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Reporter Eutin

Kompetent, kostenlos und so bunt wie das Leben

Bild: E. Dörrhöfer

Ahrensbök (ed). Wer Fragen, Sorgen, Probleme rund um die Familie mit Kindern von null bis sechs Jahren hat, weiß, dass hier das Familienzentrum, das Haus für Jugend und Familie immer ein Ohr hat, immer Ansprechpartner ist und bei der Lösung zur Seite steht. „Und wenn wir nicht mehr weiterwissen“, sagt Birgit Komanns, die Leiterin des Familienzentrums, „dann machen wir den Kontakt zu der Beratungsstelle, die weiterweiß. Und weil es oftmals am schwersten ist, den ersten Schritt zu tun, sich Hilfe zu suchen, ist es dann nochmal ein Angang, zu jemand anderem – und da dachte ich, ich hole die, die es besser wissen als wir, einfach her.“ Daher bietet das Familienzentrum Ahrensbök nun in regelmäßigen Abständen eine Beratungsvielfalt an, die so bunt ist wie das Leben selbst – so ist immer am dritten Dienstag im Monat von 9 bis 11.30 Uhr Brigit Karußeit vom EUTB, der Ergänzenden unabhängigen Teilhabe-Beratung, im Haus für Jugend und Familie. Sie berät Menschen mit Behinderung und ihre Familien unabhängig von ihrem Alter und in allen Bereichen des Lebens. „Wohnen, Arbeiten, Freizeit, aber auch alles rund ums Kind natürlich“, sagt Birgit Karußeit, „ich helfe im Vorfeld der Beantragung von Leistungen und auch beim Ausfüllen von Anträgen.“ Immer am zweiten Donnerstag im Monat wechseln sich Karin Gernhöfer von der AWO und Dörte Meyer vom Kreis Ostholstein zur Schwangeren- und Schwangerenkonfliktberatung im Familienzentrum ab – als anerkannte Beratungsstelle dürfen sie die Bescheinigung bei einer unerwünschten Schwangerschaft ausstellen, beraten aber auch rund um Schwangerschaft, Geburt, Sexualität und alles, was dazu gehört. „Frau muss nicht schwanger sein, um zu uns zu kommen“, schmunzelt Karin Gernhöfer, „unsere Beratung reicht vom Verhütungsmittelfonds des Kreises über den Antrag auf die Erstausstattung des Babys, Mutterschutz, Elterngeld und Sorgerecht bis zum unerfüllten Kinderwunsch.“ Beide Frauen sind auch systemische Beraterinnen und stehen Paaren vor, während und nach dem zur Seite, was sie rund ums Schwangerwerden, -sein oder auch nicht bewegt. „Dazu gehört auch, wenn während der Schwangerschaft ein pränataldiagnostischer Befund positiv ist oder der Kinderwunsch nicht erfüllt wird.“
Stephanie Holzum und Christof Schmied gehören zum jugendärztlichen Dienst des Kreises Ostholstein und sind immer am 1. Dienstag im Monat von 10 bis 12 Uhr im Familienzentrum in Ahrensbök mit einem neuen sozialpädiatrischen Angebot anzutreffen, das den gleichberechtigten Zugang zu Gesundheit und Teilhabe für alle Kinder und Familien zum Ziel hat. Ihr Team besteht aus zwei SozialpädagogInnen und einer Kinderärztin und -psychiaterin und berät Familien, aber auch Einrichtungen rund um die Gesundheit der Kinder. „Wenn ein Kind eine Behinderung hat oder in irgendeiner Form auffällt“, erklärt Stephanie Holzum, „Eltern sich Sorgen machen, weil das Kind nicht altersgerecht spricht, läuft, motorisch oder sozial auffällt, beraten wir, welche Hilfen und Möglichkeiten es gibt.“ Das Team des jugendärztlichen Dienstes steht zur Seite, wenn die Familie für ihr Kind Unterstützung in Form von Physio- oder Ergotherapie, Logopädie oder Frühförderung braucht, eine Schulbegleiterin oder i-Maßnahmen. „Wir schauen uns an, was die Familie braucht und finden eine Lösung.“
Für Mona Lötsch von der AWO Schuldner- und Insolvenzberatung ist Vertraulichkeit wie für alle anderen BeraterInnen selbstverständlich – sie berät Menschen in finanziellen Notlagen individuell und ganz praktisch. „In finanzielle Notlagen gerät man oft ganz unverschuldet“, weiß sie, „durch Jobverlust, Krankheit, Trennung oder Todesfall. Dann stapeln sich plötzlich die Rechnungen und die gelben Briefe und man hat keinen Mut mehr, sie zu öffnen. Der Berg wird immer größer und man glaubt, ihn nicht mehr bewältigen zu können, aber da können wir helfen.“ Mona Lötsch unterstützt dabei, die Schulden zu sortieren und zu prüfen, ob die Forderungen gerechtfertigt sind, dabei, die Existenz zu sichern, ein Pfändungsschutzkonto einzurichten und die Schulden zu regulieren. Auf Wunsch schreibt sie die Gläubiger an und bittet um Ratenzahlung – vor allem aber steht sie zur Seite, stärkt und sucht gemeinsam mit den Menschen nach einer Lösung, die Notlage in den Griff zu bekommen. Auch wenn es zur Insolvenz kommt, ist eine Notlage nie aussichtslos. Termine mit Mona Lötsch können unter 04521-702117 oder im Familienzentrum vereinbart werden.
Weiter an jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat von 11 bis 13 Uhr ist die Migerationsberatung im Familienzentrum zu finden – ergänzend zur Migrationsberatung der Gemeinde hilft Anette Wienczkowski bei der Suche nach Sprachkursen oder KiTaPlatz, im Umgang mit Behörden, bei Anträgen oder Formularen, bei Problemen mit dem Aufenthalt, kurz auf dem Weg in ein neues Leben in Deutschland.
So ergänzt das neue Beratungsangebot das des Familienzentrums optimal – „es gibt so viele Menschen, die Hilfe brauchen und vielleicht nicht nach Eutin kommen“, so Birgit Komanns, „da bin ich sehr froh, dass wir Beratung jetzt vor Ort anbieten können. So muss ich niemanden mehr weiterschicken.“ Und Beratung und Unterstützung von außen hilft einfach oftmals, selbst einen neuen Blick, neue Ideen zu bekommen und Möglichkeiten zu sehen, auch aufzuatmen. „Manchmal sind Freunde und Familie nicht der optimale Berater“, sagt Karin Gernhöfer, „dann hilft es, wenn jemand von außen draufguckt und dabei hilft, eine Lösung zu finden. Und helfen, dass es weitergeht, das machen wir alle sehr gern.“ Mit Fachwissen, Erfahrung und Einfühlungsvermögen – absolut vertraulich und persönlich.
Alle Beratungsangebote sind natürlich kostenfrei – Termine können im Familienzentrum Ahrensbök unter 04525-493084 vereinbart werden.


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