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Reporter Eutin

Plöner Frühjahrsausstellung zeigt Werke von Hanne Nagel-Axelsen

Plön (los). Gebe Farbe auf eine Leinwand und entdecke, welche Formen der Zufall dabei entstehen lässt: So kommt Künstlerin Hanne Nagel-Axelsen vielen ihrer phantastischen Tiere auf die Spur. Der gebürtigen Dänin, wohnhaft in Kleinflintbek, widmen die Kuratoren des Plöner Kunstvereins Dieter Pape und Valentin Rothmaler die Frühjahrsausstellung 2023.
Die Tiere geben in der Einzelausstellung mit Arbeiten der Künstlerin Hanne Nagel-Axelsen den (Farb-)Ton an. Im Rahmen der Eröffnung am kommenden Sonntag, 2. April, um 11.30 Uhr im Plöner Kulturforum, Schlossgebiet 1a („Alte Schwimmhalle“) gibt Schleswig-Holsteins früherer Ministerpräsident Björn Engholm eine Einführung.
Der etwas sperrige Ausstellungstitel „Hanne Nagel-Axelsen kreatürlich-fabelhaft 60 Jahre Malerei“ täuscht nicht darüber hinweg, das sie Steckenpferd und künstlerischer roter Faden ihres Schaffens sind: Die Tiere als übergreifendes Thema. Doch nicht die Eins-zu-Eins-Abbildung ist gemeint. Vielmehr entwickelt die Künstlerin eigene, somit ganz einzigartige Wesen in einem kraftvoll-kreativen Entstehungsprozess. Der nimmt mitunter ganz ähnlich wie bei Tintenklecksbildern seinen Anfang, schildert Dieter Pape, der zusammen mit Valentin Rothmaler die Einzelausstellung initiiert und ausgearbeitet hat. Der zufällige Farbverlauf werde dabei methodisch mit eingebunden. Aus dem ganz ungegenständlichen Ansatz heraus ebnet dieser der Künstlerin den Weg in die Welt der Formen und Figuren, die „oft mit kräftigem Strich“ nachgearbeitet würden, während die Gestaltung des Hintergrundes stets vorweg erfolge. „Das Ergebnis entsteht aus dem Spontanen heraus“, verdeutlicht Pape.
Neben Gemälden in Öl und Acryl werden Grafiken sowie auch keramische Arbeiten der Künstlerin in der „Alten Schwimmhalle“ gezeigt. Allen gemein ist ihre ungewöhnliche Bildsprache, die sie in sechs Jahrzehnten entwickelt hat, und „in der vor allem stilisierte Tiere den Ton angeben“, so Pape. Ihre Kreationen lassen sich allerdings nicht auf einen Themenbereich festnageln. Sie zeichnen sich durch ihre Vielschichtig- und Rätselhaftigkeit aus. Den Betrachter fordert diese Ausdrucksweise in besonderer Weise heraus: „Es ist ein ganzer Kosmos mit Anklängen an bekannte Tiere“, sagt Dieter Pape. Doch bei genauem Hinsehen entpuppten sie sich als eine Mischung aus Vielem. Und sie treten in eine Art Beziehung zueinander. So sind die Wesen mal einander zu- oder abgewandt. Sie bewegen sich meist in einem irrealen Raum, der sich nicht an die physikalischen Regeln zu halten scheint. Ob Hanne Nagels Tierwesen heiter, neutral oder naiv wirken – oder doch melancholisch, entrückt, vielleicht sogar anklagend? – ist schwer auszumachen. „Die Mimik lässt keine Rückschlüsse zu“, sagt Dieter Pape. Hanne Nagels Tiere bleiben somit geheimnisvoll und archaisch wie jene, die in den Höhlen von Chauvet und Lascaux abgebildet sind, zuweilen märchenhaft bis -religiös und manchmal ein bisschen gespenstisch wie etwa Konsolfiguren und Grotesken aus der Epoche der Gotik. Mitunter sind sie aber auch kindlich und vereinfacht dargestellt - und dennoch expressiv und voller surrealer Einflüsse, so, wie es das Zufallsprinzip für Hanne Nagel-Axelsen hergegeben hat. Und ihre Liebe zum Tier gehe deutlich aus ihrem Wesenskosmos hervor, unterstreicht Dieter Pape. „Hanne Nagel bricht eine Lanze für alles Lebende in einer Welt, in der eine Art nach der anderen ausstirbt.“
Die Ausstellung endet am 14. Mai. Das Kulturforum ist zur Besichtigung dienstags bis sonnabends von 14.30 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11.30 bis 18 Uhr geöffnet.









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