Seitenlogo
Reporter Eutin

Die Innenstadtsanierung hat die Herzkammer erreicht

Eutin (aj). „Wir sind schon mittendrin in der Arbeit“, stellte Bürgervorsteher Dieter Holst beim offiziellen ersten Spatenstich am Montagvormittag auf dem Marktplatz fest, den großen Bagger und Berge ausgehobener Erde hinter sich. Nach Peterstraße, Am Rosengarten und Königstraße hat sich eine gewisse Routine eingestellt – nicht nur, was den Griff zum schmucken Spaten anbelangt, sondern auch mit Blick auf die umfangreichen Bauarbeiten, die bereits seit Mitte Oktober laufen. Mit geübter Hand schwangen dann auch Dieter Holst, Bürgermeister Carsten Behnk, Fachdienstleiterin Tiefbau Karen Dyck, die CDU-Politiker Tim Brockmann für das Land und Ingo Gädechens für den Bund gemeinsam mit dem Technischen Bereichsleiter der Strabag, Marcus Wohlert, und Marc Mißling von den Stadtwerken die Spaten. Was er bereits im Vorfeld bei seinem Rundgang von Tür zu Tür den Geschäftsleuten am Markt mitgeteilt hatte, wiederholte Verwaltungschef Behnk in seiner kurzen Ansprache: „Weil sich die Marktbeschicker entschlossen haben, auf den Berliner Platz umzuziehen, können wir hier früher fertig sein“, so Behnk. Der neue, vorläufige Standort werde angenommen. Gleichwohl fehle den Anliegenden der Wochenmarkt als Frequenzbringer. Das dürfe nicht vergessen werden und hier wolle man nach Kräften unterstützen, erklärte der Bürgermeister. Auf 5,2 Millionen Euro belaufen sich die Kosten für die Maßnahme, Bund und Land bezuschussen den städtischen Anteil im Rahmen einer Zweidrittelförderung. Ohne Fördermittel wäre die Maßnahme nicht möglich, merkte Behnk an und bezog dies in einem wohlplatzierten Nebensatz auch auf andere Projekte der Stadtplanung.
Auf dem Markt werden zunächst die Leitungen im Untergrund nach Erfordernis erneuert. In einem ersten Schritt wird die Regenwasser- und die Schmutzwasserkanalisation einschließlich der Hausanschlussleitungen erneuert. Gas- und Wasserhausanschlussleitungen wurden bereits im Vorfeld nach Bedarf erneuert. Die Arbeiten werden in einer Tiefe von 2 bis 2,5 Meter Tiefe durchgeführt. Die Schmutz- und Regenwasserkanäle in der Innenstadt sind etwa 60 Jahre alt und viele sind erneuerungsbedürftig: „Die Arbeiten gehen gut voran“, berichtete Schachtmeister Klaus Berger, Überraschungen habe es bislang nicht gegeben. Der Marktplatz wird in Abschnitten saniert und bleibt zu jedem Zeitpunkt begehbar. Die Geschäfte und Restaurants und Cafés sind fußläufig erreichbar. Dort wo gebaut wird, sorgen Baustellenbrücken für Erreichbarkeit. Die Stadtwerke werden hier ebenfalls Glasfaser für schnelles Internet verlegen.
Die Baumaßnahme Königstraße läuft unterdessen parallel ab. Anfang 2022 ist hier der erste Bauabschnitt beendet. Die vom Markt aus gesehene rechte Seite wird dann komplett fertig saniert und möbliert sein. Die restliche Fläche wird zunächst asphaltiert wegen des noch herrschenden Baustellenverkehrs. Mit Fertigstellung des Marktes 2023 wird die Oberfläche in der Königstraße ebenfalls komplett fertig gestellt.
Mit der Maßnahme sind eine breite Öffentlichkeitsarbeit und ein entsprechendes Baustellenmarketing verbunden Es gibt einen eigenen Infoflyer, der per Haushaltsverteilung an alle Haushalte ging und einen Film zur Stadtentwicklung. Die wöchentliche Baubesprechung findet unter Beteiligung der Wirtschaftsvereinigung Eutin statt. Das Projekt wird weiterhin intensiv in den sozialen Medien (facebook, Instagram und Twitter) und auf der Homepage der Stadt Eutin begleitet. Hier ist auch zu sehen, wie der Markt einmal aussehen soll: Mit gesägtem Naturgroßsteinpflaster und Klinke, einer Sitzmauer am bestehenden Denkmal, ein neues Fontänenfeld am nördlichen Platzrand und ein Tanzglockenspiel. Eine einheitliche Stadtmöblierung aus einer Stahl- Holzkombination rundet das Bild ab. Rund um den Platz werden neue Leuchten und Fahrradbügel aufgestellt und Bäume gepflanzt. Um den Marktplatz führt auch ein neues Blindenleitsystem.


Weitere Nachrichten aus Eutin am Mittwoch

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen