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Immer dem Limes Saxoniae entlang

Die Autoren Gerd Dreßler, Erich Kalau, Michael Tegethof und Günter Kalin (von links) sind selbst begeisterte Radfahrer und Radwanderer.

Die Autoren Gerd Dreßler, Erich Kalau, Michael Tegethof und Günter Kalin (von links) sind selbst begeisterte Radfahrer und Radwanderer.

Bild: V. Graap

Preetz (vg). Eine vierköpfige Projektgruppe des Bürgervereins Barkauer Land hat in Kleinstarbeit einen Radwanderführer erstellt, der einer legendären Route nachspürt. Unter dem Titel „Limes Saxoniae von Kiel nach Boizenburg“ beschreibt das Autorenteam einen Radweg entlang der einstigen Grenze zwischen Sachsen und Slawen. „Wenn man Limes hört, denkt man an Römer und Palisaden. Um es gleich vorwegzunehmen: Auf der Strecke gibt es nichts, was an so eine Grenzbefestigung erinnern könnte. Wer also losfährt, sollte sich kein falsches Bild machen“, betont Gerd Dreßler (77).

Der Preetzer hat bereits zusammen mit Erich Kalau (76) und Günter Kalin (75) aus Postfeld sowie Michael Tegethof (64) aus Plön im Rahmen der Ländlichen Struktur- und Entwicklungsanalyse 29 Wanderwege in der Region Schwentinental und Barkauer Land beschrieben und veröffentlicht. Danach kam dann die Frage auf, welches Projekt man sich als nächstes vornehmen sollte. Da begegnete Güner Kalin seinem ehemaligen – inzwischen verstorbenen – Lehrer Hans-Joachim Feldner, der die Limes-Strecke bereits zusammengestellt und an einigen Stellen Holzschilder als Infotafeln aufgestellt hatte. „Der von uns verfasste Radwanderführer orientiert sich im Streckenverlauf seinem Vorschlag“, berichtet Kalin. Und dennoch benötigte das ehrenamtlich arbeitende Quartett sechs Jahre, um die Route detailliert auszuarbeiten. Dabei haben die begeisterten Radfahrer die Strecke in sechs Etappen eingeteilt. Insgesamt erstreckt sie sich über 150 Kilometer von der Kieler Förde über die ostholsteinische Hügellandschaft, die holsteinische Seenplatte und die Heidelandschaft bis zu den Niederungen der Unterelbe.

Die Routenführung nutzt vorzugsweise Radwege an verkehrsarmen Landstraßen sowie ländliche Wirtschaftswege, bezieht aber auch die historischen Innenstädte mit ein. „Es gilt: Der Weg ist das Ziel“, betont Kalin. Denn entlang der Strecke gibt es auch neben den unterschiedlichen Kulturlandschaften mit ihren Liebreizen viel zu entdecken – bis hin zu Relikten an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Welche Sehenswürdigkeiten auf die Radler warten, ist auf 100 Steiten spiralgebundenem, stabilem Papier zu finden. Besonders viel Mühe haben die zahlreichen Übersichts- und Detailkarten gemacht. Die Autoren sind die Strecke mehrmals ganz und teilweise abgefahren, um die Gegebenheiten zu dokumentieren sowie die Richtigkeit und Verständlichkeit der Angaben zu prüfen. Auch mit einer Gruppe Radfahrer, die den Weg noch nicht kannte, wurde die Praktikabilität des Radwanderführers erfolgreich getestet. Dank der Unterstützung durch die Umweltlotterie „Bingo!“ konnte der Druck finanziert und der Verkaufspreis bei bescheidenen 15 Euro gehalten werden. Erhältlich ist das Druckwerk in den Preetzer Buchhandlungen, den Buchläden entlang der Strecke und online über www.tegethof-verlag.de.

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