

Koppelsberg (ed). Immer im Sommer verwandelt sich die akademie am see auf dem Koppelberg in ein buntes Zirkuszelt – dann lassen hier Jongleure Teller auf hauchdünnen Stäben kreisen und bunte Bälle in der Luft wirbeln, Akrobaten tanzen auf Bällen oder springen wagehalsig Seil, sie bauen Menschenpyramiden und Kinder verwandeln sich in urkomische tollpatschige Clowns. Seit fünf Jahren schon bietet das Programm Kultur macht stark die Zirkusfreizeit auf dem Koppelsberg an – und sie wird von Kindern und Jugendlichen begeistert genutzt. Sie kommen aus den Kreises Plön, Segeberg und Ostholstein und haben eine Woche lang mit den Zirkuspädagogen einen Riesenspaß. Die jungen Akrobaten, Jongleure und Clowns kommen aus den unterschiedlichsten familiären Hintergründen und mit den unterschiedlichsten Vorstellungen. Karolin ist zwölf und findet Zirkus ziemlich interessant – „ich dachte, es könnte ganz lustig werden“, grinst sie vergnügt. „Und das ist es auch.“ Die ganze Woche über lernen die 21 Kinder zwischen 7 und 15 Jahren von den beiden Zirkuspädagogen Katharina Tiedemann und Sebastian Utecht und den vier ehrenamtlichen Teamern Anna, Rieke, Lasse und Celine das Jonglieren, lustige Clownsnummern in Form von Bodenturnen oder auch das Laufen auf einem Ball. „Man kann hier alles mögliche ausprobieren, was es im Zirkus so gibt“, sagt Karolin, „und sich dann zwei Sachen aussuchen, die man am besten findet. Ich hab mir den Clown und das Tellerdrehen ausgesucht.“ Sagt es und zeigt eindrucksvoll, wie sie den Teller wirbeln lassen kann – Mia mit ihren acht Jahren findet die Zirkuswoche megatoll. „Ich kann ohne Hände auf einem Ball laufen“, und wie großartig sie das macht. Laurine, Lisa und Leonie sind nicht nur die drei L’s sondern auch die super artistische Clownsnummer – da wechseln sich Handstände mit Rollen rückwärts und vorwärts ab, die rotnasigen Turnerinnen rollen über die Matten, richten sich die Haare und sind einfach urkomisch auf artistische Art. „Wir konnten schon vorher turnen“, sagt Lisa, „aber hier konnten wir uns eine eigene Nummer als Clowns ausdenken.“ Ines ist zehn und hat ihr Herz für die Akrobatik entdeckt – sie macht bei der Menschenpyramide mit. „Sogar mit Flieger“, sagt sie und findet es hier „allgemein einfach toll.“ Colin ist sieben und springt eine wagehalsige Seil-Nummer – „sogar mit Augen zu, das kann ich richtig gut.“ Selbstbewusstsein und Sicherheit sind es, die die Kinder hier mit den artistischen Fähigkeiten vor allem erwerben – hier dürfen sie auch mal Clown sein, werden gelobt, wenn sie was gut machen, und bestärkt, wenn mal was schiefgeht. Als Rahmen dient das Projekt „Kultur macht stark!“ und gibt den Kindern die Möglichkeit, unter fachkundiger Anleitung kreativ zu sein, sich auszuprobieren und zu lernen – sie leben die ganze Woche auf dem Koppelsberg und erleben, wie sich ihre Fähigkeiten entfalten und wie toll es ist, gemeinsam oder auch allein etwas zu schaffen. Am Samstag dann findet es zum Abschluss der Zirkuswoche natürlich die große Vorstellung für Familien und Freunde statt – wie sich das für Künstler gehört, haben sie gehörig Lampenfieber. Müssen die jungen Artisten aber gar nicht, wie es sich herausstellt. Fast alle ihre Familien sind da – und natürlich klappen alle Nummern tadellos und die Zuschauer spenden einen Riesenapplaus – „das Haus war voll“, freut sich Angela Donner von der akademie am see, die quasi als Gastgeber des Projektes fungiert, „und die Kinder waren allesamt großartig.“ Das bestärkt die Kinder noch mal ein ganzes Stück mehr – wenn ihre Eltern zuschauen und richtig stolz darauf sind, staunen, was sie in nur einer Woche gelernt haben. Eine Woche, die stark macht und Selbstvertrauen gibt. „Ich erlebe die Kinder die ganze Woche und sehe, wie sie sich entfalten, immer mehr strahlen. Und wenn sie gehen, dann gehen sie mit einem Lächeln“, strahlt Angela Donner, „und jeder von ihnen ist ein Stück gewachsen.“