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Reporter Eutin

Frühstück mit Frosch - fit durch den Schultag

Eutin (aj). Aufstehen, Zähneputzen und frühstücken und dann gut gestärkt in die Schule. Klingt selbstverständlich? „Leider ist es aber so, dass es eine Reihe von Kindern gibt, die ohne Frühstück oder nur mit einer Kleinigkeit im Magen das Haus verlassen und auch für die Pause nichts oder nur Naschereien im Ranzen haben“, berichtet Petra Stock. Die Pädagogin unterrichtet Sport an der Arnesbokenschule in Ahrensbök und an der Gustav-Peters-Schule in Eutin und sie kennt die Folgen eines ausgefallenen oder unzureichenden Frühstücks: „Man sieht, wie die Kinder den Vormittag über regelrecht abbauen“, so beschreibt sie ihre Beobachtungen. Das ist nicht gesund und auch das Lernen wird mühsam. Wer Petra Stock kennt, weiß, dass sie ihr das Wohlergehen aller Kinder am Herzen liegt - und dass sie etwas dafür tut. Sie ist Herz und Motor des Handballvereins HSC Rosenstadt, der sich das Anliegen „Sport für alle Kinder“ nicht nur auf die Fahnen geschrieben hat, sondern aktiv und unermüdlich daran arbeitet, diesen Anspruch einzulösen. Und weil der reguläre Trainingsbetrieb nicht stattfinden konnte, blieb Zeit, um Frühstück zu machen. Frühstück für die Schulkinder: Vier Wochen lang versorgte Petra Stock zwei Klassen der Eutiner Grundschule am Kleinen See. Das hieß: Vorbereiten, was Kraft gibt und gut schmeckt, Zutaten und Inhaltsstoffe auflisten und ausdrucken, für jedes Kind ein Tütchen packen und die Pausenmahlzeit pünktlich und gut gekühlt in die Schule zu liefern, wo sie zum gemeinsamen Frühstück um 8.30 Uhr bereits von den begeisterten Kindern erwartet wurde. Wer einmal dabei sein darf, erlebt Frühstücksfreude pur - und ein echtes Schulidyll. Gegessen nämlich wird draußen mit Blick auf die kleine Blumenwiese für die Insekten. Auf dem Rasen gibt es nicht nur Hochbeete und Kartoffelpflanzen, im Kreis stehen auch Holzstämme, so dass die Frühstückspause zum Picknick werden kann. Petra Stock und der große Plüsch-Frosch Raak, das Maskottchen des HSC, werden mit großem Hallo von den Mädchen und Jungen der zweiten Klasse von Barbara Kleinmann begrüßt. „Total cool“, findet Raffi, was in seiner Tüte steckt: Eine Banane, Minimöhrchen und als besondere Stärkung Früchtebrot und köstlicher Erdbeercrumble. Zufriedene Gesichter, wohin man schaut. Fina erzählt: „Gestern gab es Naturjogurt im Glas mit Müsli und Himbeere. Das war auch so lecker!“ Und wenn es nach Bayan ginge, würde das Projekt nach der vierwöchigen Testphase nicht enden: „Es wäre super, wenn es immer so ein Frühstück gäbe. dann müsste man auch die Brotdose nicht mitnehmen“, sagt sie.
Dass das Frühstück an der Schule zur Dauereinrichtung wird, ist mittelfristig auch das Ziel von Petra Stock. „Kein Kind ohne Frühstück“ ist ein Baustein des FRATZ-Projektes. Die Buchstaben stehen für Familien realisieren aktive Teilhabe zusammen. Zweiter Baustein ist die Familien-Bewegungszeit, zu der Petra Stock und ihre Familie an jedem Samstagvormittag einladen: Nach Begrüßung und einem gemeinsamen Aufwärmprogramm haben Kinder, Eltern, Großeltern, Geschwister Gelegenheit, miteinander zu spielen und zu sporteln, kurz: in Bewegung zu kommen und ganz nebenbei auch das Einhalten von Regeln, Respekt und Teamgeist zu trainieren. Zur Testphase gehört außerdem die FRATZ-Fibel, in der die Tipps für Ernährung, Bewegung und Familienzeit nachzulesen sind und in der auch die Kinder zu Wort kommen. „Nach Ablauf der Testphasen und der Auswertung der Dokumentation planen wir, das Fratz-Projekt als Angebot fortzuführen“, erläutert Petra Stock. Ideal wäre dafür ein leistungsstarkes Netzwerk. Petra Stock und ihre Familie arbeiten daran. Mit gewohntem Engagement, denn: „Es ist ein Herzensprojekt, dass alle Kinder ein gutes Frühstück bekommen!“


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