Seitenlogo
Reporter Eutin

Krisenvorsorge für einen möglichen Katastrophenfall

Kreis verteilt Schilder für „Notfall-Infopunkte“ vor Ort

Bild: hfr

Eutin/Ostholstein (t). „Was ist zu tun bei einem möglichen Katastrophenfall?“ Das fragen sich die betroffenen Menschen leider meist erst, wenn ein solcher Fall eintritt.
„Wer dann erst mühsam versucht, die erforderlichen Informationen irgendwie herauszubekommen, kommt im Ernstfall ins Hintertreffen“, erläutert Landrat Reinhard Sager. „Besser ist es daher, rechtzeitig Vorsorge zu treffen, zum Beispiel die empfohlenen Vorräte zu Hause für diesen Fall einzulagern. Aber auch, wo man in seiner Ortschaft im Ernstfall Informationen erhält und Notfälle melden kann, wenn zum Beispiel kein Telefonnetz mehr funktioniert, sollte man parat haben.“
Im Rahmen der Krisenvorsorge hat sich der Kreis mit den Städten und Gemeinde bereits Ende des letzten Jahres intensiv ausgetauscht und eine gemeinsame Vorgehensweise abgestimmt. Dabei war allen klar, dass die Einwohner:innen in besonderen Fällen wie zum Beispiel bei einem Stromausfall die Informationsbeschaffung oder das Absetzen von Notrufen über Telefon oder Internet kaum noch möglich sein werden.


Einer der Kernpunkte war daher die Entscheidung des Kreises Ostholstein, einheitlich das Konzept der „Notfall-Infopunkte“ ins Leben zu rufen. Dieses sieht die Einrichtung solcher Anlaufpunkte in den jeweiligen Kommunen vor, die die Einwohner:
innen in Katastrophenfällen oder Großschadenslagen bei Ausfall der üblichen Kommunikationswege (Festnetz, Handy, Internet) aufsuchen können, um sich über die aktuelle Lage, mögliche Hilfen zu informieren und ggf. auch Notfälle melden zu können, wenn dies anders nicht mehr möglich sein sollte.
„Für die Ausschilderung dieser „Notfall-Infopunkte“ hat der Kreis zwischenzeitlich rund 200 Schilder von einer Druckerei im Kreisgebiet herstellen lassen, die in den letzten Tagen an die Kommunen im Kreis ausgegeben wurden, damit diese zeitnah an den vorgesehenen Standorten angebracht werden können“, erklärt Johannes Müller vom Katastrophenschutz des Kreises bei der Übergabe der Schilder für die Gemeinde Ratekau. „Die Standorte der Notfall-Infopunkte sind auf den Webseiten der Kommunen abrufbar; geplant ist zudem eine kreisweite Darstellung der Standorte auf der Homepage des Kreises.“


Bürgermeister Thomas Keller dankte dem Kreis auch als Vorsitzender des ostholsteinischen Gemeindestages im Namen der übrigen Kommunen für die Unterstützung bei der gemeindlichen Notfallplanung. „Wir haben uns bereits seit Ende des letzten Jahres darüber Gedanken gemacht, wie wir uns in Ratekau für den Katastrophenfall aufstellen wollen. Wichtig war uns die Klärung der Frage, wie wir gerade im Hinblick auf einen Blackout Informationen und Hilfe in Notfällen trotzdem zur Verfügung stellen können, wenn keine normalen Kommunikationswege mehr funktionieren. Auch wenn man sicher nicht alle Eventualitäten berücksichtigen kann, denke ich, dass wir zwischenzeitlich gut auf einen solchen Schadensfall vorbereitet sind.“
Außerdem hat der Kreis Ostholstein Ende 2022 den Flyer „Blackout – Was tun, wenn der Strom ausfällt“ erarbeitet und online unter www.kreis-oh.de/katastrophenschutz zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig haben die Kommunen diesen Flyer mit ihren eigenen örtlichen Regelungen ergänzt und spezifiziert. Die örtlichen Flyer wurden bereits Anfang des Jahres 2023 im jeweiligen Einzugsbereich verteilt und auch auf den Webseiten der Kommunen eingestellt.


Auf der Internetseite des Kreises Ostholstein (www.kreis-oh.de/katastrophenschutz). sind außerdem viele weitere Informationen zum Thema Blackout, aber auch zu anderen Gefahrenlagen wie zum Beispiel Unwetter, Starkregen oder auch Deichbruch und Hochwasser zu finden.

Weitere Informationen:
www.bbk.bund.de  (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
www.notfallregister.eu  (Notfallregister)
https://www.ernaehrungsvorsorge.de/private-vorsorge/notvorrat/vorratskalkulator  (Notvorrat - Vorratskalkulator)


Weitere Nachrichten aus Eutin am Mittwoch

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen