spielen. Der Einsatz in Preetz habe sich zufällig ergeben. „Ich sah mich schon als Schneider Nörig“, lacht Steffens. Gelohnt habe sich sein Engagement schon jetzt: „Ich habe hier tolle Menschen kennengelernt!“
Hinter den Kulissen wirken Michaela Rodekurth (Maske), Barbara Schmidt und Nanni Liedloff (Souffleusen), Anna Bosch (Requsite), Jens Buhr (Technik/Bühnenbau) sowie Hans-Peter Baer und Markus Schütz (Bühnenbau) mit.
Nach rund 30 Proben wird es am 31. Oktober tatsächlich ernst. Nach der Premiere stehen noch im November, Silvester und Januar acht weitere Aufführungen auf dem Programm. Nähere Infos und Karten gibt es online auf www.nbpreetz.de. Der Vorverkauf läuft außerdem über die Parfümerie des Gesundheitszentums am Löwen, Markt 9-12, und die Tourist-Info Preetz in der Mühlenstraße 9.