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Preetzer schreibt deutsche Rudergeschichte

Preetz (vg). Er hat das Rudern im Preetzer Ruderclub gelernt und gehört heute zur deutschen Ruder-Elite: Oskar Kroglowski hat seiner Erfolgsgeschichte Anfang Juli ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Bei der prestigeträchtigsten Ruderregatta der Welt, der „Henley Royal Regatta“ in der englischen Grafschaft Oxfordshire, hat er mit seinen Teamkollegen im Männer-Doppelvierer geschafft, was noch keinem deutschen Boot in der 186-jährigen Geschichte dieses Wettbewerbes gelungen ist: der Gewinn des „Prince of Wales Challenge Cup“ auf der Themse.

Der 22-jährige Pastorensohn aus Preetz studiert in Hamburg allgemeines Ingenieurswesen. „Mit Beginn der 5. Klasse ist er in den Rudersport eingestiegen und später zum Ersten Kieler Ruder-Club gewechselt, weil dort die Fördermöglichkeiten für Sportler mit Perspektive einfach besser waren“, erzählt Mutter Claudia Kroglowski, die ihren Sohn jetzt nach England begleitet hatte. „Mama, ich will das gewinnen“, hatte ihr Oskar vor dem Rennen gesagt. „Er ist sehr ehrgeizig. Nur dabei sein, das ist nicht sein Ding.“ Für Oskar, der in diesem Jahr nicht mehr bei den U23 startet, war Henley Saisonziel und Höhepunkt zugleich, da es ihm in seinem ersten A-Jahr aus verschieden Gründen nicht gelang, sich für die Nationalmannschaft und die Weltmeisterschaften zu qualifizieren. Im gemeinsamen Boot der Bonner RG und des Ersten Kieler RC feierte Oskar Kroglowski nun seinen größten Erfolg überhaupt. „Wir mussten uns gegen starke internationale Mannschaften durchsetzen. Wir haben gezeigt, dass wir Deutschen auch in Henley mithalten und den Cup als erstes deutsches Boot überhaupt gewinnen können“, sagte er nach dem Rennen. Für ihn war die königliche Regatta ein einmaliges Erlebnis: „Ich bin schon viele Rennen und Meisterschaften auf unterschiedlichen Niveaus und Orten dieser Welt gefahren, aber Rudern auf der ,Henley Royal Regatta’ mit dieser Strecke, dem Ausscheidungssystem und vor allem dem Publikum hier war eine komplett neue Ruderdimension!“

Erlebt hat der Athlet in seiner noch jungen Karriere schon einige Highlights – vom Europameistertitel im U23-Leichtgewichts-Doppelvierer 2021 über den zweiten Platz bei der WM 2022 in Varese bis zum sechsten Platz bei der U23-Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier 2024 in Kanada. Und er hat noch ein bisschen was vor: Ende Juli startet er bei den Fisu World University Games – der Studentenolympiade – in Duisburg. Und im August reist er als Vertreter der Technischen Universität Hamburg zu einem Wettkampf nach Südkorea. Ein Traum wären für ihn sicher die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Allerdings liegt sein Fokus auch auf seinem Studium, mit dem es sich nicht immer vereinbaren lässt, vier Stunden täglich beim Nationalkader in Hamburg-Allermöhe zu trainieren.


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