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Kristina Kolbe

Bayern München steht in der nächsten Saison unter Druck wie selten zuvor

Bild: Hfr

Bayern München steht in der nächsten Saison unter Druck wie selten zuvor


Die Saison 2023/2024 markiert eine Zeitenwende in der erfolgreichen Geschichte des FC Bayern München. Der Serienmeister fiel in der Deutschen Fußball-Bundesliga weit hinter den Spitzenreiter und wahrscheinlichen Titelträger aus Leverkusen zurück und schied zudem mit einer blamablen Leistung im DFB-Pokal aus.

Das ist umso erstaunlicher, als dass bereits die vorangegangene Spielzeit alles andere als zufriedenstellend verlaufen war. Die Entscheidungsträger entschlossen sich daher, Tabula Rasa zu machen und trennten sich nicht nur vom Trainer Julian Nagelsmann, sondern auch von den Managern Oliver Kahn und Hasan Salihamidžic. Dies geschah zur großen Überraschung aller Experten, schließlich sicherte sich der FC Bayern in allerletzter Sekunde doch noch den elften Titel in Folge. Doch das Engagement von Thomas Tuchel erwies sich dennoch als Fehlgriff.

Vom ewigen Zweiten abgehängt

Die Deutsche Fußball-Bundesliga erlebt in der aktuellen Saison jedenfalls ein Novum. Alle Versuche, Bayer Leverkusen von der Spitze abzufangen, endeten mit weiteren Punkteverlusten der Konkurrenten. Dass es ausgerechnet dem vermeintlichen ewigen Zweiten gelingen würde, Bayern München an der Sitze abzulösen, hätten vor Beginn der Saison nur ausgewiesene Optimisten gedacht.

Doch unter der Führung eines ehemaligen FC-Bayern-München-Stars steht Leverkusen kurz vor der Sensation, dem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Das kam auch für die Experten überraschend. Die Buchmacher gaben dem Titelverteidiger aus München in ihren Bundesliga Wetten Top-Quoten, den 12. Titel hintereinander zu gewinnen, doch sie täuschten sich gewaltig. Das galt sinngemäß auch für die Verfolger, denn mit dem kometenhaften Aufstieg des Beinahe-Absteigers aus Stuttgart hatte ebenfalls niemand gerechnet.

Angesichts dieser Entwicklungen blicken Experten bereits gespannt auf den nächsten Saisonstart, schließlich hat diese Spielzeit gezeigt, dass auch in der Deutschen Fußball-Bundesliga alles möglich ist.

Der Trainer soll zukünftig bei der Kaderplanung mitreden

Der Abgang von Thomas Tuchel ist jedenfalls seit einiger Zeit beschlossene Sache. Ein neuer Trainer soll die Mannschaft wieder auf Vordermann bringen. Dazu ist der FC Bayern München sogar bereit, mit einem alten Tabu zu brechen. Erstmals soll der neue Trainer in die Kaderplanung des Klubs voll eingebunden werden und bei der Verpflichtung neuer Spieler mitreden können.

Das sollte angesichts dessen, dass er mit dieser Mannschaft arbeiten muss, eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, doch der Star-Verein aus München pflegt seit jeher seinen eigenen Stil. Das liegt sicherlich auch an der noch immer gelebten Dominanz der Alphatiere Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge.

Die Rückkehr von Hoeneß und Rummenigge erwies sich als Flop

Die beiden waren aus ihremRuhestandzurückgekehrt, um wieder Eintracht in den Verein zu bringen. Doch diese Mission ging in der aktuellen Spielzeit gründlich schief. Der Umbau an der Spitze brachte nicht die gewünschte Ruhe und spielerische Klasse zurück, ganz im Gegenteil. Selbst die Verpflichtung von Christoph Freund als neuen Sportdirektor konnte die Klasse der Mannschaft nicht heben. Mittlerweile arbeitet, wie seit Langem erwartet, Max Eberl beim FC Bayern München und soll mit seiner Expertise dafür sorgen, dass die Münchner zu alter Stärke zurückfinden.

Eberl hat bereits massive Einschnitte angekündigt. So möchte er den Kader neu aufstellen, daher wird allgemein erwartet, dass zahlreiche Spieler gehen müssen. Daneben plant der neue Sportvorstand heftige finanzielle Einschnitte. Die hohen Gagen sollen zukünftig bei Vertragsverlängerungen nicht mehr automatisch weiter erhöht werden; das Niveau soll insgesamt fallen. Damit tritt der erst vor weniger als einem Jahr verpflichtete Christoph Freund in die zweite Reihe zurück.

Dass die jahrelang in München gepflegte Strategie, Stars der direkten Konkurrenten abzuwerben, nicht mehr funktioniert, musste Max Eberl bereits miterleben. Anstatt sich selbst zu stärken und die Gegner zu schwächen, kassierte der FC Bayern München eine Absage von Xabi Alonso. Der ehemalige Mittelfeldstar des deutschen Meisters zeigte wenig Lust, ins Münchner Wespennest zu treten und führt lieber seine Arbeit in Leverkusen fort. Das macht die Arbeit des FC Bayern München umso schwieriger. Doch zahlreiche Beobachter sind sich sicher, dass die Münchner in der nächsten Saison mit aller Kraft zurück an die Spitze drängen werden.

 


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